Wie Fränkische Winzer den Wassermangel managen
Seit Februar hat es kaum in der fränkischen Weinbauregion Mainfranken um Würzburg geregnet. Durchgängige Temperaturen von über 30 Grad mit einem zweimaligen Hitzerekord in Kitzingen, dem Zentrum des fränkischen Weinbaus, beherrschen seit Wochen den Alltag.
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Aufgrund des ausbleibenden Regens und der anhaltend hohen Temperaturen mit seltenen Gewittergüssen bleibt die Situation in Franken weiterhin spannend. Vor allem in jüngeren Rebanlagen von Betrieben, die keine Bewässerungsmöglichkeit wie Bewässerungssysteme mit Tröpfchenbewässerung haben, wurden bereits die Trauben abgeschnitten. Mögliche Spätfolgen der lang anhaltenden Trockenheit in Junganlagen, werden erst im kommenden Jahr sichtbar werden.
Ältere Weinreben trotzen der Trockenheit
Ältere Anlagen vertragen die lange Trockenheit besser. Je nach Boden und Pflege der Weinberge wurden hier erst sehr spät Trockenstress-Symptome sichtbar. Seit Anfang August zeigen auch ältere Weinberge Wassermangelsymptome wie absterbende Triebspitzen und welkende Blätter. Flächendeckend wird derzeit eine Trauben-Reduzierung vorgenommen, teilweise werden einzelne Trauben an den Stöcken entfernt, teils – besonders in Anlagen ohne Bewässerung – werden ganze Bögen herausgeschnitten.
Bewässerungssituation in Franken
In Anlagen, in denen eine Bewässerung möglich ist, ist die Situation relativ entspannt. Zurzeit können in Franken schätzungsweise etwa 800 Hektar bewässert werden. Auf ungefähr 100 weiteren wurden in den letzten Wochen mit staatlicher Unterstützung Bewässerungsanlagen installiert. In den meist mit Tröpfchen-bewässerung bewässerten Anlagen sind Ertragserwartung und Qualität gut. Auch wenn es vielen Betrieben kein Trost ist: Der extremen Hitze und Trockenheit kann man auch etwas Gutes abgewinnen: Es treten bisher nur sehr wenige Pflanzenkrankheiten oder Schädlinge, wie etwa die Kirschessigfliege auf.
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