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Schülerweinprojekt an der LWG

Alles Rot

Die Welt des Weines besteht aus unbegrenzten Möglichkeiten. In diesem Sinne haben sich 15 junge Leute aus verschiedenen Ecken Deutschlands zusammengefunden, um im Rahmen ihres Abschlussjahres an der Bayrischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim ein einzigartiges Projekt ins Leben zu rufen - das Schülerweinprojekt „Alles Rot“.

von Leonie Iriohn, Tatjana Sulzer erschienen am 18.04.2024
Die Macher des Projekts „Alles Rot“ (von links): Richard Gründger, Jonas Kortmann, Leon Djukic, Lars Terveer, Thomas Reuter, Andrea Reuer, Tom Scholtes, Leonie Iriohn, Florian Arnold, Michaela Kuhn, Sebastian Rudloff, Max Weickert, Tizian Beyerl, Tatjana Sulzer. © Korbinian Keßler
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Die Idee hinter „Alles Rot“ ist so simpel wie faszinierend: Mit roten Trauben verschiedener Sorten zu experimentieren und eine breite Palette von Weinstilistiken zu kreieren. Unter der fachkundigen Anleitung der Mitarbeiter der Landesanstalt begannen die Studierenden bereits im ersten Schuljahr 2022 mit ihrem Konzept zur Themenfindung des Projekts.

Die Trauben kamen aus den eigenen Rebflächen der LWG und wurden vom Rebschnitt bis zur Ernte von den Studierenden selbstständig gepflegt und bearbeitet. Für die Aufgaben, die sie nicht selbst übernehmen konnten, wurden genaue Pläne erstellt, damit am Ende das optimale Ergebnis im Keller ankommt.

Die Weine

Das Herzstück des Projekts ist die Vielfalt. Von einem prickelnden Secco aus der Rebsorte Domina bis hin zu einem körperreichen Blanc de Noir und einem harmonischen Rosé aus Spätburgunder und einer fruchtbetonten Macération Carbonique aus Merlot reicht die Palette der hergestellten Weine. Die Studierenden hatten die Möglichkeit, ihre persönlichen Vorlieben und kreativen Ideen einzubringen, und so entstanden vier beeindruckende Weine, die die Diversität und das Potenzial roter Trauben aufzeigen.

Michaela Kuhn kontrolliert den Tank während der Füllung
Michaela Kuhn kontrolliert den Tank während der Füllung © Alles Rot

Durch großzügige Unterstützung von Dagmar Lehmann (DLKM) erarbeiteten die Studierenden zudem die Markenentwicklung, um klar und deutlich zu wissen, wofür sie stehen. Dazu zählten auch das Kommunikationsdesign und die praktische Umsetzung. Doch das Schülerweinprojekt ist mehr als nur die Herstellung von Wein. Es ist eine ganzheitliche Erfahrung, die den Studierenden ermöglicht, selbstständig zu planen, zu entscheiden und auszuführen. Von der Auswahl der Rebsorten über den Weinbauplan bis hin zur Abfüllung und Vermarktung haben sie jeden Schritt des Prozesses aktiv mitgestaltet.

Unterstützt wurden sie dabei nicht nur von den Lehrkräften Johannes Burkert, Christian Deppisch und Dr. Matthias Mend, sondern auch vom „Verband Ehemaliger Veitshöchheimer e. V.“, der das Projekt seit vielen Jahren tatkräftig fördert. Der Erlös aus dem Verkauf der Weine fließt direkt zurück in den Verband und ermöglicht es, auch im kommenden Jahr ein neues Schülerweinprojekt zu finanzieren. Von jedem Wein wurden 400 Liter produziert. Der Verkaufspreis pro Flasche liegt bei 9 Euro.

Die Feinschmeckermesse

Das Highlight des Projekts sind jedoch nicht nur die Weine selbst, sondern auch die begleitenden Veranstaltungen. So konnten die Weine erstmals am Wochenende vom 2. und 3. März 2024 auf der Fränkischen Feinschmeckermesse in Iphofen vorgestellt und probiert werden.

Die Planung und Umsetzung des Messeauftrittes wurde eigenständig von den Studierenden übernommen. Sie durften sich über den Besuch der Ehrengäste Hubert Bittlmayer (Amtschef StMELF), Artur Steinmann (Fränkischer Weinbaupräsident), Dieter Lenzer (Bürgermeister Iphofen), Tamara Bischof (Landrätin Kitzingen) und Emmi Wendemuth (Fränkische Weinprinzessin) freuen.

Tatjana Sulzer und Max Weickert auf der Feinschmeckermesse im Gespräch mit Dieter Lenzer, Emmi Wendemuth, Artur Steinmann, Tamara Bischof und Hubert Bittlmayer (v. l.).
Tatjana Sulzer und Max Weickert auf der Feinschmeckermesse im Gespräch mit Dieter Lenzer, Emmi Wendemuth, Artur Steinmann, Tamara Bischof und Hubert Bittlmayer (v. l.). © Dr. Gabriele Brendel

Ebenso erfreulich war der Verlauf der beiden Messetage dank des hohen Interesses an den ausgeschenkten Fassproben. Die Weine wurden am 20. März mit der Unterstützung des Kellerteams der LWG gefüllt und können seit April über die Website www.allesrot.com erworben werden.

Die Veranstaltungen

Gemeinsam mit der Kochschule Reiser in Dettelbach veranstalteten die Studierenden am 18. April einen kulinarischen Abend. Es war eine limitierte Anzahl an Tickets erhältlich, die zum Preis von 65 Euro erworben werden konnten. Die Veranstaltung war restlos ausverkauft. Die vier Weine wurden zusammen mit einem exklusiven, regionalen 3-Gänge-Menü präsentiert.

Studierende Tizian Beyerl und Lars Terveer (v. l.) beim Flaschen aufstellen während der Füllung.
Studierende Tizian Beyerl und Lars Terveer (v. l.) beim Flaschen aufstellen während der Füllung. © Alles Rot

Die Studierenden haben dabei die Gäste mit Freude durch den Abend geführt. Am 24. April fand dann eine Afterworkparty vor dem Kelterhaus der LWG statt. Zusammen wurde „Alles Rot“ gefeiert. Alle Infos, Bilder der Veranstaltungen und Weine gibt es unter www.allesrot.com.

Am Ende des Tages ist „Alles Rot“ nicht nur ein Projekt, sondern eine lebendige Erinnerung daran, was möglich ist, wenn junge Menschen ihre Neugierde, Kreativität und Entschlossenheit vereinen. Es ist ein Beweis dafür, dass die Zukunft des Weinbaus in guten Händen liegt und dass die Vielfalt der Weine auch weiterhin für Begeisterung sorgen wird.

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