Stimmt der Fokus?
Sie haben es sicher gelesen: Die Deutschen haben im vergangenen Weinwirtschaftsjahr im Durchschnitt 0,6 Liter mehr Wein pro Kopf getrunken. Im gleichen Zeitraum liegt der Weinexport bei 1,028 Mio. hl und damit um circa 50 Prozent niedriger als 2008/9.
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Verschweigen möchte ich nicht, dass sich der Durchschnittspreis etwas erhöht hat. Ich schildere Ihnen dies, um die aktuelle Strategie des Deutschen Weininstituts zu hinterfragen. Die Mittel, die Sie als Winzer*innen jährlich bezahlen, werden 50/50 zwischen Maßnahmen im In- und Ausland aufgeteilt. Aber stimmt der Fokus, gerade in diesen außergewöhnlichen Jahren 2020 und 2021 (und wer weiß, wie lange noch…)? Frau Prof. Loose hat bei den Rheingauer Weinbautagen darauf hingewiesen, dass der deutsche Markt auch für die nähere Zukunft die besten Chancen für Weine aus deutschen Anbaugebieten bietet. Die deutschen Verbraucher sind zu Hause, sie verbringen (wenn möglich) ihren Urlaub in Deutschland, auch in den Weinregionen und sie wollen regionale Lebensund Genussmittel kaufen. Dies tun sie online beim Winzer oder im Weinfachhandel oder aber auch im Supermarkt verstärkt, wie die GFK-Zahlen beweisen. Die Frage ist nur, warum tut das DWI hier so gut wie gar nichts und schichtet die Mittel nicht um? Das sind doch die Themen und Zielgruppen, auf die unsere gemeinsame Kommunikation abzielen muss: Regionalität, Herkunft, Qualität, Weintourismus! Auch das Megathema Biodiversität werden wir stärker sichtbar machen müssen. Denn auch 2021 werden viele Touristen eher unsere Weinberge besuchen als das Ausland, dies zeichnet sich ab. Ich empfehle Ihnen daher den Artikel von Dr. Kolesch und Dr. Mend ab Seite 30 zu lesen. Wir haben einen großen Vorteil: Trinkbare Landschaft.
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