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Querterrassierung im Steillagenweinbau

Projekt BioQuiS vorgestellt

Der Weinbau in Steillagen hat das Landschaftsbild beispielsweise im Mittelrheintal und an der Mosel über Jahrhunderte geprägt und führte zu abwechslungsreichen Kulturlandschaften. Dieses Bild hat sich allerdings in den letzten Jahrzehnten gewandelt. Es wird immer schwieriger die Weinberge, die heutzutage in Falllinie orientiert sind, rentabel zu bewirtschaften. Als einen Lösungsweg untersucht die Hochschule Geisenheim im Projekt BioQuiS seit Anfang 2018 die Querterrassierung in den Steillagen. In der Auftaktveranstaltung am 28. November 2018, stellten die Projektleitenden und Doktoranden das Projekt einem breiten Publikum aus Winzerinnen und Winzern, Verbänden, Naturschutz- und Weinbaubehörden sowie Ministerien aus Hessen und Rheinland-Pfalz vor. 

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DWI
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Die parallel zum Hang angelegten Zeilen und Gassen lassen sich weniger arbeitsintensiv mit normalen Schmalspurschleppern befahren. Gleichzeitig entstehen mit den Hangböschungen Lebensräume, die einen bedeutenden Beitrag für die biologische Vielfalt leisten können. Allerdings gibt es zahlreiche offene Fragen zur Querterrassierung, die weinbauliche und ökologische Aspekte, die Erstbegrünung, den Erosionsschutz, die Böschungspflege sowie rechtliche Fragen betreffen. All diesen Fragen widmet sich das Projekt BioQuiS (Biodiversität durch Querterrassierung im Steillagenweinbau). Im Endeffekt geht es darum: Was hat die Winzerin beziehungsweise der Winzer von der Querterrassierung, was hat die Natur davon, und was gilt es bei der Umsetzung zu beachten?

In der Auftaktveranstaltung stellten die Projektleitenden, Prof. Dr. Ilona Leyer und Prof. Dr. Manfred Stoll, gemeinsam mit den Doktoranden Vera Wersebeckmann und Timo Strack das Projekt einem breiten Publikum aus Winzerinnen und Winzern, Verbänden, Naturschutz- und Weinbaubehörden sowie Ministerien aus Hessen und Rheinland-Pfalz vor. Unterstützt wurden sie von ihren drei Praxispartnern, die im Rahmen des Projektes neue Querterrassenweinberge angelegt haben. So konnten Stefan Seyffardt und Carsten Weiland von den hessischen Staatsweingütern, Gundolf Laquai (Weingut Laquai, Lorch) und Jochen Ratzenberger (Weingut Ratzenberger, Bacharach) wertvolle Erfahrungen mit der Neuanlage der Querterrassenweinberge weitergeben.

Zum Thema Hangstabilität referierte der Experte Dr. Rogall vom Landesamt für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz.  Dr. Volker Wachendörfer von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, die das Projekt mit knapp 400.000 Euro fördert, betonte in seinem Grußwort: “Wir brauchen innovative Lösungen, um wirtschaftlich tragfähige Landnutzung mit dem Erhalt und der Förderung der Biodiversität zu verbinden. Der Lösungsansatz in BioQuiS ist hier beispielhaft, das Projekt liefert einen wesentlichen Beitrag für einen nachhaltigeren Steillagenweinbau“.  

Ort der Veranstaltung war passenderweise die Domäne Assmannshausen am Höllenberg, an dem ein Projektweinberg in Querterrassierung von den hessischen Staatsweingütern neu angelegt und zum Ausklang der Veranstaltung von den Teilnehmenden besichtigt wurde. Das Projektteam erläuterte hier Untersuchungen zur optimalen Begrünung der neuen Weinberge. Zum Ende des Projektes, das auf drei Jahre angelegt ist, soll den relevanten Akteuren ein Praxisleitfaden zur Querterrassierung an die Hand gegeben werden.

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