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Rebschutzhinweis Main-Tauber-Kreis

Die Lese steht in den Startlöchern

Die Niederschläge am Wochenende brachten meist Mengen zwischen 10 und 20 Liter pro Quadratmeter, punktuell lag die Niederschlagshöhe auch deutlich darüber. Die Niederschläge waren für die weitere Reifeentwicklung grundsätzlich positiv, allerdings zeigen sich bei kompakten Trauben nun mitunter auch Aufplatzungen oder es werden Beeren bzw. komplette Traubenteile abgedrückt (insbesondere beim Schwarzriesling!). Der hierbei entstehende Saftaustritt steht nicht im Zusammenhang mit der Kirschessigfliege, lockt jedoch Fliegen und weitere Insekten an.

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DWI
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Größere Regenfälle sind aktuell nicht angekündigt. Somit besteht durchaus Hoffnung, dass der Wetterwechsel in Richtung Altweibersommer mit Temperaturen über 25°C für die Gesunderhaltung der Bestände sorgen kann. Durch die großen Unterschiede in den Tag- und Nachttemperaturen wird die Reife- und Aromaentwicklung weiter gefördert. Vereinzelt wird bereits in dieser Woche mit der Lese begonnen, mit dem Start der Hauptlese bei den Frühsorten Acolon, Dornfelder, Regent, Bacchus oder auch Müller-Thurgau ist im Laufe der kommenden Woche zu rechnen.

Kirschessigfliege (KEF)

Die grundlegenden Informationen zur KEF aus dem Hinweis vom 02.09.2019 gelten weiterhin.

Durch die meist trocken-warme Witterung befinden sich die Rebanlagen großräumig weiterhin in einem stabilen Zustand. Anlagen, in denen in den vergangenen Wochen Eier gefunden wurden, zeigen je nach Rebsorte und Standort mitunter jedoch eine deutliche Zunahme bei den Eiablagen. Sofern verletzte Beeren durch Vogelfraß, Wespen, Herausdrücken oder Aufplatzen vorhanden sind, findet in der Folge schnell eine Sekundärbesiedelung durch Essigfliegen, Kirschessigfliegen oder auch Ameisen statt. Dies ist dann meist mit beginnendem Essiggeruch bzw. -fäule in den Anlagen verbunden.

Die Rebsorten, die aufgrund der Wartezeiten noch für einen Insektizideinsatz infrage kommen, werden mit jedem Tag geringer. Die stark gefährdeten frühen Rebsorten wie Acolon, Regent und Dornfelder stehen demnächst ohnehin zur Lese an. Mittelfrühe Sorten wie z. B. die Burgundersorten Schwarzriesling, Samtrot oder Spätburgunder zeigen auf den Monitoringstandorten aktuell keine Bekämpfungsnotwendigkeit. Wo beispäteren Sorten im Einzelfall bereits Saftaustritte in größerem Umfang beobachtet werden, ist es für einen Insektizideinsatz ebenfalls meist zu spät. Hier bleibt als einziges Mittel eine selektive Lese, der Zeitpunkt ist entsprechend des Gesundheitszustandes abzuwägen. Generell sind Pflanzenschutzbehandlungen bei gleichzeitig stattfindender Lese nur unter sehr strenger Nutzen-/ Risikoabwägung in Betracht zu ziehen.

Besonderes Augenmerk ist aktuell noch auf die Rebsorte Trollinger zu legen. Bei entsprechendem Reifefortschritt ist die Gefahr bei dieser Sorte am höchsten einzuschätzen. Übergebietlich sind über das Monitoring einige frühe Standorte mit starker Eiablage (meist in terrassierten Steillagen) bekannt, im Gebiet halten sich aktuell die Probleme noch in Grenzen.Generell sind für einen eventuellen Insektizideinsatz der zu erwartende befriedigende Reifetermin und der aktuelle Zustand der Trauben die entscheidenden Kriterien.

Kontrollieren Sie insbesondere Ihre Trollinger-Flächen in den nächsten Tagen nochmals sehr genau und melden Sie Verdachtsfälle an Ihren Vermarktungsbetrieb oder an die Weinbauberatung! Bei sichtbarem Befall und noch ungenügender Reife, so dass die Fläche auf jeden Fall nochmindestens 14 Tage hängen müssen, ist eine Behandlung in Erwägung zuziehen.

Grundsätzlich ist zu beachten: 

  • Jeder Bewirtschafter von Rebflächen muss das Befallsrisiko und damit den Beginn möglicher Behandlungen auf seinen Flächen selbst festlegen .Generell ist dies im Vorfeld mit den Vermarktungsbetrieben abzustimmen! Achten Sie auf die Hinweise ihres Vermarktungsbetriebes! 
  • Nur bei beginnendem Befall (Eiablage, Safttropfen, eingedellte Beeren mit schäumendem Inhalt) ist eine Behandlung anzuraten. Rein vorbeugende Einsätze von Insektiziden sind nicht zielführend
  • Selbstvermarkter und Erzeugergemeinschaften sollten vorbereitet sein, schnell reagieren zu können, wenn Lesenotwendigkeit besteht. Andererseits ist es aber ganz sicher auch nicht sinnvoll, gesunde Bestände ohne Not abzuernten, wenn eine weitere gesunde Reife möglich ist
  • Hinweise und Auflagen in den Gebrauchsanleitungen der Pflanzenschutzmittel, insbesondere zum Bienenschutz, sind immer zu beachten.

Dies ist voraussichtlich der letzte Rebschutzhinweis in diesem Jahr.

Die Weinbauberatung bedankt sich für Ihr Interesse und wünscht eineerfolgreiche Weinlese 2019.

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