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Deutschland | DLG-Wettbewerb

Jungwinzer des Jahres 2024

Die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) hat den Jungwinzer des Jahres 2024 gekürt. Viele junge Talente aus zahlreichen Anbauregionen Deutschlands bewarben sich auch in diesem Jahr wieder um den Nachwuchspreis der deutschen Weinwirtschaft. Eine Fachjury wählte aus den besten deutschen Weintalenten die Sieger aus. Den ersten Platz belegte Karl Rummel vom Bio-Weingut Rummel (Pfalz). „Vizemeisterin“ darf sich Michaela Wille vom Winzerhof Wille (Baden) nennen. Den dritten Platz erreichte Christian Anselmann vom Weingut Anselmann (Pfalz).

von red erschienen am 09.10.2024
Der erste Platz ging an Karl Rummel vom Bio-Weingut Rummel aus Nußdorf in der Pfalz. © Bio-Weingut Rummel, Barbara Fromberger
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Die gezielte Förderung des deutschen Winzernachwuchses ist der DLG ein besonderes Anliegen. In insgesamt drei Runden des DLG-Wettbewerbs stellten die jungen Talente ihr Wissen und Können unter Beweis. In der Qualifikationsrunde wurde ihr Fachwissen in den Bereichen Önologie, Wein-Sensorik und internationale Weinwirtschaft sowohl theoretisch als auch praktisch geprüft. In der zweiten Runde bewertete man die Qualität der Weine im Rahmen der Bundesweinprämierung. In der Finalrunde mussten sich die besten Teilnehmer schließlich den Fragen einer Fachjury aus Weinexperten stellen, die daraufhin die Sieger unter den besten deutschen Weintalenten kürte.

DLG-Jungwinzer und Jungwinzerin des Jahres 2024

1. Platz: Karl Rummel vom Bio-Weingut Rummel aus Nußdorf (Pfalz)

Im elterlichen Bioweingut aufgewachsen, entwickelte Karl schon früh eine Leidenschaft für das Kelterhaus und das Traktorfahren. Während seiner Ausbildung zum Winzer (unter anderem bei Knipser und Rebholz) und durch Auslandspraktika erkundete der heute 31-Jährige zahlreiche Weinkeller und lernte, wie der Winzer den Charakter eines Weins prägen kann. Im Rahmen seiner Weiterbildung zum Techniker für Weinbau und Önologie experimentierte er mit verschiedenen Weinstilen. Diese Leidenschaft führt er heute als Juniorchef und Kellermeister im Weingut fort. Vor kurzem übernahm er das elterliche Weingut und beweist als Betriebsinhaber, dass pilzwiderstandsfähige Rebsorten (Piwis) ein enormes Potenzial für Vielfalt und Qualität besitzen. Bei der Pflege seiner Weinberge legt Karl großen Wert auf vitale, gesunde Böden, denn nur dort können Trauben reifen, die seinen hohen Ansprüchen genügen. Sein Großvater Kurt, der das Familienweingut gründete, wäre stolz auf ihn, da auch für ihn die Arbeit in den Reben im Mittelpunkt stand.

Weinphilosophie von Karl Rummel:

„Die Vision 'Neue Reben braucht das Land' begleitet mich seit meiner Kindheit. Meine Eltern gingen mir mit Pioniergeist voran, indem sie nicht nur auf biologischen Weinbau umstellten, sondern auch – trotz starker Widerstände und wirtschaftlicher Risiken – pilzwiderstandsfähige Reben (Piwis) anpflanzten. Aufbauend auf dieser Vision möchte ich als junger Weingutsinhaber eigene Akzente setzen und den nachhaltigen Ansatz weiterentwickeln. Daher habe ich viele Jahre im Weinberg und Keller experimentiert und dabei verschiedene innovative Weinstile sowie unterschiedliche Qualitäten aus den neuen Trauben geschaffen. Weinliebhaber können nun aus einem vielfältigen Portfolio von weißen und roten Piwi-Trauben wählen: Säfte, stille Weine sowie schäumende (entalkoholisierte) Weine, die bewusst überwiegend reinsortig ausgebaut werden. So gebe ich den oft noch unbekannten Rebsorten eine Bühne und trage ihr qualitatives Potenzial in die Welt hinaus. Die Auszeichnung 'Jungwinzer des Jahres 2024' ist für mich nicht nur eine persönliche Anerkennung, sondern auch ein Zeichen dafür, dass biologische Bewirtschaftung und Piwis die Zukunft des Weinbaus mitgestalten werden!“

Weitere Informationen: www.rummel-biowein.de

Michaela Wille vom Winzerhof Wille aus Dittwar in Baden konnte sich den zweiten Platz sichern.
Michaela Wille vom Winzerhof Wille aus Dittwar in Baden konnte sich den zweiten Platz sichern. © Winzerholf Wille

2. Platz: Michaela Wille vom Winzerhof Wille aus Dittwar (Baden)

Nach ihrem Abitur in Tauberbischofsheim studierte Michaela Wille, deren Familie ein Baugeschäft betreibt, zunächst Bauingenieurwesen in Würzburg. Parallel zu ihrer Tätigkeit in der Baubranche folgte sie ihrer Leidenschaft für Wein und begann nebenberuflich eine Ausbildung zur Winzerin, die sie erfolgreich abschloss. 2015 gründete sie gemeinsam mit ihren vier Schwestern ihr eigenes Weingut Wille in Dittwar, zu dem auch zwei gastronomische Konzepte gehören. Auf rund zehn Hektar Rebfläche in den Einzellagen „Dittwarer Ölkuchen“ und „Impfinger Silberquell“ bauen sie verschiedene Rebsorten an, darunter Schwarzriesling, Grauburgunder, Silvaner und Bacchus. Michaela ist für den Weinausbau und den Außenbetrieb verantwortlich.

Weinphilosophie von Michaela Wille:

„Ich mag frische, klare und fruchtbetonte Weine. Unsere Muschelkalkböden und das Cool Climate im Taubertal bieten dafür ideale Voraussetzungen. Wein soll Freude bereiten und Lust auf mehr machen. Es erfüllt mich, wenn Menschen eine gute Zeit mit meinen Weinen haben und den Moment genießen. Den zweiten Platz beim DLG-Wettbewerb 'Jungwinzer des Jahres' erreicht zu haben, bedeutet mir sehr viel, da es meine Leidenschaft für den Wein und meine Arbeit bestätigt. Ich hoffe, dass meine Geschichte andere junge Menschen inspiriert, den Mut zu finden, etwas Eigenes aufzubauen und ihren Träumen zu folgen – selbst wenn sie ursprünglich aus einer ganz anderen Branche kommen.“

Weitere Informationen unter: www.winzerhof-wille.de

Der dritte Platz ging an Christian Anselmann vom Weingut Anselmann aus Edesheim in der Pfalz.
Der dritte Platz ging an Christian Anselmann vom Weingut Anselmann aus Edesheim in der Pfalz. © Weingut Anselmann, Jonas Hogeback

3. Platz: Christian Anselmann vom Weingut Anselmann aus Edesheim (Pfalz)

Christian Anselmann hat nie daran gezweifelt, eines Tages in die Familientradition einzutreten und das über 450 Jahre alte, familiengeführte Weingut in Edesheim, das mit rund 150 Hektar Rebfläche zu den größten Privatweingütern Deutschlands gehört, in die nächste Generation zu führen. Schon immer begeisterte ihn besonders die direkte Arbeit am Produkt, weshalb er heute seinen Schwerpunkt auf die Arbeit im Weinkeller legt. Christian studierte Weinbau und Önologie (B.Sc.) in Geisenheim und sammelte Erfahrungen außerhalb des elterlichen Betriebs, unter anderem im Staatsweingut Johannitergut in Neustadt sowie in Südtirol. Seit 2020 ist er ein fester Bestandteil des Familienweinguts.

Weinphilosophie von Christian Anselmann:

„Um hervorragende Weine zu schaffen, die Spaß machen und überraschen, braucht es Mut, Neues auszuprobieren. Gleichzeitig sind Geduld und Vertrauen in die eigenen Sinne gefragt. Deshalb dürfen unsere Weine auch mal etwas anders sein – sei es ein Pfälzer Tempranillo oder ein im Barrique ausgebauter Rosé. Solange das Fundament im Weinberg stimmt und wir das traditionelle Handwerk im Blick behalten, entstehen Weine mit eigenem Charakter und faszinierendem Geschmack aus hochwertigen, vielfältigen Trauben. Der dritte Platz beim DLG-Jungwinzer-Wettbewerb ist für mich eine großartige Bestätigung, dass ich auf dem richtigen Weg bin.“

Weitere Informationen unter: www.weingut-anselmann.de

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