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Hausen geht zu Willy

Die Mitglieder der JupiterWeinkeller e.G. in Hausen an der Zaber sehen ihre Zukunft bei der Privatkellerei Rolf Willy aus Nordheim. Bei der außerordentlichen Generalversammlung am 18. August 2011 haben sich in einer geheimen Abstimmung 83,7 Prozent für die Auflösung der Genossenschaft und den Verkauf des Geschäftsbetriebes an den Familienbetrieb Willy ausgesprochen. Mit 164 Ja- und 32 Nein-Stimmen bei zwei Enthaltungen war das Votum der 198 abstimmenden Mitglieder eindeutig. Notwendig waren für die Auflösung der Genossenschaft 75 Prozent.
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Schwinghammer
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Vorstandsvorsitzender Hartmut Reiner freute sich, „dass die Mitglieder so deutlich hinter unseren Konzept stehen. Sie machen damit den Weg frei für eine gesicherte Zukunft unserer Wengerterfamilien. Das wird ein sehr guter Weg für Hausen, das Zabergäu und Württemberg. Wir sind ein guter Betrieb. Willy ist ein sehr guter Betrieb. Wir passen geografisch und qualitativ sehr gut zusammen.“ Für den Nordheimer Familienbetrieb erklärte Jürgen Willy nach der Abstimmung: „Wir wissen das große Vertrauen der Hausener Mitglieder sehr zu schätzen und werden es mit unserem Konzept und unserer Betriebsphilosophie rechtfertigen.“ Seniorchef Rolf Willy ergänzte: „Unsere Wengerter sind bisher sehr gut bedient worden. Das wollen wir weiter so machen.“
Nach der beschlossenen Liquidation steht jetzt die Neugründung der JupiterWeinkeller GmbH bevor, deren Gesellschafter die Rolf Willy GmbH in Nordheim ist. Deren Eigentümer, die Brüder Jürgen, Günter und Holger Willy, wollen die Marke JupiterWeinkeller und den Standort Hausen samt Verkauf erhalten. Sie übernehmen auch die Arbeitsverhältnisse. Die bisherigen Genossenschaftsmitglieder können Mitglieder beim Württembergischen Weinerzeugergemeinschaft e.V. werden und damit am deutlich höheren, qualitätsbezogenen Auszahlungspreis der Rolf Willy GmbH teilhaben.

Das Interesse an der nur zwei Stunden dauernden außerordentlichen Versammlung war noch einmal größer als bei der Informationsveranstaltung im Juli mit Probeabstimmung, als 153 Mitglieder mit 92,1 Prozent für die Fusion mit Willy votierten. Unterschiedliche Auffassungen gab es über die Vermögenswerte wie Grundstücke, Gebäude und Wein-Vorräte. Hochkarätig war der Baden-Württembergische Genossenschaftsverband mit dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden und Verbandsdirektor Gerhard Schorr vertreten. Seine Argumentation: „Die Liquidation ist mit den Belangen der Mitglieder nicht vereinbar.“ Er rechnete in einem „Votum für die Genossenschaft“ einen „hohen Eigenkapitalverzehr“ von 1,8 Millionen Euro vor. Die Mitglieder beeindruckte das weniger. Ihr Beifall galt der Liquidations-Erläuterung des von der Jupiterweinkeller eG beauftragen Rechtsanwaltes Dr. Joachim Graef und der Bilanzdarstellung von Martina Barth, der Leiterin des WG-Rechnungswesens. Nach diesen informellen Tagesordnungspunkten reichte dann vor der Abstimmung eine halbstündige Diskussion mit acht Wortmeldungen. Dann stand um 21.23 Uhr das Ergebnis fest. Die notwendigen Satzungsänderungen gingen sogar mit 92,6 Prozent der Stimmen durch. Bereits am Freitag (19. August 2011) war Notar-Termin für den Kaufvertrag. Gerhard Schwinghammer


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