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Anhörung von Grünen und CDU

Der Öko-Weinbau in Baden-Württemberg hat Zukunft

Der Öko-Weinbau nördlich der Alpen steckt in einer Krise. Der Befall der Weinreben durch den Falschen Mehltau (Peronospora) stellt die Öko-Winzer, neben Hagelschäden und unvorhersehbaren Wetterkatastrophen wie den Frösten im April 2017, zunehmend vor Probleme. Eine gemeinsame Anhörung der Grünen und CDU Landtagsfraktionen zu dem Thema im Landtag zeigte Lösungswege auf. Die Teilnehmer waren sich einig, dass der Öko-Weinbau in einer schwierigen Situation stecke, aber dennoch Zukunft in Baden-Württemberg habe. Gefordert wurde eine zonale Zulassung von Kaliumphosphonat durch die EU sowie eine Erhöhung der Kupfermenge.

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Größte Herausforderung für die Öko-Winzer ist die seit 2013 fehlende Zulassung durch die EU von Kaliumphosphonat zur Bekämpfung der Peronospora. Und das obwohl Phosphonate von und für den Biolandbau entwickelt wurden und wesentlich zu einer Reduktion der aufgewendeten Kupfermengen beitragen können. Erst im vergangenen Jahr hatten die Öko-Winzer daher enorme Verluste zu verzeichnen.

„Nach wie vor bestehen zum Beispiel innerhalb der EU große Ungleichheiten bei der maximal erlaubten Ausbringungsmenge von Kupfer. Das sorgt verständlicherweise für Unverständnis bei den betroffenen Winzern und einer erheblichen Wettbewerbsverzerrung“, so Pix, weinbaupolitischer Sprecher der Fraktion Grüne, und Rapp, Vorsitzender des Arbeitskreises Ländlicher Raum und Verbraucherschutz der CDU-Landtagsfraktion. Das Land Baden-Württemberg und die Regierungsfraktionen hatten bereits im letzten Jahr gemeinsam mit den Verbänden mehrere Vorstöße Richtung Brüssel unternommen, um eine Wiederzulassung zu erreichen. Dies scheiterte bislang aber an der EU.

Im Austausch mit rund 30 Experten, Verbandsvertretern und betroffenen Winzern wurde die aktuelle Situation und die Handlungsmöglichkeiten erörtert. Einigkeit bestand darin, dass Kaliumphosphonat eine hervorragende Alternative und Ergänzung zur Kupferausbringung darstellt. Großes Potenzial wurde auch so genannten pilzwiderstandsfähigen Rebsorten zugesprochen. Hier sei die Entwicklung jedoch noch nicht abgeschlossen. Es fehle an Marktzugang und Sicherheit in der Produktion betonen alle Referenten. Deutlich wurde außerdem, dass technischer Fortschritt und präzise Ausbringungstechniken zur Verbesserung der Situation beitragen können.

Nun will man nochmals gemeinsam aktiv werden und dabei auf eine mehrteilige Strategie setzen. „Auf EU-Ebene ist eine zonale Wiederzulassung von Kaliumsphosphonat notwendig. Auf Bundesebene geht es darum die Kupfer-Mengen an andere Länder der EU anzugleichen“, so Pix und Rapp.

Zudem müsse die Weiterentwicklung von pilzwiderstandsfähigen Rebsorten in den Blick genommen werden. Auch über die Unterstützungsmaßnahmen bei der Anschaffung neuster technischer Geräte müsse nachgedacht werden.

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