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Weg aus der Krise

DWV begrüßt EU-Weinpaket – sieht aber weiteren Handlungsbedarf

Der Deutsche Weinbauverband (DWV) hat die Vorstellung des sogenannten „Weinpakets“ durch die EU-Kommission ausdrücklich begrüßt. Mit dem Maßnahmenpaket sollen Empfehlungen der High-Level-Group (HLG) für den Weinsektor umgesetzt werden, um der anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Lage der europäischen Weinbranche entgegenzuwirken. Ziel ist es, durch langfristig angelegte Instrumente strukturelle Verbesserungen zu erreichen.

von Redaktion Quelle Deutscher Weinbauverband e. V. erschienen am 07.04.2025
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„In dem vorgelegten Entwurf, den wir prinzipiell begrüßen, sind schon einige Lösungsansätze der HLG enthalten, aber aus unserer Sicht fehlen noch wesentliche Bausteine“, erklärt DWV-Präsident Klaus Schneider. Und er betont: „Wir freuen uns aber, dass die EU-Kommission Wort gehalten hat und zeitnah nach den HLG-Empfehlungen einen ersten Entwurf veröffentlicht hat. Die Branche braucht schnelle Lösungen.“

Fehlende Flexibilität bei der Mittelverwendung

Besonders positiv bewertet der DWV die geplanten Marktregulierungsmaßnahmen. Dazu zählen unter anderem die sanktionsfreie Rückgabe bestehender Pflanzrechte sowie die Verlängerung von Genehmigungen zur Wiederbepflanzung. Ein weiterer Fortschritt: Mitgliedstaaten sollen künftig nationale oder regionale Anbaustopps verhängen können – ein Instrument, das aus Sicht des DWV zur Stabilisierung des Marktes beitragen kann.

Kritik übt der Verband jedoch an der fehlenden Flexibilität bei der Mittelverwendung im Rahmen des GAP-Weinsektorenprogramms. Nach wie vor sei es nicht möglich, nicht ausgeschöpfte Fördermittel zwischen verschiedenen Interventionsbereichen oder über mehrere Jahre hinweg zu übertragen. Dadurch gehe wertvolle EU-Förderung verloren.

DWV-Generalsekretär Christian Schwörer unterstreicht die Bedeutung dieses Aspekts: „Dies ist aus unserer Sicht einer der wichtigsten Bausteine der HLG-Empfehlungen. Eine spätere Umsetzung erst im Rahmen der GAP-Reform 2027 ist für uns nicht hinnehmbar. Durch die aktuelle unflexible rechtliche Gestaltung und die Fristen gehen der Weinbranche in Deutschland viele Millionen Euro an europäischem Fördergeld verloren.“

Der Verband kündigt an, sich im weiteren Gesetzgebungsverfahren intensiv mit Mitgliedsorganisationen sowie nationalen und europäischen Partnern abzustimmen. Ziel sei es, konstruktive Vorschläge in die politische Debatte einzubringen. „Dieser Entwurf ist nur der erste Schritt. Nun geht unsere Arbeit erst so richtig los und sie muss schnell erledigt werden – sowohl auf europäischer Ebene als auch im Anschluss auf nationaler Ebene“, so Schwörer.

 

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