Sektmanufaktur Perlgut legt los
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Die Sektmanufaktur Perlgut in Meißen hat am Sonnabend mit der Ernte der ersten Trauben für die Sektkreationen des Jahrgangs 2021 begonnen. Winzer und Oenologe Hendrik Weber ist mit der Qualität der Trauben und des Mostertrags nach schonender Pressung zufrieden. „Wir beginnen in jedem Jahr die Lese mit der Rebsorte Cabernet Dorsa, aus der unser Rosé-Sekt brut entsteht“, sagt der Inhaber der Sektmanufaktur. Den Weinberg mit dieser Sorte direkt an der Sektmanufakrur am Kapitelholzsteig im Meißner Spaargebirge hat der 34-Jährige vor acht Jahren übernommen. Mittelfristig soll der Cabernet Dorsa - eine Kreuzung aus Blaufränkisch und Dornfelder - durch eine Burgundersorte ersetzt werden. Gleich nebenan befindet sich bereits ein neu angelegter Weinberg mit Spätburgunder-Reben, deren Trauben voraussichtlich in zwei Wochen geerntet werden können.
Ausnahmsweise Freude über's Wetter
„Für Sektgrundwein benötigen wir Trauben mit höheren Säurewerten und geringerem Zuckergehalt als für Wein“, erklärt Hendrik Weber. Deshalb sei dieser Sommer mit viel Regen und vergleichsweise wenig Sonne auch beinahe ideal für Sektmacher verlaufen. Die Cabernet-Dorsa-Trauben für den Sekt hatten ein Mostgewicht von 70 Grad Oechsle. Für einen Rotwein derselben Sorte würden die Trauben mit mindestens 90 Grad Oechsle geerntet, müssten also noch reifen. Der regenreiche Sommer war für den Einmann-Betrieb anspruchvoll, hat er doch intensive Laubarbeit und Fingerspitzengefühl beim Pflanzenschutz dem Winzer abverlangt.
Sekt aus sächsischen Sorten
Die Sektmanufaktur Perlgut wurde 2013 von Hendrik Weber gegründet. Sie produziert ausschließlich Jahrgangs- und Lagensekte nach traditioneller Flaschengärung. Für die Grundweine werden nur sächsische Trauben verarbeitet, überwiegend von eigenen Weinbergen. Klassische Rebsorten im Sortiment sind blaue und weiße Burgunder sowie Riesling. "Ich setzte bei meinen Sektkreationen auf weniger Restzucker, filigrane Struktur, lagentypischen Charakter und feinste Perlage", betont Hendrik Weber. Für Liebhaber fruchtiger Sektkreation ergänzt Scheurebe das Sortiment. Die Sekte reifen mehrere Jahre auf der Hefe. Vom Rosé-Sekt ist beispielsweise erst der Jahrgang 2017 im Verkauf. Hendrik Weber ist in Glaubitz bei Riesa aufgewachsen, hat das Winzerhandwerk in Sachsen erlernt und an der Hochschule Geisenheim (Rheingau) Weinbau und Oenologie studiert.
Redaktionelle Anmerkung: In Sachsen hat auch das Prädikatsweingut Schloss Proschwitz bereits erste Trauben für Sektgrundwein geerntet. Laut Unternehmenssprecherin Alexandra zur Lippe wurde am Freitag Frühburgunder gelesen. Das Staatsweingut Schloss Wackerbarth will in dieser Woche ersten Spätburgunder für Sektgrundwein von den Weinbergen holen, wie Unternehmenssprecher Martin Junge ankündigte.
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