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Weinbranche im Umbruch

Mehr Frauen, weniger Azubis

Das zeigt eine Auswertung der Neuverträge zur Winzerausbildung der letzten zehn Jahre durch das Deutsche Weininstitut (DWI), basierend auf Daten, die jährlich vom Bundesinstitut für Berufsbildung erfasst werden.

von Redaktion Quelle DWI erschienen am 22.05.2025
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Demnach ist der durchschnittliche Anteil weiblicher Auszubildender in den beiden Fünfjahreszeiträumen 2015 bis 2019 und 2020 bis 2024 von 24 auf 30 % gestiegen. Das entspricht im Schnitt 82 jungen Frauen pro Jahr, die seit 2020 eine Winzerausbildung begonnen haben.

Die Analyse zeigt allerdings auch: Die Weinbranche ist von den allgemein rückläufigen Ausbildungszahlen nicht verschont geblieben. So ist die Gesamtzahl der Auszubildenden im Winzerberuf von 2019 bis 2023 um 13 % auf 684 gesunken.

Berufsbild mit gutem Image

Auffällig ist der vergleichsweise hohe Anteil an Quereinsteigern, die ohne familiären Weinbauhintergrund eine Winzerausbildung beginnen. Ihr Anteil liegt inzwischen schätzungsweise bei rund der Hälfte aller Auszubildenden – ein Indiz für das gute Image des Berufs. Denn mit seinen zahlreichen und vielfältigen Tätigkeitsfeldern zählt der Winzerberuf zu den vielseitigsten Ausbildungswegen.

Winzer verantworten jeden Schritt, den ein Wein vom Rebstock bis ins Glas durchläuft. Das beginnt mit dem Pflanzen der Reben auf geeigneten Böden, reicht über die Pflege der Weinberge – vom Rebschnitt bis zur Lese – und die Traubenverarbeitung, bis hin zur Weinbereitung in all ihren Facetten sowie der abschließenden Vermarktung

Entsprechend breit gefächert sind die Wissens- und Anwendungsgebiete, die der Beruf umfasst. Während der Ausbildung erlernt man den Umgang mit Maschinen und Technik, bekommt Einblicke in biologische und betriebswirtschaftliche Zusammenhänge in Weinberg und Keller, lernt professionelle Verkostung und den Zugang zum Kunden.

„Es ist ungemein spannend zu sehen, wie viel unterschiedliche Pfade auf dem Weg zu einem Wein im Glas beschritten werden können. Aus diesem Grund absolvieren die Auszubildenden ihre Lehre oftmals in verschiedenen Lehrbetrieben mit unterschiedlichen Schwerpunkten“, erläutert Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut (DWI).

Hoher Frauenanteil in Bachelorstudiengängen

Nach der klassischen dreijährigen Winzerlehre – oder für Abiturienten der zweijährigen Variante – gibt es zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten: etwa zum Meister, Techniker oder im Rahmen diverser Bachelor- und Masterstudiengänge. Am Weincampus Neustadt und an der Hochschule Geisenheim University lässt sich die Winzerausbildung sogar parallel zum Bachelorstudium absolvieren.

Die Bachelorstudiengänge rund um das Thema Wein an deutschen Hochschulen werden noch stärker von Frauen nachgefragt als die Winzerlehre. Im Wintersemester 2024/25 waren von 169 neu eingeschriebenen Studierenden 46 % weiblich.

Anteil weiblicher Generation Riesling-Mitglieder steigt

Auch in der Generation Riesling nimmt der Frauenanteil zu. In der Vereinigung von derzeit 541 jungen Verantwortungsträger der deutschen Weinwirtschaft ist der Anteil weiblicher Mitglieder von 28 % im Jahr 2019 auf 37 % im Jahr 2025 gestiegen.

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