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Rebschutzhinweis Nr. 8 – Weinbauberatung Heilbronn

Der Sommer kommt und mit ihm auch das Rebwachstum wieder etwas in Schwung. Zum nächsten Wochenende werden Temperaturen bis 32° gemeldet. Erste aufblühende Gescheine an sehr exponierten Lagen sind bereits zu finden. Die allgemeine Rebblüte wird nun mit der zunehmenden Erwärmung in Gang kommen. Allerdings steigt auch laut Wetterbericht zum Wochenende das Gewitterrisiko. Die Niederschläge waren in den vergangenen Wochen sehr unterschiedlich. Ganz vereinzelt wurden sporulierte Ölflecken gefunden. Besonders bei gewittrigen Niederschlägen mit Wind kann es zu einer ersten oberirdischen Verbreitung der Sporen kommen. Bei Oidium öffnet sich nun das sogenannte Mehltaufenster. D.h. bis zum Stadium Erbsengröße sind die Gescheine und Beeren sehr anfällig für Oidiuminfektionen. Der Spritzabstand erlaubt in Bezug auf Mehltau beim Einsatz organischer Oidiummittel mit guter Dauerwirkung einen Abstand von 10-12 Tagen (gefährdete Sorten und Lagen max. 10 Tage). An basalen Blättern zeigen sich stellenweise deutliche Schwarzfleckeninfektionen. Diese sind vor allem beim Lemberger und Trollinger zu beobachten, da diese in der etwas nässeren Phase zum Monatswechsel April/ Mai in der Entwicklung bereits etwas weiter waren. Die Symptome enden an den Blättern, zum Zeitpunkt der ersten Spritzung und breiten sich nun nicht weiter aus. Bei stärkerem Befall können die entsprechenden Flächen im nächsten Frühjahr bei kritischer Witterung rechtzeitig behandelt werden. 

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Da nun, je nach Wasserangebot, eine Zuwachsphase der Laubwand zu erwarten ist, gilt bei Peronospora grundsätzlich die Regel möglichst vor Infektionsereignissen, also vor Regen, zu spritzen. Der Erfolg einer Behandlung nach vermuteten Infektionen mit kurativen Mitteln ist immer mit einem Unsicherheitsfaktor belegt. Die überwiegend unterdurchschnittlichen Niederschlagsereignisse zeigen auf Trockenstandorten und in jüngeren Anlagen nun etwas Wirkung und eine erste Wassergabe kann auf Problemstandorten sinnvoll sein.

Peronospora

Wird vor Regenfällen behandelt, ist ein Kontaktfungizid ausreichend. Um den Neuzuwachs zu schützen können die Mittel Profiler oder das Mittel Veriphos auf Basis Phosphoriger Säure eingesetzt werden. Das Mittel Veriphos wird immer in Kombination eines Kontaktfungizides eingesetzt. Bei Profiler ist die Kontaktkomponente bereits enthalten. Hier ist jedoch die vom Hersteller empfohlene Mischreihenfolge zu beachten. Ölflecken bitte weiterhin melden.

Oidium

Der Infektionsdruck aufgrund der Empfindlichkeit der Gescheine ist momentan bereits sehr hoch und die nun erwarteten trockenen und heißen Bedingungen werden den Druck weiter erhöhen. Stoppbehandlungen bei Oidium sind sehr unsicher in ihrer Wirkung. Deshalb gilt es vorbeugend einen möglichst lückenlosen Pflanzenschutz, mit Mittel welche eine gute Dauerwirkung haben, durchzuführen und Problemflächen mit Vorjahresbefall zu beobachten. Im Mehltaufenster kommen die Mittel Dynali, Talendo, Vivando, Luna Experience und Collis zum Einsatz. Die beiden letzten werden am sinnvollsten in die abgehende Blüte Behandlung eingesetzt um einen gewissen Botrytisnebeneffekt zu nutzen bei z.B. eventuell vorhandenen Blütenresten. Beim Einsatz der Mittel Vegas und Vento Power sind die Spritzabstände um 3-4 Tage zu verkürzen. Durch den Zusatz von 3,6kg/ha Netzschwefel werden Schadmilben miterfasst. Mittel aus der Gruppe der Strobilurine (Flint, Universalis, Cabrio Top, Discus) werden aus Resistenzgründen und somit ungenügender Wirkung zur Bekämpfung des Echten Mehltaus, nicht mehr empfohlen.

Wachstumsregulatoren: Gibb3 und Regalis

Mit dem Beginn der Blüte kann ab dem kommenden Wochenende oder zu Wochenbeginn gerechnet werden. Optimale Wirkung der Mittel Gibb3 und Regalis zur Auflockerung von Sorten, die zu kompakten Trauben neigen, wird erreicht beim Einsatz in die Vollblüte. Die Anwendung macht vor allem in Anlagen Sinn, welche regelmäßig zu Fäulnis durch Abdrücken der Beeren neigen. Beide Mittel besitzen eine Zulassung für die Behandlung aller Traubensorten, jedoch wird Gibb3 in Riesling und Sauvignon blanc nicht empfohlen. Beim Einsatz von Regalis sind die unterschiedlichen Aufwandmengen bei den jeweiligen Sorten, ensprechend der Gebrauchsanleitung, zu beachten. Vorsicht in schwachwüchsigen und z.B. durch Chlorose oder Trockenheit, gestressten Anlagen. Mit dem Einsatz von Wachstumsregulatoren kann es zu einer gewissen Ertragsreduktion kommen. Diese wird jedoch in den meisten Fällen durch die Erzeugung gesunder Trauben kompensiert.

Kontrollen

Während der Rebblüte erfolgen wieder Kontrollen der Spritzbrühe auf bienengefährliche Pflanzenschutzmittel.

Mittelmenge

Beim momentanen Entwicklungsstand ist der 2,5- 3-fache Basisaufwand anzuwenden.

Der nächste Hinweis erfolgt voraussichtlich am 10. Juni 2015.

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