Familienbetrieb mit Rechenfehlern
„Lieber einmal unromantisch als für immer arm“
Rund 80 Prozent der in einen landwirtschaftlichen Betrieb eingeheirateten Frauen in Deutschland arbeiten ohne einen Ehevertrag oder eine Regelung für Trennung oder Todesfall. Im Fall von Trennung, Scheidung oder Tod des Partners stehen sie oft mit leeren Händen da. Die traditionellen Strukturen dahinter sind tief verankert. Immer mehr Frauen machen sie sichtbar. Nicht nur für sich. Denn von mehr Gleichberechtigung profitiert die ganze Branche.
- Veröffentlicht am

„Die Warnsignale waren von Anfang an da, aber ich habe sie nicht erkannt“, sagt Ida Seifert (Name geändert). Schon früh wurde sie von einer Bekannten gewarnt: „Lass dich nicht ausnutzen, lass dich richtig anstellen.“ Damals fand sie das übergriffig. Heute sagt sie: „Sie hatte recht. Ich war jung und habe vieles hingenommen.“ Wie viele andere stieg sie in den Betrieb ihres Mannes ein, führte Haushalt, Büro und Kinder – zunächst auf Minijob-Basis, ohne Absicherung. Erst nach dem dritten Kind ließ sie sich offiziell anstellen – unterbezahlt, aber sozialversichert. Alles für den Betrieb, nichts fürs Alter Wenn alles in den Betrieb fließt, bleibt fürs Alter nichts übrig: Fast ein Drittel der Ehefrauen stuft laut der Studie „Frauen auf...