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Rheinland-Pfalz

Weinmarketingtag: Marketing auf einem stagnierenden Weinmarkt

Unter dem Motto „Einfacher wird’s nicht! – Marketing auf einem stagnierenden Weinmarkt“ fand der 30. Weinmarketingtag Rheinland-Pfalz statt. Die Weinbranche traf sich dieses Jahr in der Aula des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum Rheinhessen-Nahe-Hunsrück (DLR R-N-H) in Oppenheim. Dort treffen sich Experten und Praktiker zum Dialog über die Weinmarktsituation, Marketinginnovationen und zukunftsfähige Konzepte in der Weinvermarktung.
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Die Referenten des  30. Weinmarketingtags Rheinland-Pfalz: Andy Becht, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau; Peter Bender Matthias Meierer, Prof. Dr. Simone Loose, Bernd Wechsler, Michael Haas (von links).
Die Referenten des 30. Weinmarketingtags Rheinland-Pfalz: Andy Becht, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau; Peter Bender Matthias Meierer, Prof. Dr. Simone Loose, Bernd Wechsler, Michael Haas (von links).André Kunz, PFALZWEINFOTO
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Michael Lipps, Dienststellenleiter des DLR R-N-H, blickte auf die Entwicklung des Weinmarketings in den letzten fast 30 Jahren zurück und stellte die bedeutungsvolle Aufgabe des WeinMarketingtages Rheinland-Pfalz heraus. Das Marktgeschehen ist anspruchsvoll und erfordert Anpassungsfähigkeit und Innovationsbereitschaft von selbstvermarktenden Weingütern – genau hier setze der WeinMarketingtag Rheinland-Pfalz an und das mit Erfolg.

Trotz der aktuell schwierigen Marktlage richtete Staatssekretär Andy Becht (MWVLW, Mainz) den Blick auf die positiven Aspekte des Weinmarktes. So verwies er auf die guten Voraussetzungen am internationalen Weinmarkt und die Innovationskraft der Branche. Er appellierte an die Zuhörer: „Jetzt ist die Zeit für Diversifikation. Gehen Sie nicht dahin, wo die Mehrheit ist, suchen Sie sich die Nische!“.

Durch das Programm führte Bernd Wechsler, Leiter des DLR Kompetenzzentrum Weinmarkt & Weinmarketing Rheinland-Pfalz. „Krise ist das neue Normal“ ist keineswegs provokant, sondern durch aktuelle Nielsen-Markdaten bestätigte Realität, so zeigte Wechsler die Krisensensibilität des Produktes Wein auf und übergab die schwierige Wort-Staffel den Referenten.

Absatzrückgang im Jahr 2023

Untermauert wurden Wechslers Aussagen mit aktuellen Zahlen der Geisenheimer Absatzanalyse, die Prof. Dr. Simone Loose, Hochschule Geisenheim University, mit nach Oppenheim brachte. Die Auswertung für Direktvermarkter von der Mosel, Rheinhessen und Pfalz ließ erkennen, dass der Absatz von Januar bis Oktober 2023 um 8% zurückgegangen ist. Die Umsätze in der Direktvermarktung, dem Fachhandel und im Export konnten aber gehalten werden. Loose betonte aber nachdrücklich, dass der Druck auf eine höhere Effizienz und die Professionalisierung des Weinmarketings steigt.

cincincycling - Nische mit hohem Anspruch

Drei leidenschaftliche Rennradfahrer, tiefe Verbundenheit zur Heimat, drei kreative Berufe und Wurzeln im Weinbau – das ist das Grundrezept von Peter Bender, Michael Haas und Nils Feuerhelm, den Machern von cincincycling. 2020 sind die drei mit der Idee gestartet, ihrer Rennrad-Community die Heimat Nahe/Rheinhessen und das Genussprodukt Wein näherzubringen. Und hiermit quasi nebenbei eine neue Zielgruppe für die Region und den Wein zu erschließen: urban, kaufkräftig, jung und genussbewusst. Das Konzept ist so simpel wie erfolgreich: tagsüber werden abwechslungsreiche Radstrecken durch die Region gefahren und am Abend ist die Gruppe bei Weingütern zu Gast. Bei der Wahl der Weingüter geht es abwechslungsreich zu – von jung, kreativ bis hin zu solide, fast klassisch-konservativ, darf die ganze Bandbreite gezeigt werden. Zwei Bedingungen gibt es dabei: Die Qualität und das Genusserlebnis müssen stimmen!

„Mythos Mosel“ - 10 Jahre Erfolgsgeschichte

„Der Schönheit wohnt der Schrecken inne“, so lautete die zugegebenermaßen recht provokante Überschrift eines Artikels der Frankfurter Allgemeinen Zeitung im Jahr 2013, in dem der Massentourismus an der Mosel aufs Korn genommen wurde. Genau dieser Artikel war es, der eine Gruppe von Jungwinzern dazu antrieb, die andere, neue, attraktive Seite der Mosel zu zeigen. Das war die Geburtsstunde des Mythos Mosel. Matthias Meierer war Mitinitiator und stellt die Entwicklung dieses besonderen Gemeinschaftsprojektes vor. Nach 10 Jahren und den Herausforderungen der Pandemie ist „Mythos Mosel“ heute die wichtigste Jahrgangsverkostung mit ca. 120 Weingütern, die jährlich in drei verschiedenen Abschnitten entlang des Flusses stattfindet. Die Kooperationen mit Gastronomen und Musikern machen das Weinerlebnis an der Mosel komplett.

Businessmodell Oliver Zeter – Viel mehr als nur Sauvignon Blanc

Pfalz, Italien, Württemberg, Südafrika, Hamburg, Pfalz – das ist die berufliche Reiseroute von Oliver Zeter. Er tauscht den kaufmännischen Beruf mit dem des Winzers. Heute produziert Oliver Zeter mit seinem Team in Neustadt Weine, die Regionalität und internationalen Flair vereinen. Seine große Leidenschaft gilt dem Sauvignon Blanc. Oliver Zeter betreibt kein Weingut, auch wenn es den Anschein haben mag, er nutzt die Flexibilität einer Kellerei. Mit Vertragswinzern arbeitet er in der Traubenproduktion zusammen. Die langjährigen Kooperationen ermöglichen ihm, Weine aus herausragenden Lagen auszubauen, die auf höchste Qualität abzielen. Auch in anderen Bereichen arbeitet er effizient mit Logistikpartnern zusammen. Das Modell „Outsourcing“ ermöglicht ihm, sich auf den Ausbau von Weinen und einen professionellen Vertrieb zu konzentrieren. Doch eines, so Oliver Zeter, darf bei aller Effizienz niemals verloren gehen, das ist das Herzblut für den Pfälzer Wein.

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