Weinkonsum in der Schweiz
Die Coronakrise hat im vergangenen Jahr die Weinbranche stark getroffen. In der Schweiz ging der Konsum von Weiß- und Rotwein um knapp sechs Prozent zurück. Jedoch grifffen Konsument*innen öfter zu heimischen Weinen. Außerdem legt der Schweizer Weinsektor zum vierten Jahr in Folge an Marktanteilen zu.
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Im Jahr 2020 ist der Weinkonsum in der Schweiz im Vergleich zum Vorjahr stark zurückgegangen. Die vorübergehende Schließung von Restaurants und das Veranstaltungsverbot als Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus wirkten sich auf den Weinverbrauch aus.
Die einzige Weinsorte, bei der ein Anstieg des Verbrauchs zu verzeichnen ist, ist der Schaumwein. Der Verbrauch stieg erneut um 2,1 Prozent auf 20,5 Millionen Liter.
Weinkonsum gesunken
Der Gesamtverbrauch von Schweizer und ausländischen Weinen sank um 15 Millionen Liter (-5,9 Prozent). Der Weinkonsum in der Schweiz lag damit im Jahr 2020 bei 240 Millionen Litern. Dieser Rückgang kann sowohl beim Konsum von Weißweinen (-6,5 Prozent) als auch beim Konsum von Rotweinen (-5,6 Prozent) festgestellt werden.
Trotz des starken Rückgangs des Weinkonsums ist für das Jahr 2020 ein Anstieg des Marktanteils von Schweizer Weinen zu erkennen. Der Marktanteil nahm um 2,5 Prozent zu und betrug 39,5 Prozent. Ohne die 7,1 Millionen Liter herabgestufter Wein betrug der Marktanteil 37,7 Prozent.
Konsum heimischer Weine angestiegen
Aufgrund der Covid-19-Pandemie hat der Bundesrat im Mai 2020 in Zusammenarbeit mir den Kantonen eine Entlastung des Marktes für Schweizer Wein ermöglicht. So wurde die Herabstufung von insgesamt 7,1 Millionen Litern Wein mit kontrollierter Ursprungsbezeichnung (AOC-Wein) zu Tafelwein unterstützt. In der Schlussbilanz zum Weinkonsum sind diese 7,1 Millionen Litern enthalten. Daraus ergibt sich für das Jahr 2020 ein leichter Anstieg des Konsums von Schweizer Wein um 344.700 Liter.
Im Einzelnen gab es eine Zunahme von 85.000 Litern beim Konsum von Schweizer Weißwein auf insgesamt 47,2 Millionen Liter (+0,2 Prozent). Zudem eine Zunahme von 260.000 Litern beim Konsum von Schweizer Rotwein auf insgesamt 47,7 Millionen Liter (+0,6 Prozent).
Konsum ausländischer Weine stark gesunken
Was den Konsum von ausländischen Weinen betrifft, gab es einen starken Rückgang. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 15,4 Millionen Liter weniger ausländische Weine konsumiert: 9,6 Millionen Liter weniger Rotwein und 5,8 Millionen Liter weniger Weißwein.
Marktanteil gestiegen
Selbst im Corona-Jahr hat der Schweizer Weinsektor zum vierten Jahr in Folge Marktanteile gewonnen. Nach Angaben des Schweizerischen Observatoriums des Weinmarktes (OSMV), hat das veränderte Konsumverhalten während der Coronakrise zu mehr Verkäufen im Fachhandel geführt. Der Anstieg von Schweizer Weinen bei acht referenzierten Fachhändlern betrug demnach 13,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bei ausländischen Weinen betrug der Anstieg 11,2 Prozent. Laut Berechnungen des Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) wurden im letzten Jahr 30,6 Prozent des Schweizerverbrauchs über diese acht Fachhändler abgesetzt.
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