Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Württemberg

Optimistisch in schwierigen Zeiten

Optimismus klingt durch, wenn die Verantwortlichen der Genossenschaftskellerei Heilbronn über die Zukunft reden – trotz sinkendem Pro-Kopf-Verbrauch der Deutschen um etwa eine Flasche Wein pro Jahr, trotz Auf und Ab bei Kosten, Absatz- und Umsatzzahlen sowie Erlösen im letzten Jahr. Es wird ein guter Jahrgang 2023 erwartet.

Veröffentlicht am
/ Artikel kommentieren
Das Führungsteam der Genossenschaftskellerei Heilbronn mit neuen Produkten (v.l.): Rainer Weber (Geschäftsführer Marketing/Vertrieb), Tobias Zeller (neuer Kellermeister), Daniel Drautz (Geschäftsführer), Justin Kircher (Vorstandsvorsitzender) und Arne-Klaus Maier (Kellermeister).
Das Führungsteam der Genossenschaftskellerei Heilbronn mit neuen Produkten (v.l.): Rainer Weber (Geschäftsführer Marketing/Vertrieb), Tobias Zeller (neuer Kellermeister), Daniel Drautz (Geschäftsführer), Justin Kircher (Vorstandsvorsitzender) und Arne-Klaus Maier (Kellermeister).Gerhard Schwinghammer
Artikel teilen:

Besondere Auswirkung hatten für die Bilanz 2022 die gestiegenen Kosten für Energie und Lebensmittel, die zur Kaufreduzierung der Kunden vor allem beim Einzelhandel und Discounter führten. 3,67 % Absatzrückgang bei der Genossenschaftskellerei Heilbronn ist deutlich weniger als 11,4 % beim heimischen Wein auf dem deutschen Markt. „Akzeptabel“, sagt Geschäftsführer Daniel Drautz. Der Bruttoumsatz lag 2021 bei 29,634 Millionen Euro, 2022 bei 29,749 Millionen.

Neuanschaffungen zurückgestellt

Für 2023 plant das Team der Winzergenossenschaft eine Sortimentsstraffung. Drautz sagte, dass Investitionen aufgrund der „unsicheren Lage“ zurückgestellt wurden, darunter der Neubau eines Kühllagers. Mit den Rücklagen sieht er die Kellerei „gut im Kapital ausgestattet“.

In den ersten sieben Monaten von 2023 gab es einen leichten Umsatzgewinn und ein Absatzminus, berichtete Rainer Weber, der Geschäftsführer für Marketing und Vertrieb. Auch die Gastronomie erhole sich von Corona. „Und die Endverbraucher halten uns die Stange.“ Vorstandsvorsitzender Justin Kircher ergänzt: „Es ist wichtig, Trends frühzeitig zu erkennen und Kundenwünsche zu bedienen.“ Dafür hat man neue Konzepte mit durchaus positiver Wirkung bei den Weinfreunden.

Sehr zufrieden ist man in Heilbronn mit der Entwicklung der alkoholfreien Produkte, die jetzt nicht nur als Cuvées, sondern rebsortenrein angeboten werden. Besonders erfolgreich ist das fertig gemischte Heilbronner Weinschorle Weiß und Rosé in der 0,33 Liter-Glasflasche. Man bekommt es zum Beispiel auch im Münchener Olympia-Stadion. Vier Paletten wurden nach Australien verkauft. Der Vertrieb soll auch außerhalb Baden-Württembergs verstärkt werden. Weber: „Wir suchen neue Wege.“ Erste Erfolge gibt es in Dresden, Rostock und Delmenhorst sowie in der Schweiz.

Neu sind auch ein Festtags-Glühwein in Rosé und ein feinherber Sauvitage „Kreuzweise“. Dieser ist der vierte Wein der Triebwerk-Serie der Jungwinzer. Außerdem neu im Sortiment sind eine Auslese vom Riesling und eine Auslese vom Gewürztraminer.

0,75 Liter-Mehrwegflasche

Viel verspricht man sich von den kurz vor der Markteinführung stehenden 0,75 Liter-Mehrwegflasche. „Mehrweg ist Mehrwert“, heißt das Motto dieser Innovation der neu gegründeten Weinmehrweg eG Württembergischer Weingärtnergenossenschaften. CO2-schonende Leergutrückgabe der Pfandflasche (25 Cent) soll die Kundenbindung einschließlich der Gastronomie stärken. Sechs Sorten gibt es zurzeit: Samtrot Weißherbst, Grauer Burgunder, Trollinger mit Lemberger, Spätburgunder Weißherbst, Muskateller und Samtrot.

Vorstandsvorsitzender Justin Kircher ist begeistert: „Besonders stolz sind wir auf den ersten Sprung in den Gault & Millau Weinguide im Jahr 2022, der uns mit dem Prädikat ‚sehr empfehlenswert‘ bewertet hat.“ 

Kellermeister Arne-Klaus Maier verspricht beim Jahrgang 2022 gute Qualitäten und rechnet auch 2023 trotz der „herausfordernden Witterung“ mit einem guten Herbst: „Die Trauben sind schwer. Das lässt ein gutes Lesererlebnis erwarten.“ Es wird der 27. und letzte Herbst für ihn. Seine Nachfolge tritt Tobias Zeller an.

Hintergrund:
Die Genossenschaftskellerei Heilbronn eG ist mit 1471 ha Rebfläche (davon im Ertrag 896 ha Rot, 524 ha Weiß) und 1281 Mitgliedern eine der größten Einzelgenossenschaften Württembergs. Unter ihrem Dach vereint sie die Produktlinien Weinkeller Flein-Talheim, Grantschen Weine, Genossenschaftskellerei Heilbronn, Weingärtner Lehrensteinsfeld und Weinforum Neckarsulm-Gundelsheim. 2022 wurden 17,91 Millionen Kilogramm Trauben geerntet. Rund um die Genossenschaft gibt es Erlebnis-Angebote einschließlich Wohnmobilparkplätzen.

0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren