Mutig neue Wege gehen

Die Fokussierung auf die Herkunft ist eindeutig und trifft den Zeitgeist der Regionalität. Für Württemberg bietet der Aufbau profilierter Regionalweine, sozusagen mit touristischer Aufladung, eine gute Chance. Einige Regionen werden wohl in Richtung einer eigenen geschützten Ursprungsbezeichnung marschieren. Hierbei ist es wichtig, dass die Bildung kleinerer gUs innerhalb der "großen" gU Württemberg praxisnah ausgestaltet wird - Beispiel Bürgstadter Berg in Franken. Alternativ ist eine flexible Lösung in Anlehnung an die österreichische DAC-Regelung für Unterregionen, die eine Auswahl an Profilweine etablieren möchten, denkbar. Mit beiden Lösungen könnte Württemberg weinbaupolitisch weiterhin mit einer Stimme sprechen und die Regionen erhalten dennoch die Möglichkeit, sich und ihre Weine zu profilieren. Eine Richtungskorrektur ist auch bei der weinbaulichen Ausbildung vonnöten. Immer weniger junge Menschen entscheiden sich für den Ausbildungsberuf Winzer/-in. Selbst die viele Jahre stabile Technikerausbildung an der LVWO Weinsberg erleidet Verluste auf Nachfrageseite. In der Folge wurden die Gespräche über ein duales Bachelorprojekt in Zusammenarbeit mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg zuletzt intensiviert. Man darf gespannt sein!