Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.

Rebschutzhinweis der Weinbauberatung Heilbronn

Immer noch kein „Wuchswetter“ in Sicht. Die moderaten Temperaturen ermöglichen kein zügiges Wachstum. Dieses wäre für Rebflächen mit Spinnmilbenbefall nun wichtig. Lokal kann verstärktes Auftreten der Roten Spinne beobachtet werden. Eine Wetterbesserung ist momentan nicht in Sicht. Die Wetterprognose bringt zum Wochenausgang eine weitere deutliche Abkühlung mit Tiefsttemperaturen um 0-2°C. In älteren Trollingeranlagen zeigen sich teilweise deutliche Eutypiose-Symptome.

Veröffentlicht am
/ Artikel kommentieren
Artikel teilen:

Die ersten Ölflecken aus Lembergeranlagen wurden gemeldet. In der vergangenen Woche können vereinzelt Sporulationsbedingungen möglich gewesen sein, welche bei Niederschlägen in bisher ungeschützten Rebflächen zu Infektionsbedingungen geführt haben können. Aufgrund der kühlen Nächte ist jedoch mit einer sehr langsamen Entwicklung des Peronosporapilzes zu rechnen. Seither, aufgrund fehlender Blattmasse, unbehandelte Rebflächen sollten sobald es witterungsbedingt möglich ist, behandelt werden. Durch die Anwendung entsprechender Peronosporakontaktfungizide erfolgt gleichzeitig eine Behandlung gegen Phomopsis. Erster Blattbefall ist zu sehen.

 

Aufgrund der kühlen und nassen Bedingungen ist der Befallsdruck durch Oidium momentan noch nicht so hoch, jedoch kann sich zunächst im Verborgenen (z.B. Blattunterseite) ein schleichender Befall aufbauen. Erste Zeigertriebe an Trollinger und Cabernet Dorsa wurden bereits gemeldet. Bei normalem Witterungsverlauf kann momentan der Spritzabstand bei 10-14 Tagen liegen.


Peronospora
Zur Behandlung wird ein vorbeugendes Peronosporafungizid empfohlen. Hier können die Mittel Delan WG, Dithane Neo Tec, Electis, Enervin, Folpan 80 WDG, Mildicut oder Profiler eingesetzt werden. In weit entwickelten Anlagen (z.B. Dornfelder oder Lemberger) mit genügend Blattmasse kann zur Steigerung der natürlichen Abwehrkraft gegen Peronospora und zur Verbesserung der Nährstoffversorgung zum Kontaktfungizid der Zusatz eines Präparates mit phosphoriger Säure zugesetzt werden.


Oidium
Zur vorbeugenden Bekämpfung von Oidium wird der Spritzbrühe 3,6kg/ha Netzschwefel zugesetzt. In letztjährigen Befallsflächen sowie in empfindlichen Sorten wie z.B. Trollinger wird der Zusatz eines organischen Fungizides zum Netzschwefel empfohlen. Zum Einsatz kommen die Mittel Collis, Dynali, Luna experience, Talendo, Vegas oder Vivando. Mittel aus der Wirkstoffgruppe der Strobilurine werden aus Resistenzgründen nicht mehr empfohlen. Aufgetretene Zeigertriebe bitte melden.


Stocktriebe
Bei der chemischen Entfernung von Stockaustrieben mit den Mitteln „Shark“ und „Quickdown“ darf wegen Abdriftgefahr nicht bei Wind oder starker Thermik gearbeitet werden. Sortenzulassung beachten!


Schadmilben
Bei geplanten Gegenmaßnahmen kann Netzschwefel zumindest die Aktivität der Milben etwas hemmen. Langfristig und nachhaltig sollte auf einen ausreichenden Besatz an Raubmilben zur Regulation geachtet werden. Auf Raubmilbenschonende Spritzfolge achten!


Pflanzenschutz bei Tafeltrauben
Keltertraubenmittel sind keine Tafeltraubenmittel. Beachten sie hierzu die zugelassenen Mittel für die Erzeugung von Tafeltrauben oder Keltertrauben, die als Esstrauben in den Verkehr gebracht werden.


Gerätereinigung
Bei der Gerätereinigung dürfen keine Reste der Spritzbrühe oder Reinigungsflüssigkeit in die Kanalisation oder in Oberflächengewässer gelangen.


Mittelmenge
Die Mittelmenge beträgt 1- bis 1,5-facher Basisaufwand.
Hinweise und Auflagen in den Gebrauchsanleitungen der Pflanzenschutzmittel, insbesondere zum Bienenschutz, sind immer zu beachten.

0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren