
Weinkonsum 2024 rückläufig
Der Weinkonsum in Deutschland ist im vergangenen Jahr erneut gesunken. Sowohl die Einkaufsmenge als auch der Umsatz gingen zurück. Besonders betroffen sind heimische Weine, die Marktanteile an günstigere internationale Konkurrenz verloren haben.
von Redaktion Quelle DWI erschienen am 19.03.2025Der Weinkonsum in Deutschland ist weiter rückläufig. Wie das Deutsche Weininstitut (DWI) auf Basis der aktuellen Marktanalyse durch NielsenIQ mitteilte, sank die eingekaufte Weinmenge im vergangenen Jahr um 4 %, während der damit erzielte Umsatz um 5 % zurückging.
Besonders betroffen sind Weine aus deutschen Anbaugebieten: Ihr Absatz schrumpfte um 5 %, der Umsatz um 6 %. DWI-Geschäftsführerin Monika Reule führt die Entwicklung auf den demografischen Wandel, veränderte Konsumgewohnheiten sowie eine verstärkte Preissensibilität der Verbraucher zurück. „Im vergangenen Jahr haben 4 % weniger Haushalte Wein eingekauft und dabei besonders auf den Preis geachtet“, so Reule.
Durchschnittspreise gesunken
Erstmals seit 2010 sanken die Durchschnittspreise für deutsche und ausländische Weine um vier Cent pro Liter. Weil internationale Weine mit durchschnittlich 3,72 €/l günstiger blieben als deutsche Weine (4,47 €/l), verzeichneten sie eine stärkere Nachfrage. In der Folge sank der Marktanteil heimischer Weine um 1 % auf 41 % im Absatz und 45 % im Umsatz. Unter den ausländischen Herkünften hielten italienische Weine mit 18 % unverändert den höchsten Marktanteil, gefolgt von spanischen (14 %, -1 %) und französischen Weinen (11 %, +1 %).
Auch der Pro-Kopf-Konsum nahm ab: Im Weinwirtschaftsjahr 2023/24 tranken die über 16-jährigen Deutschen durchschnittlich 22,2 Liter Wein, 0,3 Liter weniger als im Vorjahr. Der Schaumweinkonsum sank um 0,2 Liter auf 3,6 Liter pro Kopf und Jahr. Die aktuelle Weinkonsumbilanz, die den Zeitraum vom 1. August 2023 bis 31. Juli 2024 umfasst, zeigt ein gesamtdeutsches Marktvolumen von 15,9 Millionen Hektolitern Wein und 2,6 Millionen Hektolitern Schaumwein.
Ob der Negativtrend anhält, bleibt abzuwarten – doch die Zahlen zeigen deutlich: Der Weinmarkt in Deutschland steht vor Herausforderungen.
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