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Größte Zikade Deutschlands

Weinzwirner ist wieder da

Der Lauer ist ein besonders rarer Weinbergbewohner. Jetzt haben wache Winzer ihn in fränkischen Weinberge ausgemacht.

von Redaktion Quelle LWG Bayern erschienen am 21.08.2025
Erfreulicher Fund: ein Lauer-Weibchen im Weinberg. © © LWG Veitshöchheim
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Eine echte Seltenheit wurde in den fränkischen Weinbergen gehört und sogar gesichtet: der Weinzwirner, auch Lauer, Blutrote Singzikade, Scheereschliffer, Rebmann, Weinzürner, -käfer, -vogel oder Laura genannt. Sein wissenschaftliche Name: Tibicina haematodes.

Diese äußerst wärmeliebende Art ist auf eine sonnige und strukturreiche Landschaft angewiesen, wie sie Reben, Begrünung, Hecken, Felsen und Trockenmauern bieten. Diese größte Zikade in Deutschland wird in der Roten Liste Deutschlands als „stark gefährdet“ geführt, in Bayerns Roter Liste gilt sie gar als „vom Aussterben bedroht“.

Der Weinzwirner ist, wie sein Name sagt, auf Weinbaugebiete beschränkt und lässt sich dort meist durch sein typisches Sirren aufspüren. Dabei ist die mit Flügeln drei bis vier Zentimeter große Blutrote Singzikade kaum zu übersehen, wenn man sie einmal entdeckt hat. Ihren Namen hat sie von der roten Äderung ihrer Flügel über einem schwarzen Körper und wegen ihres typisch sirrenden Gesangs.

Beengter Lebensraum

In Deutschland kommt diese Art außer in Frankens Weinbergen nur noch an wenigen Stellen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz vor. Der Lauer mag sonnige, kalkhaltige Hänge mit lockerem Gehölzbestand wie Weinberge mit schmalen Hecken und Einzelbäumen und angrenzenden offenen Wäldern, wie es in der fränkischen Weinlandschaft öfter zu finden ist.

Den Gesang der Männchen, besser das eintönige Sirren, kann man nur für zwei bis drei Wochen im Juni bzw. Juli bei heißem, windstillem Wetter hören, wenn die Männchen erhöht in Hecken sitzen und versuchen Weibchen anzulocken. Die Eier legen die Zikaden gern an Schlehen, aber auch an Hainbuche und Waldkiefer oder andere Gehölze, wo die Jugendstadien bis zu drei Jahre an den Wurzeln heranwachsen. Schäden entstehen durch die sehr geringe Zahl an Tieren hierdurch nicht. Mehr Informationen inklusive Hörprobe gibt es hier:

Der Lauer – ein ganz besonderer Bewohner fränkischer Weinberge

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