War 2021 (k)ein gutes Weinjahr?
Die Bilanzen der Erntemengen des vergangenen Jahres unterscheiden sich in Baden und Württemberg deutlich voneinander.Während die geernetete Menge in Baden unter den Zahlen der Vorjahre lag, konnte in Württemberg ein deutliches Plus erwirtschaftet werden.
- Veröffentlicht am
Nach den endgültigen Ergebnissen des Statistischen Landesamtes wurden 2021 in Baden und Württemberg auf einer Ertragsrebfläche von 26?600?Hektar?(ha) durchschnittlich 66,7?Hektoliter?je?Hektar?(hl/ha) und damit insgesamt 1,77?Mill. Hektoliter (hl) Weinmost in die Keller eingebracht. Der Ertrag des Weinherbstes war gegenüber 2020 um 4?% geringer, verfehlte aber das langjährige Mittel der Jahre 2015 bis 2020 um fast ein Fünftel. Die Qualität erreichte im Mittel 81°Oechsle?(°Oe). Die Weinberge waren 2021 zwar ausreichend mit Wasser versorgt, erfuhren dadurch aber einen enormen Krankheitsdruck durch Pilzbefall. Bereits zuvor machten im Frühjahr regionale Spätfröste den Reben zu schaffen, später dann die durch die Kirschessigfliege verursachte Fäulnis während der Traubenreife.
Große Einbußen in Baden
Im Anbaugebiet Baden wurde mit 903?000?hl Weinmost eine deutlich geringere Erntemenge als im Vorjahr (−17%), aber auch gegenüber dem langjährigen Mittel der Jahre 2015 bis 2020 verzeichnet (−26?%). Der durchschnittliche Ertrag belief sich bei einer ertragsfähigen Rebfläche von 15?500?ha auf 58,4?hl/ha. Die weißen Rebsorten verzeichneten bei den Erntemengen Einbußen von −15?% gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt wurden 589?000?hl Weißmost mit einem durchschnittlichen Mostgewicht von 82°Oe geerntet, vor allem Müller-Thurgau (154?000?hl), Ruländer bzw. Grauer Burgunder (131?000?hl) und Weißer Burgunder (98?000?hl). Der hauptsächlich im Markgräflerland beheimatete Gutedel erreichte gerade einmal 88?000?hl (−15?%). Bei den roten Rebsorten lagen die Ernteeinbußen noch deutlich höher. Gegenüber dem Vorjahr waren es −21?% und sogar −33?% gegenüber dem langjährigen Mittel der Jahre 2015 bis 2020. Bei Spätburgunder wurden lediglich 256?000?hl (−24?%) mit einer Qualität von 85°Oe geerntet.
Württemberger waren zufrieden
Im Anbaugebiet Württemberg belief sich die von 11?100?ha geerntete Mostmenge auf 869?000?hl (+16?% zum Vorjahr). Der Ertrag lag damit bei 78,3 hl/ha und das Mostgewicht im Schnitt bei 78°Oe. Die weißen Rebsorten erzielten eine um knapp ein Drittel höhere Erntemenge als im Vorjahr, darunter Riesling mit 171?000 hl (+32?%). Bei den roten Rebsorten wurde trotz Einbußen bei der in Württemberg führenden Rebsorte Trollinger (173?000?hl, −3?%) in Summe eine um 10?% höhere Ernte als im Vorjahr in die Keller gebracht. Lemberger lag mit 128?000 hl (−5?%) nur knapp unter dem Vorjahresergebnis. Der weit verbreitete Schwarzriesling erzielte mit einem Plus von 54?% eine Erntemenge von 99?000?hl.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.