Meilenstein in Wackerbarths Weinbergen erreicht
Ob Maibaum, Mai-Bowle oder Tanz in den Mai: Der Wonnemonat startet in vielen Regionen Deutschlands mit besonderen Festen und Bräuchen. Im Weinbaugebiet Sachsen sorgen die ersten Maitage alljährlich für eine rege Betriebsamkeit in den Weinbergen. Denn hier wird eine ganz eigene Mai-Tradition gepflegt – das Aufreben von Weinbergen.
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In diesem Jahr pflanzen die Winzer von Schloss Wackerbarth an den ersten Tagen des neuen Monats auf der Seußlitzer Heinrichsburg insgesamt 9100 junge Rebstöcke. Was früher mehrere Wochen dauerte, erledigen sie dank moderner Technik in wenigen Stunden: Mithilfe einer GPS-gesteuerten Pflanzmaschine werden die 6.800 Spätburgunder- sowie 2300 Scheurebe-Stöcke innerhalb von nur zwei Tagen auf einer Gesamtfläche von etwa 2,4 Hektar – rund drei Fußballfelder – fachmännisch in den Löss-Lehmboden gesetzt. Doch nicht alles lässt sich technisch beschleunigen.
Wackerbarths Winzer sind auch heute noch abhängig von der Natur und ihrem Takt: Bevor die neuen Rebstöcke ihr volles Potenzial im Glas zeigen können, ist Zeit und Geduld gefragt. In den ersten drei Jahren steht der Aufbau eines robusten und gesunden Rebstocks im Vordergrund. Er ist die Grundlage dafür, dass die Reben für Jahrzehnte den gewünschten Ertrag und die nötige Qualität bringen. Voraussichtlich erst im Weinjahr 2026 werden Wackerbarths Winzer die ersten roten und weißen Trauben der neu gepflanzten Stöcke ernten.
Umstrukturierung der DDR-Weinberge zu 98 Prozent abgeschlossen
Mit der aktuellen Aufrebung auf der Seußlitzer Heinrichsburg schließt Schloss Wackerbarth einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur erfolgreichen Umstrukturierung seiner DDR-Weinberge ab. Neben der Sanierung der denkmalgeschützten Trockenmauern im Goldenen Wagen und Wackerbarthberg, befasst sich das Sächsische Staatsweingut seit 1999 ebenfalls intensiv mit der Modernisierung seiner unwirtschaftlichen DDR-Weinberge und Direktzuganlagen.
In diesem Zusammenhang stellten die Winzer bis heute Schritt für Schritt insgesamt 62 Hektar Rebfläche in Diesbar-Seußlitz, Laubach, Weinböhla und Radebeul auf eine moderne, naturnahe und nachhaltige Bewirtschaftung sowie auf marktfähige Rebsorten um. Mit der aktuellen Neupflanzung sind die Umstrukturierungen im Bereich Diesbar-Seußlitz erfolgreich abgeschlossen, insgesamt zu 98 Prozent. Mit der geplanten Umstellung eines Weinbergs in Radebeul in 2024 wird Schloss Wackerbarth die Umstrukturierung seiner DDR-Weinberge im nächsten Jahr vollständig abschließen.
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