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Europäische Weinbaupolitik

Kommission präsentiert Empfehlungen für die Zukunft

Die Europäische Kommission hat am 16. Dezember die EU-Mitgliedstaaten und den europäischen Weinbausektor eingeladen, um die Empfehlungen der Hochrangigen Gruppe zur Weinbaupolitik zu präsentieren und mit dem Agrarkommissar Christoph Hansen zu diskutieren. In vier Sitzungen seit September hatte die Gruppe die Lage des Weinbaus intensiv analysiert und auf Grundlage der Konsultation des Berufsstandes zahlreiche Empfehlungen ausgearbeitet.

von Redaktion Quelle DWV erschienen am 18.12.2024
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Der Deutsche Weinbauverband (DWV) dankte der Europäischen Kommission für die Einsetzung dieser Hochrangigen Gruppe und die innovative, partizipative Arbeitsmethode gemeinsam mit dem Sektor. „Die verabschiedeten Empfehlungen geben eine klare und positive Richtung für die Zukunft des europäischen Weinbaus vor“, so DWV-Generalsekretär Christian Schwörer, der als stellvertretender Vorsitzender der Weingruppe von Copa Cogeca an der gestrigen Sitzung in Brüssel teilnahm.

Optimiertes Management des Produktionspotentials

Der DWV unterstützte die wichtigsten Empfehlungen der Hochrangigen Gruppe vollumfänglich. „Wir begrüßen die Vorschläge der EU-Kommission zum optimierten Management des Produktionspotentials. Insbesondere die Flexibilisierung des Systems der Pflanzungsgenehmigungen, die den Mitgliedstaaten eine stärkere Begrenzung des Wachstums ermöglicht, ist ein wesentlicher Baustein. Nur so kann Kohärenz garantiert werden, wenn konkret über Flächenabbau durch Rodung diskutiert wird“, so Generalsekretär Schwörer. Auf nationaler Ebene favorisiert der DWV als Alternative zu einer Rodung weiterhin ein System der Rotationsbrache, das es ermöglichen soll, Flächen für künftig acht Jahre aus der Bewirtschaftung herauszunehmen und sie parallel für Biodiversitätsmaßnahmen nutzen zu können.

Positiv sieht der DWV die Überlegungen der EU-Kommission, dass Mitgliedstaaten die Möglichkeit erhalten sollen, Mittel aus dem Sektorenprogramm innerhalb desselben Jahres zwischen den Interventionen und im Falle von nicht verwendeten Mitteln auf das folgende Jahr umzuverteilen.

Alternativen des Pflanzenschutzes im Bioweinbau

Der DWV begrüßt zudem, dass die EU-Kommission neue Alternativen des Pflanzenschutzes im Bioweinbau prüfen möchte, um den sogenannten „Werkzeugkasten“ der Biowinzer zu verbessern. Überall dort, wo es aktuell und historisch Weinbau gibt und gab, soll er auch ökologisch betrieben werden können. Die EU-Kommission erwähnte in ihrer Präsentation auch konkret den Vorstoß des deutschen Berufsstandes zur Wiederzulassung von Kaliumphosphonaten im Bioweinbau, den sie aktuell prüft.

Einigkeit bestand im Berufsstand auch darin, dass im Rahmen der Absatzförderung entalkoholisierten beziehungsweise teil-entalkoholisierten Weinen keine Priorität eingeräumt werden sollte. Sie sind ein innovatives Segment, das den normalen Markttrends folgen sollte, jedoch keine Priorisierung bei der Absatzförderung benötigt.

Empfehlungen schnell umsetzen

„Angesichts der aktuellen Krise drängt der gesamte Weinsektor darauf, dass die EU-Institutionen diese Empfehlungen unverzüglich umsetzen“, fügte Generalsekretär Schwörer hinzu. „Die laufende Überarbeitung der GAP stellt eine einmalige Gelegenheit für die Mitgesetzgeber dar, die positiven Empfehlungen der Hochrangigen Gruppe direkt in die Tat umzusetzen. Wir können nicht bis zur nächsten großen GAP-Reform im Jahr 2027 warten. Die Winzer brauchen jetzt einen neuen europäischen Rechtsrahmen, um ökonomische und ökologische Entscheidungen treffen zu können, mit denen sie sich krisenfest und nachhaltig für ihre Zukunft aufstellen können.“

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