Rebschutzdienst Bad Mergentheim
Die „Eisheiligen“ geben sich offensichtlich noch nicht geschlagen. Mindestens noch bis zum Ende der „Himmelfahrtswoche“ muss mit kühler und feuchter Witterung gerechnet werden, zum Teil sogar mit Nachtfrostgefahr. Der Bodenfrost von 14. auf den 15. Mai, mit Temperaturen bis –2°C, ist glücklicherweise ohne Schäden vorübergegangen. Das Entfernen der Frostruten besonders in tieferen Lagen sollte daher noch einige Tage geschoben werden. Begrünungen sollten kurz gehalten und Bodenbearbeitungen unterlassen werden.
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Die Reben entwickeln sich überwiegend gleichmäßig, sie befinden sich je nach Sorte und Lage im 3-Blatt- bis 8-Blattstadium. Extreme Frostlagen bzw. letztjährige Hagelflächen zeigen teilweise deutliche Winterfrostschäden. An frostempfindlichen 2-jährigen Junganlagen treten teilweise massiv Schädigungen von Reben auf. Kein oder auch nur schwaches Triebwachstum lässt befürchten, dass diese jungen Rebstöcke nachhaltig geschädigt sind. Test- Querschnitte an den einjährigen Stämmchen in Bodennähe zeigen, ob das Holz nachhaltig geschädigt ist. Auffällig ist auch, dass durch den Kahlfrost selbst mit Erde angehäufelte Reben bis unter die Pfropfstelle erfroren sind.
Peronospora
Temperaturen über 10° C, ausreichende Blattmasse und die Niederschläge vom 5./6. Mai und 11./12. Mai führten sehr wahrscheinlich zur Primärinfektion durch Peronospora. Mit Folgeinfektionen muss gerechnet werden, wenn günstige Infektionsbedingungen herrschen, sprich Nachttemperaturen über 12°C und ausreichende Niederschläge. Dies könnte laut Wettervorhersage ab kommendem Wochenende der Fall sein. Für die Terminierung der ersten oder auch der zweiten Spritzung ist deshalb bei Peronospora die Wetterentwicklung entscheidend. Wer bisher noch keine Behandlung ausgebracht hat, sollte in den Tagen nach Himmelfahrt behandeln. Ansonsten liegt der Spritzabstand bei 10 - max. 12 Tagen Es genügt der Einsatz eines zugelassenen Kontaktfungizides. Zur Steigerung der natürlichen Abwehrkraft gegen Peronospora und zur Verbesserung der Nährstoffversorgung ist der Zusatz eines Präparates mit Phosphoriger Säure erst empfehlenswert, wenn ausreichend Blattmasse zur Aufnahme vorhanden ist.
Oidium
Bei der Planung der Rebschutzmaßnahmen darf aber jetzt auch Oidium nicht vergessen werden. Gegen Oidium wird der Spritzbrühe noch einmal 3,6kg/ha Netzschwefel zugegeben. Zusätzlich kann, nachdem mittlerweile alle Gescheine entwickelt sind, mit einem organischen Oidiummittel die Wirkung gerade auf den Gescheinen verbessert und verlängert werden.
Berechnung der Mittelmenge
Die Mittelmenge orientiert sich am Entwicklungsstadium der am weitesten entwickelten Anlagen, entsprechend erfolgt auch die Zuschaltung bzw. Ausrichtung der Düsen. Bei Behandlung von weniger weit entwickelten Beständen bietet es sich an z.B. ein oberes Düsenpaar abzuschalten. Ausgehend von der momentanen Rebenentwicklung ist der 1,5 bis 2-fache Basisaufwand ausreichend. Dies entspricht einer Berechnungsgrundlage von 600 - 800 Liter Brühe je ha. Die tatsächliche Wasseraufwandmenge je ha sollte max. 300 Liter nicht überschreiten.
Hinweise und Auflagen in den Gebrauchsanleitungen der Pflanzenschutzmittel, insbesondere zum Bienenschutz, sind immer zu beachten.
Spätfrost
An der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau (LWG) Veitshöchheim wurde in diesem Jahr ein Forschungsprojekt zur Vermeidung von Frostschäden gestartet. Zum Einsatz kamen, neben dem Hubschrauber (Luftverwirbelung) auch mit raucharmen Paraffin-gefüllte Heizöfen, Heizdrähte sowie Vernebelungsanlagen und Überkronenberegnung. Ein konkretes Ergebnis liegt noch nicht vor, da in der „Kontrolle“ ebenfalls (glücklicherweise) keine Frostschäden aufgetreten sind. Temperaturmessungen haben ergeben, dass zumindest beim Hubschraubereinsatz, die Hoffnungen nicht erfüllt wurden. Die Temperaturen waren außerhalb, wie auch innerhalb der Behandlungsfläche nahezu gleich. Hier ist auf jeden Fall noch weitere Versuchsarbeit notwendig.
Von Wundermitteln und sonstigen Verfahren zum Schutz vor Spätfrösten, z.B. Kali-Nitrat-Spritzungen, Glysantin usw. welche zurzeit teilweise diskutiert werden, ist abzuraten. Wer dennoch einen Eigenversuch startet, ist gut damit beraten sich auf eine Teilfläche zu beschränken, auf jeden Fall sollten immer einige unbehandelte Rebzeilen belassen werden, um die Wirksamkeit abschätzen zu können.
Stockarbeiten
Bei den anstehenden Ausbrecharbeiten sollte Beachtung finden, dass ein guter Gescheinsansatz festzustellen ist. Besonders nach der hoffentlich überstandenen Frostgefahr sollte auch in tieferen Lagen intensiv und schnellstmöglich die Triebregulierung durchgeführt werden.
Chlorose
In bekannten Chloroseweinbergen kann mit einem eisenchelathaltigen Blattdünger der „Gelbsucht“ vorgebeugt werden. Bezüglich der Mischbarkeit grundsätzlich die Anwendungshinweise auf den Packungen beachten.
Pflanzenschutz bei Tafeltrauben
Erzeuger von Tafeltrauben müssen an die entsprechende Zulassung der Pflanzenschutzmittel denken. Dies gilt auch für Keltertraubenanlagen, aus denen möglicherweise Esstrauben geschnitten werden.
Peronospora
Temperaturen über 10° C, ausreichende Blattmasse und die Niederschläge vom 5./6. Mai und 11./12. Mai führten sehr wahrscheinlich zur Primärinfektion durch Peronospora. Mit Folgeinfektionen muss gerechnet werden, wenn günstige Infektionsbedingungen herrschen, sprich Nachttemperaturen über 12°C und ausreichende Niederschläge. Dies könnte laut Wettervorhersage ab kommendem Wochenende der Fall sein. Für die Terminierung der ersten oder auch der zweiten Spritzung ist deshalb bei Peronospora die Wetterentwicklung entscheidend. Wer bisher noch keine Behandlung ausgebracht hat, sollte in den Tagen nach Himmelfahrt behandeln. Ansonsten liegt der Spritzabstand bei 10 - max. 12 Tagen Es genügt der Einsatz eines zugelassenen Kontaktfungizides. Zur Steigerung der natürlichen Abwehrkraft gegen Peronospora und zur Verbesserung der Nährstoffversorgung ist der Zusatz eines Präparates mit Phosphoriger Säure erst empfehlenswert, wenn ausreichend Blattmasse zur Aufnahme vorhanden ist.
Oidium
Bei der Planung der Rebschutzmaßnahmen darf aber jetzt auch Oidium nicht vergessen werden. Gegen Oidium wird der Spritzbrühe noch einmal 3,6kg/ha Netzschwefel zugegeben. Zusätzlich kann, nachdem mittlerweile alle Gescheine entwickelt sind, mit einem organischen Oidiummittel die Wirkung gerade auf den Gescheinen verbessert und verlängert werden.
Berechnung der Mittelmenge
Die Mittelmenge orientiert sich am Entwicklungsstadium der am weitesten entwickelten Anlagen, entsprechend erfolgt auch die Zuschaltung bzw. Ausrichtung der Düsen. Bei Behandlung von weniger weit entwickelten Beständen bietet es sich an z.B. ein oberes Düsenpaar abzuschalten. Ausgehend von der momentanen Rebenentwicklung ist der 1,5 bis 2-fache Basisaufwand ausreichend. Dies entspricht einer Berechnungsgrundlage von 600 - 800 Liter Brühe je ha. Die tatsächliche Wasseraufwandmenge je ha sollte max. 300 Liter nicht überschreiten.
Hinweise und Auflagen in den Gebrauchsanleitungen der Pflanzenschutzmittel, insbesondere zum Bienenschutz, sind immer zu beachten.
Spätfrost
An der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau (LWG) Veitshöchheim wurde in diesem Jahr ein Forschungsprojekt zur Vermeidung von Frostschäden gestartet. Zum Einsatz kamen, neben dem Hubschrauber (Luftverwirbelung) auch mit raucharmen Paraffin-gefüllte Heizöfen, Heizdrähte sowie Vernebelungsanlagen und Überkronenberegnung. Ein konkretes Ergebnis liegt noch nicht vor, da in der „Kontrolle“ ebenfalls (glücklicherweise) keine Frostschäden aufgetreten sind. Temperaturmessungen haben ergeben, dass zumindest beim Hubschraubereinsatz, die Hoffnungen nicht erfüllt wurden. Die Temperaturen waren außerhalb, wie auch innerhalb der Behandlungsfläche nahezu gleich. Hier ist auf jeden Fall noch weitere Versuchsarbeit notwendig.
Von Wundermitteln und sonstigen Verfahren zum Schutz vor Spätfrösten, z.B. Kali-Nitrat-Spritzungen, Glysantin usw. welche zurzeit teilweise diskutiert werden, ist abzuraten. Wer dennoch einen Eigenversuch startet, ist gut damit beraten sich auf eine Teilfläche zu beschränken, auf jeden Fall sollten immer einige unbehandelte Rebzeilen belassen werden, um die Wirksamkeit abschätzen zu können.
Stockarbeiten
Bei den anstehenden Ausbrecharbeiten sollte Beachtung finden, dass ein guter Gescheinsansatz festzustellen ist. Besonders nach der hoffentlich überstandenen Frostgefahr sollte auch in tieferen Lagen intensiv und schnellstmöglich die Triebregulierung durchgeführt werden.
Chlorose
In bekannten Chloroseweinbergen kann mit einem eisenchelathaltigen Blattdünger der „Gelbsucht“ vorgebeugt werden. Bezüglich der Mischbarkeit grundsätzlich die Anwendungshinweise auf den Packungen beachten.
Pflanzenschutz bei Tafeltrauben
Erzeuger von Tafeltrauben müssen an die entsprechende Zulassung der Pflanzenschutzmittel denken. Dies gilt auch für Keltertraubenanlagen, aus denen möglicherweise Esstrauben geschnitten werden.
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