Ein Hoch auf das Azorenhoch
Grün, wohin das Auge reicht, mit Delfinen und Walen vor den weitläufigen Küsten, einer großflächigen Landwirtschaft und jederzeit spektakulären Augenblicken – das war die jüngste Leserreise des Eugen Ulmer-Verlages nach Sao Miguel, der größten der insgesamt neun Azoreninseln mitten im Atlantik.
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Wie im Paradies.“ „Wunderschön.“ „Grandios.“ Die fast 50 Leserinnen und Leser sparten nicht mit Superlativen, um ihre Reisetage auf der Azoreninsel Sao Miguel in Worte zu fassen. Zumal sich das ansonsten launische Wetter in dieser letzten Februarwoche von seiner schönen Seite zeigte und die Frauen und Männer mit Sonne und Frühlingstemperaturen überraschte. Zwar zögen von den neun Inseln die Hochdruckgebiete aufs europäische Festland, für das Wetter auf Sao Miguel, Flores, Faial und den anderen Inseln bedeute das aber häufig unbeständiges Schauerwetter, wie Reiseleiter Diogo Santos erklärte und mit „vier Jahreszeiten an jedem Tag“ umschrieb.
Einzigartige Natur
Kein Wunder also, dass Sao Miguel auf seinen Aussichtspunkten an die grüne Insel Irland erinnert. Nur, dass es dort keine Vulkane, blau und grün schimmernde Kraterseen, heiße Schwefelquellen, Palmen, Azaleen und Hortensien in Hülle und Fülle gibt. Welche Pracht Besucher in den nächsten Wochen erwartet, konnte man beim Durchqueren der 63 Kilometer langen und 13 Kilometer breiten Hauptinsel erahnen. Spätestens im April verwandeln sich Hänge und Straßenränder in ein bläulich leuchtendes Blütenmeer.
Überhaupt Flora und Fauna: Schon immer wurden die klimatisch günstig gelegenen Inseln intensiv landwirtschaftlich genutzt. Waren es im 18. Jahrhundert vorzugsweise Orangen, sind es heute schwarzbunte Milchkühe, die Sao Miguel und die Nachbarinseln bevölkern. Die meiste Milch der leistungsstarken Kühe wird aufs Festland verkauft. Die Betriebe sind in den vergangenen Jahren gewachsen, die Zahl der Weideflächen hat demzufolge weiter zugenommen. Schon zuvor hatte der Ausbau der Obst-, Tee- und Gemüseplantagen zur Abholzung von Wäldern geführt und die Erosionsgefahr auf dem windigen Archipel erhöht. Inzwischen, das war bei dem Streifzug auf zwei Milchviehbetriebe, einer Tee- und Ananasplantage, Weingut und Gemüsebetrieb zu hören, werde in der Bevölkerung jedoch verstärkt über Umweltschutz diskutiert. Der Schutz der Tier- und Pflanzenwelt rückt in den Fokus, wie die Frauen und Männer bei der Besichtigung eines Vogelschutzprojektes erfuhren. Ganz ähnliche Diskussionen, wie sie auch hierzulande geführt werden, und Umwelt-, Natur- und Tierschutz mit den Anforderungen an moderne und wirtschaftlich geführte Betriebe unter einen Hut bringen wollen. Nicht zuletzt, um den Tourismus zeitgemäß weiter zu entwickeln, der dem einstigen Armenhaus Portugals künftig zu mehr Wachstum und Wohlstand verhelfen soll.
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