Klimakrise: DINE fordert zum Handeln auf
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Alle wissenschaftlichen Analysen der vergangenen Jahre machen deutlich, dass bei einer Umstellung auf ein Mehrwegsystem und auf grüne Energie bis zu über 50 Prozent der Treibhausgase vermieden werden. Weitere strategische Handlungen hängen von den individuellen Gegebenheiten ab. Handlungsfelder sind Weinbau, Kellerwirtschaft, Verpackung und Transport. Hier ist eine Kooperation von allen Beteiligten gefordert. Der Austausch von Erfahrungen und vor allem Kommunikation sind erfolgsversprechend für einen Beitrag zur Erreichung der geplanten Ziele im Klimaschutz. Wird jetzt in den Klimaschutz im Weinbau investiert, dann wird in dessen Zukunft investiert.
Die Weinbranche ist besonders vom Klimawandel betroffen. Die Verbraucher freuen sich über die immer bessere Qualität der deutschen Weine und über das zunehmende Angebot an internationalen Sorten. So wie die anpassungsfähigen Sorten Merlot, Syrah und Chardonnay aus regionaler Produktion. Auf der anderen Seite sind die Weine immer alkohollastiger.
Für die deutschen Winzer hat der Klimawandel derzeit Vor- und Nachteile. Zu den Vorteilen zählen die bessere Qualität der Weintrauben, die Erweiterung des Sortenspektrums und die Chance für noch mehr Innovation. Doch dem gegenüber stehen gewaltige Nachteile. Die wärmeren Tage verändern die Entwicklung der Reben und damit steigt die Gefahr der Schäden durch Spätfrost. Die Bildung von Inhaltsstoffen der Weintraube sind temperaturabhängig, was am Beispiel des Säure- und Zuckergehaltes deutlich wird.
Der gewohnte Charakter der Weine verändert sich. Der Riesling schmeckt anders als vor zehn Jahren. Besonders gefährliche Auswirkungen des Klimawandels sind die zunehmenden Extremwetter wie Starkregen, Hagel und extreme Trockenheit. Die Flut, die im Sommer 2021 im Ahrtal Weinberge und Weingüter vernichtet hat, wird uns immer im Gedächtnis bleiben.
Diese wenigen Beispiele machen deutlich, dass die Weinbranche sich auf die Klimaerwärmung einstellen muss. Die Klimakrise verlangt, dass wir jetzt konkret handeln. Wie soll das gehen? Weder in der Lehre noch im Studium wurde dieses Thema ausführlich behandelt. Der Klimawandel ist ein weltweites Problem. Um diese enorme Herausforderung zu meistern, bietet sich eine Kooperation unter allen Weinanbaugebieten an.
Was macht die deutsche Weinbranche?
Laut Beschluss der Bundesregierung vom 25. Juni 2021 soll Deutschland bis 2045 klimaneutral werden. Die Umsetzung kann nur dann gelingen, wenn alle ihren Beitrag leisten. Die deutsche Weinbranche ist besonders gefordert, da viele Verbraucher annehmen, dass das Naturprodukt Wein grundsätzlich klimaneutral ist. Dem ist nicht so.
Bei einer durchschnittlichen Jahresproduktion von 9 Millionen Hektolitern werden 1,8 Millionen Tonnen CO2 freigesetzt. 1 Liter Wein in der Flasche bedeutet durchschnittlich 2 kg CO2 Emission. Laut Umweltbundesamt beträgt der durchschnittliche CO2-Fußabdruck 11,2 t CO2e pro Kopf. Angenommen, die deutsche Weinwirtschaft wäre klimaneutral, dann entspräche dies der Einsparung den CO2-Emissionen von über 160.000 Personen. Bis Ende 2021 sind in Deutschland nur acht Weingüter klimaneutral zertifiziert. Dabei hat jeder in der Weinbranche die Chance, aktiv zu handeln, um die Klimakrise zu bekämpfen.
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