Deutschland | Gesellschaft für Geschichte des Weines

Franken-Spezial

Vom 18. bis 20. Oktober stand Würzburg mit seiner Umgebung im Mittelpunkt einer Jahrestagung der Gesellschaft für Geschichte des Weines. Die Frankenmetropole lockte rund 100 Gäste und Mitglieder des Vereins Gästeführer Weinerlebnis Franken an. Der Präsident der Gesellschaft für Geschichte des Weines (GGW), Professor Andreas O. Weber, bezeichnete den Zuspruch und die Abläufe als „gelungenes Franken-Spezial“ mit einem sehr abwechslungsreichen Programm.

von Redaktion erschienen am 04.11.2024

Die Gesellschaft für Geschichte des Weines tagte Mitte Oktober in Würzburg. © Geschichte des Weines (GGW)

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Das Juliusspital bot für die verschiedenen Tagespunkte und die Abschlussgala den idealen Rahmen. Die Teilnehmer lernten auch den eindrucksvollen Keller des Weinguts kennen, das als größter Silvaner-Erzeuger der Welt mit 60 ha gilt, sowie den 250 Meter langen Holzfasskeller. Zu diesem gehören ebenfalls 15.000 Flaschen im temperierten Schatzkammer-Keller, die bis zum Jahrgang 1967 zurückreichen.

Zahlreiche Vorträge

Ein Vortrag beleuchtete das Zusammenspiel von Rebe und Klima, eine Herausforderung der Zukunft. Mehr in die Vergangenheit führte das Thema des jüdischen Weinhandels in Franken, das vom Aufschwung bis zur Katastrophe im Jahr 1942 reichte. Durch die Teilnahme der Gästeführer Frankens war die aktuelle Geschichte des Weines und seine Facetten ein wichtiges Thema und damit, so Dr. Hermann Kolesch, vormals Präsident der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim, ein wesentlicher Beitrag zur gelungenen Mischung der Tagung.

Zur Tagung gehörte auch ein Besuch des Weinguts von Ludwig Knoll in Würzburg. Der Winzer verwöhnte seine Gäste nicht nur mit Silvaner, sondern demonstrierte auch, dass der biodynamisch erzeugte Wein, einschließlich der Großen Gewächse, teilweise in Beton-Eiern mit einem Fassungsvermögen von 1000 Litern und langem Hefelager ausgebaut wird.

Die Gesellschaft für Geschichte des Weines

Seit über 60 Jahren widmet sich die Gesellschaft für Geschichte des Weines der Erforschung der Geschichte und Kultur des Weines. Wein ist für sie ein bedeutender Bestandteil der gesamten abendländischen Kultur. Er ist eines der ältesten Kulturgüter der Welt. Seit Jahrtausenden ist er mit der Geschichte der Menschen eng verknüpft. Wein ist Lebens- und Genussmittel, Wirtschafts- und Handelsgut, Designobjekt und Lifestyle-Produkt. Als gemeinschaftsstiftendes Rauschmittel nahm er in vielen Kulturen eine wichtige Rolle im sozialen und rituellen Leben ein. Heute steht der Wein als alkoholisches Getränk auch in einer kritischen Diskussion um die Risiken des Konsums für das Individuum und für die Gesellschaft. Durch die anregende Auseinandersetzung mit der Weingeschichte möchten wir das allgemeine historische Bewusstsein vertiefen und beleben und hoffen, dadurch einen wichtigen Beitrag für den Diskurs aktueller gesellschaftlicher Fragen zu leisten.