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Mosel

„Klottener Wein- und Naturlandschaften“ als neuer Leuchtpunkt der Artenvielfalt ausgezeichnet

Als 18. Leuchtpunkt der Artenvielfalt im Weinanbaugebiet Mosel sind die vielfältigen Landschaften um den Weinort Klotten (Kreis Cochem-Zell) ausgezeichnet worden. In der feierlichen Veranstaltung am vergangenen Freitag im Haus Moselschiefer wurde auch der gut siebenminütige Leuchtpunkt-Film zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt.

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Die Leuchtpunktauszeichnung Mittelmosel-Umlaufberge kommt gut bei den politischen Mandatsträgern und den Bürgern an (v.l): Hans-Theo Loosen (Winzer Klotten), Harald Bacher (Ferienland Cochem), Thomas Kalff (Mosellandtouristik GmbH), Patrick Knobloch (Winzer Kotten), Walter Clüsserath (Weinbauverband), Tobias Nelius (DLR Mosel), Wolfgang Treis (SGD Nord), Wolfgang Lambertz (VG Cochem), Norbert Müller (DLR Mosel), Ulrich Oster (Beigeordneter Klotten), Lea Pinkau (Weinprinzessin), Manfred Weinand (Die Jungen Alten), Amelie Fritschle (Weinkönigin), Paul Fuhrmann (Die Jungen Alten), Simone Münich (Naturerlebnisbegleiterin) und Manfred Schnur (Kreis Cochem-Zell).
Die Leuchtpunktauszeichnung Mittelmosel-Umlaufberge kommt gut bei den politischen Mandatsträgern und den Bürgern an (v.l): Hans-Theo Loosen (Winzer Klotten), Harald Bacher (Ferienland Cochem), Thomas Kalff (Mosellandtouristik GmbH), Patrick Knobloch (Winzer Kotten), Walter Clüsserath (Weinbauverband), Tobias Nelius (DLR Mosel), Wolfgang Treis (SGD Nord), Wolfgang Lambertz (VG Cochem), Norbert Müller (DLR Mosel), Ulrich Oster (Beigeordneter Klotten), Lea Pinkau (Weinprinzessin), Manfred Weinand (Die Jungen Alten), Amelie Fritschle (Weinkönigin), Paul Fuhrmann (Die Jungen Alten), Simone Münich (Naturerlebnisbegleiterin) und Manfred Schnur (Kreis Cochem-Zell).Torsten Pung-Dobelke
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Wenn sich die vielfältige Weinkulturlandschaft mit dem ältesten Naturschutzgebiet an der Mosel in bester Nachbarschaft befindet, ist das ein Verdienst engagierter Winzer und Bürger, so Norbert Müller, Dienststellenleiter des Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Mosel (DLR Mosel) in seiner Anmoderation. Nutznießer sind zahlreiche schützenswerte Pflanzen- und Tierarten, für die die Klottener Wein- und Naturlandschaften einen wertvollen Lebensraum darstellen.

Hotspot der biologischen Vielfalt

Auch Wolfgang Treis, Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD Nord), betont die hohe Bedeutung der Weinberge für Flora und Fauna: Nicht umsonst gehört die Terrassenmosel zusammen mit Mittelrhein und Nahe zu den 30 Hotspots der biologischen Vielfalt in der Bundesrepublik Deutschland. Mit der Bewerbung des Moseltals als UNESCO-Weltkulturerbe wird dies noch unterstrichen, so Landrat Manfred Schnur.

Dass Naturschutz in einer Kulturlandschaft auch funktioniert, hängt vor allem vom Wirken der dort lebenden Menschen ab. So ist Ulrich Oster als zweiter Beigeordneter stolz darauf, dass in der Gemeinde Klotten das Dortebachtal als erstes Naturschutzgebiet der Mosel ausgewiesen wurde. Seit fast 100 Jahren engagieren sich nun Klottener Bürger für den Erhalt der dort lebenden Tier- und Pflanzenwelt.

Auch die Weinberge tragen einen erheblichen Teil zur Artenvielfalt bei. Sind sie doch Lebensraum für wärmeliebende Arten, wie die stark gefährdete Smaragdeidechse oder die streng geschützte Steppen-Sattelschrecke. Deshalb ist es auch umso wichtiger, dass die Zukunft des Weinbaus gerade in den Steillagen nachhaltig gesichert bleibt, so Norbert Müller. Einen neuen Weg der Bewirtschaftung hat bereits vor vielen Jahren Hans-Theo Loosen zusammen mit einigen Kollegen beschritten. Die Anlage von Querterrassen erleichtert und beschleunigt nicht nur die Arbeit in den Weinbergssteillagen. Durch die dauerhaft und artenreich begrünten Böschungen werden insbesondere Insekten aktiv gefördert. Dies hat das DLR Mosel zusammen mit Partnern in einer zehnjährigen Studie auch wissenschaftlich belegt, wie Norbert Müller hervorhebt.

Engagement der Klottener Bürger für den Naturschutz

Für das Engagement der Klottener Bürger für den Naturschutz stehen die „Jungen Alten“. Durch das Aufstellen von Lebenstürmen, Insektenhotels und Ruhebänken fördern Manfred Weinand und seine Mitstreiter den Erlebniswert der Landschaft und die dort lebenden Tiere gleichermaßen. Dabei nehmen die „Jungen Alten“ gerne auch die Jüngsten mit. Zusammen mit den Kindern der KiTa St. Maximin hat Paul Fuhrmann ein Insektenhotel gebaut, das zur Leuchtpunktauszeichnung im Weinberg aufgestellt wird. Auch Simone Münich will sich als Naturerlebnisbegleiterin weiter im Ort engagieren. Sie war maßgeblich an der erfolgreichen Bewerbung zum Leuchtpunkt der Artenvielfalt beteiligt. Ihr Fachwissen dazu hat sie in einem zweijährigen Kurs des DLR Mosel erhalten.

Die ökologischen Highlights der Klottener Wein- und Naturlandschaften werden, wie bei den bisherigen Leuchtpunkten auch, mit einem informativen Kurzfilm wirkungsvoll in Szene gesetzt. Den anwesenden Gästen wurde in siebeneinhalb Minuten nicht nur die Schönheit ihrer Heimat vor Augen geführt. Manch einer zeigte sich auch überrascht, welche besonderen Tiere und Pflanzen vor seiner Haustür zu finden sind. Dieses Potenzial für Weinmarketing und Tourismus noch mehr zu nutzen, ist auch ein Anliegen vom DLR Mosel. „Die Filme können beispielsweise von der Gemeinde, Touristikern, Winzern- oder Beherbergungsbetrieben jederzeit verlinkt werden und so perfekt für die Moselregion werben“, so Norbert Müller in seiner Laudatio. Alle Leuchtpunktfilme sind für jeden auch auf der Homepage der Lebendigen Moselweinberge sowie dem YouTube-Kanal der Lebendigen Moselweinberge anzuschauen.

Über die „Leuchtpunkte der Artenvielfalt“:
Die „Leuchtpunkte der Artenvielfalt“ sind ein Projekt der Initiative Lebendigen Moselweinberge des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) Mosel. Ziel dieser Initiative ist es, ein Bewusstsein für die einzigartige Natur in der Moselregion und die Vielfalt der hier heimischen Tier- und Pflanzenarten zu schaffen. Im Rahmen dessen werden bereits seit 2016 Orte mit einer besonders hohen Dichte an charakteristischen Tier- und Pflanzenarten sowie landschaftlichen Besonderheiten vom DLR Mosel als Leuchtpunkte der Artenvielfalt ausgezeichnet.

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