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Rebschutzdienst Bad Mergentheim - Weinbauberatung

Trotz des sehr wechselhaften Wetters und häufigen Niederschlägen geht das zügige Wachstum der Reben weiter. Ein planmäßiger Rebschutz war kaum möglich, da die Rebanlagen oft nicht befahrbar waren. Relativ milde Nächte, Regen und Wind führen aber auch dazu, dass sich Pilzkrankheiten stark ausbreiten können. Aus diesem Grund muss nach wie vor auf einen konsequenten Pflanzenschutz geachtet werden. Die Spritzabstände betragen jetzt 10-14 Tage, abhängig von der Rebenentwicklung, Witterung vor und nach der Behandlung und dem Gesundheitszustand der Reben.

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Abschlussbehandlung
Wegen der seitherigen zügigen Entwicklung der Reben kann für die Abschlußbehandlung, für mittel und spät reifende Sorten, die Mitte der zweiten Augustwoche eingeplant werden, spätestens aber der 11. August. Bei früher reifenden Sorten sollte die Abschlussbehandlung auf Ende Juli terminiert werden. Ab sofort ist bei der Mittelwahl unbedingt auch auf die Wartezeit der Mittel zu achten. Mittel mit 56 Tagen Wartezeit sollten ab Mitte Juli nicht mehr eingesetzt werden. Die Vorgaben der Absatzorganisationen, hinsichtlich Mittelwahl und Terminierung, sind zwingend zu beachten!


Peronospora
Mittlerweile zeigt sich auch die Peronospora verstärkt. Besonders die Regenfälle zwischen dem 6. und 8. Juli haben zu sehr starken Infektionen im Zuwachsbereich geführt, und zwar überall dort, wo kein ausreichender Belag vorhanden war. Mit den 2-3 letzten Behandlungen gilt es vorwiegend zuwachsendes Laub gesund zu halten. Frischer Befall an Trauben droht jetzt nur noch an den Nachzüglertrauben. Besonders ist jetzt darauf zu achten, dass möglichst vor Niederschlägen behandelt wird, um Kontaktfungizide einsetzen zu können. Kurative Mittel sollten wegen der Gefahr von Resistenzbildung möglichst nicht mehr angewandt werden. Zu den bevorzugten Kontaktfungiziden gehören jetzt Folpan 80 WDG (35 Tage Wartezeit), Delan (49) und Mildicut (21) oder auch Profiler (28), das auch einen gewissen systemischen Zuwachsschutz bietet und bei der letzten Behandlung Kupfermittel.


Oidium
Der Oidiumbefall hat sich deutlich verstärkt und bereitet in den betroffenen Weinbergen große Probleme. Wichtig ist eine intensive Kontrolle der Anlagen, um rechtzeitig und gezielt auf einen Befall reagieren zu können. Je früher reagiert wird, desto besser sind die Aussichten, eine begonnene Epidemie noch stoppen zu können. Stopp-Behandlungen sind Sondermaßnahmen. Deren Wirkung kann leider nie sicher vorhergesagt werden. Eine Oidium-Rezeptur ist auf der Internetseite des Landwirtschaftsamtes zu finden. In befallsfreien Anlagen können, bei den folgenden Behandlungen, Azolpräparate wie Topas oder Systhane zum Einsatz kommen.


Botrytis
Eine optimale Niederhaltung der Botrytis ohne die indirekten, weinbaulichen Maßnahmen ist nicht möglich, diese müssen daher konsequent durchgeführt werden. Keine Bodenbearbeitung bis zur Lese, kein weiterer Stickstoff über Boden und Blatt sowie luftige Traubenzone sind die wichtigsten Voraussetzungen für gesunde Trauben im Herbst.


Junganlagen
Junganlagen sind weiterhin wöchentlich mit einem zugelassenen organischen Peronosporafungizid zu behandeln. Die Hemmwirkung von Netzschwefel gegen Schadmilben ausnutzen.


Berechnung der Mittelmenge
Ausgehend von der momentanen Rebenentwicklung ist der 4-fache Basisaufwand notwendig. Dies entspricht einer Berechnungsgrundlage von 1600 Liter Brühe je ha. Die tatsächliche Wassermenge sollte durch geeignete Düsenwahl, Druck und Fahrgeschwindigkeit so gewählt werden, dass möglichst wenig Abtropfverluste entstehen. Hinweise und Auflagen in den Gebrauchsanleitungen der Pflanzenschutzmittel, insbesondere zum Bienenschutz, sind immer zu beachten.
Bei der Erzeugung von Ess- bzw. Tafeltrauben sind die eingeschränkten
Mittelzulassungen unbedingt zu beachten.


Esca-, Schwarzholz- oder Eutypiosestöcke
können bei Sichtbarwerden der Befallsymptome sofort 10 cm über dem Boden abgeschnitten werden, in der Hoffnung, dass mit einem Bodentrieb ein neuer gesunder Stock aufgebaut werden kann. Alternativ zum sofortigen Abschneiden ist das Markieren befallener Stöcke mit dem Ziel, diese beim Rebschnitt zurückzuschneiden. Zeigt der nachgezogene Stock ebenfalls wieder Symptome, hilft nur noch Roden.


Ertragsregulierung
Zu frühes Ausdünnen führt zu Kompensationserscheinungen bezüglich des Traubengewichts und damit auch zu kompakteren Trauben. Mit dem Beginn der Beerenreife, Blaufärbung der ersten Beerchen z.B. bei Acolon, Dornfelder, Samtrot oder Schwarzriesling, ist bereits um den Monatswechsel zu rechnen. Hier ist dann spätestens, auch der Zeitpunkt zum Traubenhalbieren, vornehmlich bei Premiumflächen. Ausdünnmaßnahmen, also das Entfernen ganzer Trauben, können auch noch nach dem Beginn der Traubenreife erfolgen.

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