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Eine Ära endet

WG Hedelfingen löst sich auf

Zum 1. September ist Schluss: Nach 70 Jahren stellt die bislang Kleinste der Stuttgarter Genossenschaften den Betrieb ein.

von Redaktion Quelle WG Hedelfingen erschienen am 25.08.2025
Weinbau in Steillagen: Damit kennen sich die Esslinger Genossen aus. Mit Teamwerk, wie sich die Genossenschaft in der Nachbarstadt nennt, wollen die Hedelfinger Wengerter künftig kooperieren. © Teamwerk
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Vom 1. September an hat Stuttgart nur noch vier Weingärtnergenossenschaften – die WG Hedelfingen löst sich 70 Jahre nach ihrer Gründung auf, wie die Stuttgarter Nachrichten (StN) zuerst berichteten. Der Beschluss dafür wurde schon im Frühsommer gefasst, öffentlich informiert haben die Verantwortlichen erst jetzt. „Angesichts der aktuellen Herausforderungen möchten wir uns für die Zukunft neu aufstellen und so den Weinbau am Hedelfinger Lenzenberg erhalten. Der Verkauf unserer Weine, Sekte und Seccos wird fortgeführt“, informiert die WG aktuell auf ihrer Internetseite. Künftig will sie ihre Weine in Kooperation mit der Esslinger Weingärtnergenossenschaft produzieren, die sich seit 2022 Teamwerk nennt.

Die WG Hedelfingen hat laut eigener Auskunft aktuell noch drei hauptberufliche Wengerter, dazu 15 nebenberufliche Weingärtnerinnen und -gärtner. Zusammen bewirtschaften sie zehn Hektar Fläche. „Die Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen“, sagen Vorstand und Aufsichtsrat zur Auflösung. Stuttgart zählt zu Deutschlands größten Weinbaugemeinden, traditionell waren die Stuttgarter Wengerter in Genossenschaften organisiert. Deren Zahl schrumpft auf nurmehr vier.

Fusionen hat es in der Vergangenheit mehrfach gegeben. So schlossen die Rotenberger mit den Uhlbacher Genossen zusammen und firmieren seither als Collegium Wirtemberg. Bereits 2005 fusionierte die Obertürkheimer Genossenschaft mit der Weinmanufaktur Untertürkheim. Die Bad Cannstatter Weingärtner gingen 2019 mit der Felsengartenkellerei Besigheim zusammen. Hinzu kommt als künftig kleinste Stuttgarter Genossenschaft das Steilwerk Rohracker.

Die Esslinger Weingärtnergenossenschaft hat rund 100 Mitglieder, die 72 Hektar Rebfläche bewirtschaften. Auf Nachfragen zu Details der künftigen Kooperation gibt es bislang lediglich den Hinweis, man befinde sich in Prozessen und Gesprächen. Mit der Auflösung „endet ein bedeutender Zeitabschnitt lokaler Weinkultur, der durch ehrenamtliches Engagement und gelebte Gemeinschaft geprägt war“, erklären die Hedelfinger in ihrer knappen Mitteilung. „Wir sind stolz auf alles, was wir gemeinsam erreicht haben, und dankbar für die jahrzehntelange Treue unserer Mitglieder und Kunden.“

Die Hedelfinger Kirbe, die am 31. August und am 2. September in und um die Hedelfinger Kelter stattfindet, wird wie bisher vom Weinfestverein und der Freiwilligen Feuerwehr Hedelfingen ausgerichtet. Dieses Heimatfest werde auch in den kommenden Jahren durch diese bewährte Arbeitsgemeinschaft organisiert. Auch weitere Aktivitäten und Veranstaltungen sollen stattfinden, versichern die Genossen und wollen darüber zeitnah informieren.

Die Kleinen weichen

Bis zu ihrer Auflösung war die Weingärtnergenossenschaft Hedelfingen die jüngste und kleinste Genossenschaft im Großraum Stuttgart. Ihre drei hauptberuflichen, 13 Nebenerwerbswengerter und zwei Nebenerwerbswengerterinnen bewirtschaften gemeinsam rund zehn Hektar Rebfläche. Die Vorzeigelagen sind Haumeisterklinge und Lenzenberg. Weinbau wird in Hedelfingen seit dem 13. Jahrhundert betrieben.

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