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Rebschutzhinweis Heilbronn

Mostgewichte lassen sich sehen

Die Natur überrascht immer wieder. Erstaunlich, wie sich in den letzten zehn Tagen die Traubenreife entwickelt hat.

Veröffentlicht am
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DWI
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Urplötzlich bewegen sich die Mostgewichte im Bereich des Jahrgangs 2018. Dafür gibt es einige Gründe:

  1. Optimale Sonnen- und Feuchtebedingungen in den letzten zwei Wochen und damit beste Photosynthese
  2. Vielfach moderate Ertragsverhältnisse und weitgehend stabile und gesunde Laubwände
  3. Verdunstungseffekte durch trockene Witterung. Damit ist aber auch klar, dass mit dem Herbst früher als ursprünglich erwartet zu rechnen ist

Großer Regen ist aktuell nicht in Sicht. Die Tagestemperaturen bewegen sich mittelfristig um die 20 Gradmarke herum. Nachts bei +/- 10 ° C. Insgesamt sind das Voraussetzungen für eine Weiterentwicklung mit mittlerer Geschwindigkeit.

Aktuell sind die Trauben noch überwiegend gesund. Ganz sicher ist dies auch den intensiven Laubarbeiten zu verdanken. Wie in vielen Jahren, wird es in sehr kompakten Trauben von Innen heraus durch Abdrücken von Beeren zu Fäulnisnestern kommen. Dies darf dann nicht in Zusammenhang mit KEF gebracht werden. Bislang tritt dieses Phänomen nur wenig auf.

Kirschessigfliege (KEF)

Bezüglich allgemeiner Informationen zur KEF wird auf den letzten Rebschutzhinweis von vergangener Woche verwiesen.

Hinsichtlich der KEF-Situation und deren Bekämpfungsnotwendigkeit muss nun sehr stark auf den fortgeschrittenen Reifezustand geachtet werden. Eventuell notwendig werdende Behandlungen müssen unterbleiben, wenn nicht 100-prozentig sicher ist, dass die Wartezeit eingehalten werden kann.

Das Beerenmonitoring zeigt bei den bekannten Frühsorten steigenden Befall mit zunehmender Reife. Allerdings sind nicht alle Weinberge gleich stark betroffen. Unterschiede resultieren aus den Pflegemaßnahmen und aus der Lage der Rebfläche (Gebüsch, Waldrand etc.). Die Reife ist aktuell allerdings schon so weit fortgeschritten, dass eine Behandlung vielfach an der einzuhaltenden Wartezeit scheitert. Chemische Behandlungen sind ohnehin nur das letzte Mittel der Wahl.

Für mittelfrühe Sorten, insbesondere rote Sorten aus der Burgundergruppe, zeigt sich aktuell noch keine Bekämpfungsnotwendigkeit. Ausnahmen könnten lediglich exponierte Randflächen oder extrem frühreife Bestände betreffen. Aber gerade hier stellt sich die Frage, ob die Wartezeit sicher eingehalten werden kann!

Bei Trollinger ist die Lage differenziert zu betrachten. Bei geringem Ertragsniveau und in frühen Lagen ist die Reife ebenfalls schon weit fortgeschritten. Hier ist unter Umständen mit ersten Befallssymptomen zu rechnen. Für spätere Lagen oder bei etwas höherem Ertragsniveau wird nicht erwartet, dass sich in dieser Woche Probleme zeigen. Lembergertrauben sind grundsätzlich deutlich weniger gefährdet. Allerdings können auch hier bei schlechter Grundpflege und gleichzeitig exponierter Randlage Probleme nicht vollständig ausgeschlossen werden.

Generell gilt, dass eine Behandlung nur Sinn macht, wenn beginnender Befall (Safttropfen, eingedellte Beerchen mit schäumendem Inhalt und Essiggeruch) festgestellt wird.

Sonstiges

  • Die ESCA Krankheit hat auch dieses Jahr wieder extrem zugenommen. Stöcke bis spätestens zum Laubfall markieren, um den Stamm im Winter zurücknehmen oder um im Frühjahr den Stock nachpflanzen zu können
  • Fangflaschen oder andere Behälter (KEF oder Wespen) vor der Vollernterlese zwingend entfernen. Das Lesegut kann ansonsten nicht verwertet werden
  • Auf die Vorgaben zum Bienenschutz ist streng zu achten
  • Hinweise und Auflagen in den Gebrauchsanleitungen der Pflanzenschutzmittel, insbesondere zum Bienenschutz, sind immer zu beachten.

Hier noch eine Information der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Weinbau und Obstbau (LVWO) zur Säurerung des Jahrgangs 2019.

Der nächste Hinweis erfolgt situationsbedingt.

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