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Torffreie Erden für junge Reben

Erde aus heimischen Kompost statt aus Torf: Mit einem gemeinsam Versuch wollen die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) und das Kompostwerk Würzburg in Thüngersheim prüfen, ob in Frankens Weinbau bei Pflanzmaßnahmen künftig nicht komplett auf torfhaltige Erden verzichtet werden kann.

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„Auf den rund sechstausend Hektar Rebflächen in Franken pflanzen die Winzer jährlich rund eine Million Rebstöcke neu an. Um das Anwachsen zu erleichtern, geben viele Winzer etwa zwei Liter Torferde in jedes der zirka 30 Zentimeter tiefen Löcher und betten die jungen Pflanzen darin ein“, erklärt Christian Deppisch von der Abteilung Weinbau der LWG. Er ist verantwortlich für die Versuchsfläche in Thüngersheim. „Torfmoore sind die effektivsten Kohlendioxidspeicher der Erde. Werden sie entwässert und abgestochen wie zum Beispiel für die Erdengewinnung, werden die klimaschädlichen Gase frei gesetzt.“ Der Nutzen ist dabei geringer als der Schaden. Denn für den Garten oder die Landwirtschaft sind Torferden nur bedingt geeignet. Ihnen fehlen für viele Pflanzen wichtige Substanzen.

„Nährstoffreiche Erden, hergestellt aus heimischem Grüngut und in unterschiedlichen Zusammensetzungen sollen deshalb zukünftig die Torferden zumindest im Weinbau ablösen“, betont Deppisch. Bei den sogenannten „Unterfränkischen Erden“ des Würzburger Kompostwerkes wird er ganz oder überwiegend durch Kompost aus Gartenabfällen ersetzt.

Auf einer Versuchsfläche der Landesanstalt testen nun die Mitarbeiter der LWG drei verschiedene torffreie Substrate vom Erdenmarkt des Kompostwerks Würzburg. In der „Unterfränkischen BioPflanzerde“ ersetzen Qualitätskompost und Rindenhumus den Torf komplett. Durch aufwändige Verfahren sind die Regionalerden unkrautfrei und nährstoffreich, so dass Mineraldünger eingespart werden kann.

Die Mischung von „Frankens Schwarze Erde“ basiert auf dem alten Wissen der Amazonas-Indianer. Als Terra-Magica oder Schwarze Erde hat sie sich in vielen Hobby- und Profigärten bereits bewährt. Nun soll die Tauglichkeit bei fränkischen Rebstöcken unter Beweis gestellt werden. Schließlich kommt noch eine Substratmischung aus Schwarzer Erde und hochwertigem Grüngutkompost zum Einsatz.
Im Moment haben die jungen Reben das Wachsen begonnen, erste Ergebnisse werden deshalb erst in einigen Wochen sichtbar sein. „Die Versuchsergebnisse werden vor allem auch für die Bio-Winzer interessant sein“, meint Deppisch. Denn sie sind der EG-Ökö-Verordnung entsprechend absolut frei von Mineraldüngern.

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