Digitale Mitgliederversammlung
Am 21. Dezember 2020 fand die erste digitale Mitgliederversammlung des Bund Deutscher Oenologen (BDO) statt, die eigentlich für das Frühjahr 2020 in Neustadt geplant war, dann aber auf Grund der Corona-Pandemie auf den Dezember verschoben werden musste. Die Arbeit des BDO bestand im vergangenen Jahr vor allem daraus, die Veranstaltungen und Hochschulen an die Pandemie anzupassen. Außerdem wurden Päsident und Vizepräsidenten neu gewählt.
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Als Präsident Prof. Dr. Erik Schweickert die Sitzung eröffnete, waren 22 Mitglieder an den Bildschirmen zugeschaltet. Nach dem Totengedenken der verstorbenen Mitglieder, verbunden mit der Würdigung der Arbeit insbesondere von Wolfgang Pfeifer, folgte ein ausführlicher Rechenschaftsbericht des Präsidenten. Schweickert skizzierte dabei die langen Linien in der Arbeit der BDO-Vorstands, der sich im Durchschnitt etwa alle sechs Wochen zu einer Vorstandssitzung getroffen hat, um die laufenden Geschäfte des BDO ehrenamtlich zu führen.
Arbeit wegen Corona umstellen
Die Arbeit im BDO-Vorstand stand dabei ganz im Zeichen von Corona. So hat sich auch der Vorstand innerhalb kürzester Zeit in seiner Arbeitsweise umgestellt und tagt seitdem fast nur noch digital. Die BDO Jahrestagung im Frühjahr – die zum ersten Mal in Neustadt geplant war - wurde im ersten Lockdown dann in den November des Jahres 2020 verschoben. Somit war auch genügend Zeit, zum ersten Mal in der Geschichte des BDO die traditionsreiche Jahrestagung als Hybridveranstaltung anzubieten. Der BDO wollte es den Mitgliedern überlassen, ob sie physisch kommen wollen oder sich digital zuschalten. Auf Grund der Infektionslage musste dann aber kurzfristig doch noch auf eine reine Online-Tagung umgestellt werden. Mit mehr als 100 digitalen Teilnehmenden hat das Interesse am fachlichen Austausch dann aber die Erwartungen deutlich übertroffen. Das war sicherlich der guten Vorbereitung zu verdanken. Hier erwähnte Schweickert insbesondere den sehr aufwändigen Probenversand zur moderierten Themenweinprobe. Es wurden nicht einfach Flaschen versendet, deren größter Inhalt dann bei einer online Weinprobe auf Grund der für eine Probe zu großen Menge in den Ausguss wandert, sondern die Weine wurden in kleine Probeflaschen gefüllt. Sicherlich für die Techniker im BDO ein Ansporn, eine Art „Transvasierer für Proben“ zu entwickeln, der einfach und günstig 1/1-Flaschen in Probeflaschen ohne Qualitätsverluste umfüllt. Gepaart mit einer professionellen Studiotechnik vor Ort war dies laut Schweickert zukunftsweisend für den BDO. Denn die allesamt positiven Rückmeldungen hätten gezeigt, auch in Zukunft zumindest einen parallelen Livestream auch bei Präsenzveranstaltungen anzubieten.
BDO Web-Seminar zur Weiterbildung
Darüber hinaus stellte der Präsident vor, wie der BDO-Vorstand das Thema Weiterbildung digitalisierte. Der letzte Donnerstag in einem Monat hat sich dabei um 18:00 Uhr fast schon als „BDO Web-Seminar“-Abend etabliert. Dabei konnten bisher an sechs Abenden mit hochkarätigen Referentinnen und Referenten aktuelle Themen aus den verschiedensten Bereichen der Wein- und Getränkewirtschaft beleuchtet werden, wobei die Erwartungen bezüglich der Teilnehmerzahlen weit übertroffen wurden. Auch dieses Format soll laut Schweickert auf professionellem Niveau weiter fortgeführt werden und er rief die BDO’ler auf, sich bei der Geschäftsstelle zu melden, wenn sie einen Wunsch oder Vorschlag für ein spezielles Thema hätten. Gerade weil noch nicht abzusehen sei, wie viele Monate die Einschränkungen andauern würden, seien diese Online-Formate zwar eine große finanzielle Herausforderung, jedoch aber auch perfekt geeignet, um Studierende und Mitglieder die bisher die Fahrt zu den Veranstaltungen auf Grund der starken sonstigen beruflichen Einbindung scheuten, für den BDO zu begeistern.
Auch die Berichte aus den Hochschulen und Gebietskreisen standen unter dem Eindruck von Corona und einer quasi über Nacht notwendigen Umstellung der Lehre an den Hochschulstandorten auf Online-Vorlesungen, ohne dass dafür die eigentlich notwendigen Hardwarekapazitäten (z. B. Server), Softwareprogramme oder Schulungen zur Verfügung standen. Trotzdem haben alle Standorte dies mit großem Einsatz aller Beteiligten hinbekommen.
Satzungsänderungen
Anschließend standen wichtige Satzungsänderungsanträge auf der Agenda, deren Planungen schon vor über einem Jahr auf den Weg gebracht wurden und vor längerer Zeit im OENOLOGEN veröffentlicht wurden. Dabei wurde die Verquickung mit der VEG Satzung aufgelöst. Im Gegenzug erfolgte eine starke Einbindung aller Alumnivereine der Hochschulstandorte über eine sogenannte „Kurfürsten-Regelung“. Demnach hat jeder Hochschulstandort nicht nur einen permanenten Sitz im Vorstand, sondern auch bei einer Mitgliederversammlung gleich viele Stimmen bezogen auf 50 Prozent der Gesamtstimmen. Die anderen 50 Prozent der Gesamtstimmen werden nach der Anzahl der Mitglieder vergeben. Die vorgelegten Satzungsänderungsanträge wurden bei einer Enthaltung einstimmig genehmigt. In diesem Zusammenhang wies Schweickert darauf hin, dass im Vorstand in den letzten Monaten der Wunsch gewachsen ist, für die Zukunft auf dieser Basis auch einen ‚Erweiterten Vorstand‘ zu etablieren, der einmal im Jahr mit dem BDO-Vorstand tagt, bestehend aus einem ‚Beirat Hochschule‘, einem ‚Beirat Praxis‘ und einem ‚Beirat Junge Gruppe‘. Dies soll auf der Mitgliederversammlung im Jahr 2021 in einem zweiten Schritt umgesetzt werden.
Schweikert erneut Präsident
Im Rahmen der Neuwahl des BDO-Vorstands wurde Schweickert ohne Gegenkandidat und ohne Gegenstimmen als Präsident des BDO wiedergewählt.
Bei der Wahl der beiden Vizepräsidenten hatten die anwesenden Mitglieder die Wahl zwischen Rolf Stocké, Dr. Christian von Wallbrunn und Holger Klein. Im ersten Wahlgang hatte keiner der Bewerber die absolute Mehrheit auf sich vereinen können. Beispielsweise trennten Dr. Christian von Wallbrunn und Holger Klein gerade einmal 0,2 Prozent. Im zweiten Wahlgang der beiden Bestplatzierten setzte sich dann Rolf Stocké gegen Christian von Wallbrunn durch, der seinerseits dann aber für den zweiten Vizepräsidenten Holger Klein den Vortritt lies. Schweickert gratulierte den beiden Gewählten und bedankte sich herzlich bei Christian von Wallbrunn für seine große Geste, die das Team vor die eigenen Interessen stellte.
Bei der Wahl der sogenannten „Kurfürsten“, also die Vertreter für die Alumnivereine der Hochschulstandorte, wurde für die Vereinigung ehemaliger Geisenheimer (VEG) Robert Lönarz, für Neustadt an der Weinstraße Prof. Dr. Dominik Durner und für die Heilbronner Absolvierenden und Studierenden Dr. Bastian Klohr gewählt. Komplettiert wurde der Vorstand durch jeweils einstimmige Wahlen von Edmund Diesler, Tina Kissinger, Dr. Christian von Wallbrunn und Achim Rosch in den Ressorts Weiterbildung und Kommunikation.
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