
Neuerungen im Hoheiten-Amt
Die offizielle Weinwerbung für die Pfalz – der Pfalzwein – möchte erneut Stellung zu den Neuerungen und der Umbenennung des Amtes der Weinhoheiten, zukünftig Pfalzweinbotschafter/-innen, nehmen.
von Pfalzwein e. V. erschienen am 22.07.2024Wir begrüßen eine Diskussion generell, auch weil sie das Amt der lokalen Weinhoheiten in der Pfalz in die Öffentlichkeit rückt. Auf Ortsebene dient das Amt der Weinhoheit der Traditionspflege und schafft Identität. Das ehrenamtliche Engagement, welches hier geleistet wird, wird auch von uns weiterhin sehr hoch geschätzt. Innerhalb der Pfalz, wo das Amt gekannt und gemocht wird, wird auch die Krone als Symbol verstanden. Das steht auch nicht im Widerspruch zu unseren Neuerungen, sondern ist starker Ausdruck gelebter Pfälzer Weinkultur.
Hoheiten-Amt wird weiterentwickelt
Wir wissen, dass unter den örtlichen Weinhoheiten viel Know-how vorhanden ist und würden uns freuen, wenn sich daraus auch einige Pfalzweinbotschafter/-innen entwickeln, die unser Anbaugebiet über seine Grenzen hinaus bekannt machen. Unser Ansatz soll in keiner Form die Wertschätzung für diejenigen schmälern, die das Amt innehatten oder innehaben. Wir schaffen das Amt nicht ab, sondern wir entwickeln es weiter und tragen damit einem schon längst stattfindendem Veränderungsprozess des Amtes Rechnung.
Der Auftrag der Pfalzwein ist vor allem die Vermarktung der Pfälzer Weine außerhalb der Pfalz. Deshalb sehen wir die Amtsinhaber primär als Markenbotschafter, die nach außen kommunizieren. In den Konsumentengebieten und auch im B2B-Bereich, in dem wir viel und vorrangig tätig sind, wird das Amt weniger gekannt. Die Krone stößt hier teilweise auf Unverständnis und steht damit einem fachlichen Austausch im Weg. Deshalb gehen wir den Schritt hin zu starken, gewählten Pfalzweinbotschaftern. Denn wir sind ungebrochen davon überzeugt, dass in der Idee von Personen, die mit ihrer Leidenschaft für unser Anbaugebiet eintreten, großes Potenzial steckt.
Zu Unrecht auf Krone reduziert
Durch die Weiterentwicklung – ausschließlich im Amt der Pfälzer Weinhoheit – weg von der Krone und mit der Öffnung für andere Geschlechter, wollen wir dieses Potenzial zukünftig noch besser nutzen. Wir sehen die Bemühungen der Weinhoheiten, Skepsis mit Fachwissen zu kontern und haben diesen Kurs in den letzten Jahrzehnten auch in Bezug auf die Pfälzischen Weinhoheiten bestärkt und unterstützt. Ausdruck dafür ist das neue Konzept des Wahlabends, das zum Beispiel die Fachbefragung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat.
Gleichzeitig sind wir uns durch unsere Außenperspektive auch immer wieder bewusst geworden, dass trotz aller Versuche das fachliche Niveau der Weinhoheiten von Nicht-Pfälzern, auch aufgrund ihrer Garderobe, verkannt wird und die jungen Frauen zu Unrecht auf eine Krone reduziert werden. Deshalb gehen wir beim Amt der Pfälzer Weinhoheit diesen Schritt nach Außen, ohne dabei die Wertschätzung für die Tradition der Weinhoheiten auf Ortsebene zu schmälern.
Wir appellieren an alle, die Diskussion darüber nicht auf dem Rücken der aktuellen Weinhoheiten und der zukünftigen Weinbotschafter auszutragen. Denn sie setzen sich stark für Ihre Region und die Erzeuger ein, oder haben das in Zukunft vor. Wir sind sicher, dass unsere Pfalzweinbotschafter in ihrem neuen Amt auch manchen Zweifler überzeugen werden und den Pfälzer Wein kompetent und würdig nach außen vertreten.
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