Gewinner und Verlierer
Die weltweite Corona-Pandemie und Strafzölle in den USA haben im vergangenen Jahr in vielen Auslandsmärkten für deutliche Rückgänge bei den Ausfuhren deutscher Weine gesorgt.
- Veröffentlicht am

Wie das Deutsche Weininstitut (DWI) mitteilt, verringerte sich im Vergleich zu 2019 sowohl die exportierte Weinmenge als auch ihr Wert um jeweils neun Prozent. Dies entspricht 953.000 Hektolitern und 277 Millionen Euro. Allerdings gab es innerhalb der einzelnen Exportmärkte sehr große Unterschiede mit Gewinnern und Verlierern.
Verlierer in Übersee
Der wichtigste Exportmarkt der deutschen Weinerzeuger sind die Vereinigten Staaten von Amerika. Aufgrund der Strafzölle im vergangenen Jahr mussten die Weinerzeuger einen Wertverlust von 19 Prozent beziehungsweise zwölf Millionen Euro verkraften. Dies entspricht allein 42 Prozent des weltweiten Umsatzrückgangs im Export von deutschen Weinen. Das Minus bei den ausgeführten Weinmengen in die Vereinigten Staaten ist mit sechs Prozent (9.000 Hektoliter) vergleichsweise moderat ausgefallen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Marktbeteiligten auf beiden Seiten des Atlantiks einen Teil der 25-prozentigen, strafzollbedingten Verteuerung aufgefangen haben.
Vermutlich coronabedingt sanken die Exporterlöse mit deutschen Weinen in so wichtigen Auslandsmärkten wie etwa den Niederlanden (minus fünf Prozent), China (minus drei Prozent) oder Kanada (minus neun Prozent).
Gewinner in Skandinavien
Dafür entwickelten sich die Weinausfuhren in die skandinavischen Länder sehr positiv. An der Spitze steht Norwegen mit einem Zuwachs von 26 Prozent im Exportwert und 40 Prozent im Absatz. Damit sichert es sich seinen zweiten Platz im Ranking der Weinexportmärkte. Schweden steht nach einem Plus von drei Prozent im Exportwert weiterhin auf dem sechsten Rang und Finnland ist mit einem Zuwachs von 14 Prozent auf Platz acht vorgerückt. In Dänemark haben die deutschen Weine eine besonders große Wertsteigerung von 30 Prozent erfahren.
Zuversichtlich in die Zukunft
Angesichts der erstklassigen Weinqualitäten, die hierzulande auch im vergangenen Jahr wieder eingebracht werden konnten, ist DWI-Geschäftsführerin Monika Reule zuversichtlich, dass sich die deutschen Weinexporte wieder positiv entwickeln werden. Sobald die Corona-Pandemie überwunden ist und wenn der Subventionsstreit zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten von Amerika beigelegt werden kann.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.