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Rebschutzhinweis – Sonderhinweis Nr. 1 Kirschessigfliege

Am Dienstag, 23. August wurde in Acolon Anlagen in der Nähe von Heilbronn erster nennenswerter Beerenbefall festgestellt. Die Anlagen waren recht wüchsig und gut durchgefärbt mit ca. +/- 55 bis 60 ° Oechsle. Teilweise waren in der Nähe anderweitige Wirtspflanzen der KEF vorhanden (Brombeeren, Kirschenbäume, Holunder).

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Der aktuelle vorliegende KEF Sonderhinweis heißt nicht, dass aktuell alle Acolon Anlagen beginnenden kritischen
Befall zeigen. Das kann nur durch Beobachtung der jeweiligen Parzelle festgestellt werden. Wichtig wird sein, nicht zu früh mit Behandlungen zu beginnen, aber auch nicht zu spät. Ehrlicherweise kann der „richtige“ Zeitpunkt mitdem heutigen Wissenstand aber nicht auf den Tag genau ermittelt werden. Es gibt allerdings verschiedeneAlarmzeichen, die geprüft und erkannt werden sollten:

  • 1. Es wird dringend geraten, alle Parzellen mit früh reifenden roten Rebsorten, wie z.B. Acolon, Cabernet Dorsa und Regent auf das Vorhandensein von KEF zu prüfen
  • 2. Ebenso sind Dornfelder und Portugieser im Auge behalten. Ebenso Trollinger Anlagen in Terrassen. Die Beerenreife wird nicht zuletzt mit den hochsommerlichen Temperaturen schnell fortschreiten
  • 3. Aktuellen Besatz von KEF- Fliegen im Bestand erkennen! Dies ist einerseits mit gelochten „Essigfangbechern“ oder aber auch beim Beobachten und ggf. Berühren von Trauben möglich. Wo Männchen mit schwarzen Flügelpunkten (KEF Männchen) gesichtet werden, sind auch entsprechende Weibchen vorhanden. Leider sind diese allerdings nicht so ohne Weiteres von den normalen Essigfliegen zu unterscheiden. Bei Berühren von Trauben sind aufschwirrende KEF ein wichtiges Alarmzeichen, besonders wenn noch keine anderweitigen Beerenverletzungen (Abdrücken, Vogel,- Wespen oder Mäusefraß) zu erkennen sind
  • 4. Wird beginnender Beerenbefall in Verbindung mit KEF-Fliegen festgestellt, ist eine erste Behandlung angesagt. Anzeichen für Beerenbefall sind einzelne „Mini-Safttröpfchen“ auf der Beerenoberfläche; im etwas fortgeschrittenen Stadium sind gärende, rosa gefärbte Einzelbeerchen (eventuell schon mit rötlichem Safttropfen) sichtbar. Die „Mini-Safttröpfchen“ können früh morgens auch mit Tautröpfchen verwechselt werden. Sicherer KEF-Befall ist es dann, wenn unter den Mini-Safttröpfchen Einbohrlöcher mit weißen Luftfäden gesichtet werden. Letzteres zu erkennen gelingt aber nur mit einer guten Vergrößerung. Wer kein geeignetes Mikroskop hat, kann auch versuchen, ein mit einem Digitalfoto oder Smartphone angefertigtes Bild entsprechend größer zu zoomen. Recht frisch abgelegte Eier ohne Safttröpfchen lassen sich eigentlich nur mit einem vernünftigen Binokular (Auflichtmikroskop) gut und sicher erkennen
  • 5. Eine erste Behandlung wird bei entsprechendem Anfangsbefall empfohlen mit Spintor (160 ml/ha, Wartezeit 14 Tage, bienegefährlich) über die gesamte Laubwand. Wegen der etwas schwächeren Wirkung von Mospilan gegen erwachsene Fliegen (Adulte), sollte dieses Mittel nicht zur ersten Behandlung eingesetzt werden.
  • 6. In ca. einwöchigem Abstand erfolgt dann eine zweite Behandlung mit nochmals Spintor oder Mospilan (375 g/ha, Wartezeit 14 Tage, nicht bienengefährlich)

 

Grundsätzlich müssen Mitglieder von Erzeugergemeinschaften und Weingärtnergenossenschaften entsprechende Sondermaßnahmen mit den Verantwortlichen abstimmen. Es wird empfohlen, vor Behandlung mit bienengefährlichen Mitteln, ortsansässige Imker zu informieren. Damit die Wahrscheinlichkeit, Bienen zu treffen möglichst gering gehalten wird, wird zusätzlich empfohlen, später am Abend zu behandeln. Einerseits endet da die „Kernarbeitszeit“ der Bienen, andererseits sind viele KEF-Fliegen dann aktiver als in den warmen Nachmittagsstunden Weitere allgemeine Hinweise zum Bienenschutz wurden bereits im Rundschreiben Nr. 18 gegeben.


Unter „Vitimeteo“ http://www.vitimeteo.de/monitoring/kefeifunde.shtml kann ein schneller Überblick über die KEFGesamtsituation in Baden-Württemberg gewonnen werden.

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