Versöhnliches Finale
Die Winzervereinigung Freyburg-Unstrut zieht eine positive Erntebilanz aus der Saison 2022. Nachdem die vergangenen Jahre eher ernüchternde Weinmostmengen erbrachten, freuen sich die Winzer nun über eine deutlich gestiegene Erntemenge.
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Ein Goldener Herbst hat all die belohnt, die auf einen guten Jahrgang 2022 gesetzt haben. Nach sechs Wochen Lese blickt Hans Albrecht Zieger zufrieden in den Keller der Genossenschaft. Der ist gut gefüllt mit insgesamt 2, 64 Millionen Liter Most, eine Menge, die die vorsichtigen Prognosen vom Sommer deutlich übertroffen haben. Nach den mageren Ergebnissen von 2019 mit 1,8 Millionen Litern, 2020 mit 1,6 Millionen Liter und 2021 mit 1,9 Millionen Litern „…ist das endlich wieder eine Menge, mit der die wachsende Nachfrage nach unseren Weinen besser befriedigt werden kann“, freut sich der Geschäftsführer von Mitteldeutschlands größtem Weinerzeuger.
Die Späten werden die Besten
Ganz vorn in der Lesestatistik rangiert weiter die Leib- und Magensorte Müller-Thurgau, die allein mit knapp über einer halben Million Litern gut 20 Prozent der Gesamtmenge einbrachte; gefolgt vom Weißburgunder mit 315.000 Litern. Fast die gleiche Menge steuert der rote Favorit Dornfelder bei.
Das milde Herbst-Wetter habe zudem dafür gesorgt, dass sich die Trauben ordentlich mit Aromen, Extrakten und Zucker auftanken konnten. Vor allem die Sorten profitierten davon, die erst zum Lesefinale vom Stock kommen: Spätburgunder, Grauburgunder, Traminer und Riesling. Hier reifen nun ausgemachte Spätlesen in den Tanks und Fässern.
Frost wird mit großer Spannung erwartet
Doch die Lesesaison ist damit doch noch nicht ganz beendet. Im Müncherodaer Himmelreich warten noch vier Reihen Riesling auf den ersten tiefen Frost des Jahres, um als Ausgangsstoff für einen Eiswein zu dienen. Im letzten Jahr hat sich das Warten gelohnt. Am 2. Weihnachtsfeiertag wurden bei minus zehn Grad Celsius die tiefgefrorenen Beeren mit 196 Grad Oechsle gelesen.
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