
Johanna Schott ist beste Nachwuchswinzerin
Johanna Schott aus dem Weinanbaugebiet Nahe ist die beste Nachwuchswinzerin der Bundesrepublik. Die 22-Jährige hat sich beim Finale des Berufswettbewerbs der Deutschen Landjugend 2025 gegen starke Konkurrenz durchgesetzt. Fast 10.000 junge Menschen waren seit Februar republikweit auf Schul-, Kreis- und Landesebene am Start. Die 21 Besten aus dem Weinbau trafen sich im Juni auf dem Staatsweingut Freiburg zum Bundesentscheid.
von Redaktion Quelle Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau e. V. erschienen am 16.06.2025Im Wettbewerb traf Theorie auf Praxis: Zuerst war die Theorie mit Allgemeinwissen und Fachwissen an der Reihe. Anschließend stand Johanna Schott vor der Aufgabe, dem Bundeslandwirtschaftsminister Lösungsvorschläge für die aktuellen Herausforderungen der Weinwirtschaft zu unterbreiten. Das Gespräch fand fiktiv statt, und die Richter imitierten die Politiker.
Weinberg und Blindtest
Ging es in der Berufstheorie unter anderem um alkoholfreien Wein, die Wirtschaftlichkeit einer eigenen Abfüllanlage und um Rebkrankheiten, musste Johanna Schott in der Praxis den Zustand der Reben und des Weinbergs in Ihringen analysieren, um den geeigneten Pflanzenschutz zu planen und zu berechnen. In einer anderen Aufgabe mussten, nach einer fiktiven Verwechslung von Weinen, diese sensorisch neu bestimmt werden: nach Rebsorte, Restzucker und Jahrgang.
Die Jungwinzerin von der Fachschule für Agrarwirtschaft Bad Kreuznach hielt den kritischen Blicken der Prüfenden stand und vereinte am Ende 82 Punkte auf sich. Das ist Rang 1 der bundesweit besten Jungwinzer/innen ihres Fachs und zeigt, dass Johanna Schott den Weinbau der Zukunft gestalten kann und will. In den fast fünf Monaten seit Beginn des Berufswettbewerbs habe sie viele Erfahrungen gesammelt, die sie persönlich voranbringen, sagt sie rückblickend.
Als eine der Besten aus Rheinland-Pfalz ging es Johanna Schott weniger darum, sich zu beweisen, als um den Blick über den Tellerrand. Letztendlich gelang ihr im Bundesentscheid dann der Sprung ganz nach oben auf das Siegertreppchen. Der hat ihr nicht nur neues Wissen und Selbstbewusstsein gebracht, sondern auch ein Netzwerk, mit dem sich berufliche Herausforderungen besser meistern lassen. „Es macht mir sehr viel Spaß, die Arbeit im Weinberg und Keller zu erledigen. Gerade der Umgang mit den Kunden und diese für das selbst erzeugte Produkt Wein zu überzeugen, begeistert mich sehr“, sagt Johanna.
Aktuell befindet sie sich in der Ausbildung zur Weinbautechnikerin. Danach will sie im Familienbetrieb mitarbeiten und eventuell noch außerhalb Erfahrungen sammeln. Der Wein und sein Umfeld werden in ihrem beruflichen Mittelpunkt stehen – eine Vorstellung, der sie mit dem erfolgreichen Abschneiden beim Berufswettbewerb der Deutschen Landjugend 2025 ein gutes Stück nähergekommen ist.
Respekt, Verantwortung und Hoffnung
Unter dem Motto „Grüne Berufe sind voller Leben: Zukunft gestalten – Talente entfalten“ hat Johanna Schott bewiesen, dass sie Verantwortung übernehmen kann und will. Das gilt für Johanna Schott wie für alle im Finale. Gemeinsam zeigten die jungen Leute aus Tier- und Forstwirtschaft, Weinbau, Land- und Hauswirtschaft, wie vielseitig, anspruchsvoll und modern ihre Berufe sind.
„Das Leistungsniveau beim Bundesentscheid war beeindruckend. Aber was mich noch mehr berührt hat, war der Respekt, den die jungen Menschen einander entgegengebracht haben“, sagt Theresa Schmidt, Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL). „Das stimmt hoffnungsfroh, hat der Wettbewerb doch das Potenzial sichtbar gemacht, das in der jungen Generation steckt: für die Grünen Berufe, für unser Land, für unsere Zukunft.“
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