
Leichter Zuwachs nach mageren Jahren
Nach mehreren schwachen Erntejahren bescherte der Jahrgang 2022 der Winzervereinigung Freyburg-Unstrut mit knapp 2,7 Millionen endlich wieder eine auskömmliche Ertragsmenge. Damit wurde eine gute Basis gelegt für das Wirtschaftsjahr 2022/23, über das jetzt Vorstand, Geschäftsführung und Aufsichtsrat gegenüber den Genossenschaftsmitgliedern Rechenschaft abgelegt haben.
von Pressebüro Lies erschienen am 26.02.2024„Wir haben in allen Positionen Zuwachs erreichen können“, kommentiert Geschäftsführer Hans Albrecht Zieger die aktuellen Zahlen. Es konnten mehr Weine abgesetzt und damit die Einnahmen um 5,2 % gesteigert werden.
Veränderungen am Weinmarkt
Diese Entwicklung sei aber kein Selbstläufer, denn der Markt habe sich deutlich verändert. Nach Corona sei die Welt eine andere, so Zieger. Zudem seien die Folgen des Ukraine-Kriegs nur zu deutlich zu spüren, die allgemeinen Kostensteigerungen schlagen sich auch in verändertem Kosumverhalten nieder. Es wird weniger Wein in Deutschland getrunken. Die traditionellen Käuferschichten werden zudem immer älter, und in der Jugend sind andere Trinkgewohnheiten angesagt, wie Marktbeobachtungen belegen.
Das mache vor allem hiesigen Produzenten das Leben schwerer, deren Produktionskosten meist über dem internationalen Durchschnitt liegen. Vorstandsvorsitzender Marten Keil: „Dem muss sich unsere Genossenschaft aber stellen! Wir müssen unsere Wertschöpfung weiter erhöhen, mehr direkte Lieferketten aufbauen.“
Eigene Vertriebsmannschaft
Dazu wurden im letzten Jahr die Weichen gestellt. Eine eigene Vertriebsmannschaft betreut nun den Lebensmitteleinzelhandel (LEH) als auch Fachgeschäfte und Gastronomie direkt. Zudem müssten jetzt Marketing und Werbung weiter forciert, neue Produkte und Handelsmarken entwickelt und gepflegt werden, definiert Marten Keil die nächsten Aufgaben. Dazu zählen unter anderem fruchtige Sekte und Weine, die sich an einem jüngeren Publikum orientieren werden.
In der Mitgliedschaft setzt sich währenddessen der Trend der letzten Jahre fort. Altersbedingt ziehen sich mehr und mehr Freizeitwinzer zurück, ohne ihre Rebanlagen an die nächste Generation weiterzugeben. Dagegen hält sich die Gesamtfläche der Genossenschaft konstant bei rund 385 ha. Das liegt daran, dass vor allem die wenigen größeren Weinbau-Unternehmen in der Winzervereinigung weiterhin aufreben wollen.
All das gebe auch den Weg in die Zukunft vor, so Andreas Silbersack. Der Aussichtsratsvorsitzende verweist auf den Jahrgang 2023. Der biete mit 2,4 Mio. Litern und einer hervorragenden Qualität beste Voraussetzung für den Erfolg im Jubiläumsjahr der Genossenschaft, die im Dezember auf eine 90-jährige Geschichte zurückblicken kann.
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