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Rheingau | Agri-Photovoltaik

Forschungsplattform eingeweiht

Am 5. September stattete Timon Gremmels, Hessischer Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, der Hochschule Geisenheim einen Antrittsbesuch ab. Bei seinem Besuch machte sich der Minister ein Bild von der Weiterentwicklung des Campus der Hochschule, tauschte sich mit ausgewählten Wissenschaftlern zu deren Forschungsprojekten aus und weihte die Agri-Photovoltaik-Forschungsplattform „VitiVoltaic“ an der Hochschule Geisenheim ein.

von Hochschule Geisenheim erschienen am 06.09.2024
Einweihung der Agri-Photovoltaik-Anlage (v. l.): Thomas Franke (AgriPV-Solutions), Prof. Dr. Manfred Stoll und Prof. Dr. Claudia Kammann (beide Hochschule Geisenheim), Dagmar Beaker (WIBank), Timon Gremmels (Hessischer Wissenschaftsminister), Ingo Schon (Mitglied des Landtags und Weinbaupolitischer Sprecher CDU-Landtagsfraktion), Christian Weinmann (sbp sonne), Prof. Dr. Hans Reiner Schultz (Präsident der Hochschule Geisenheim) und Julia Wamsler (ISE Fraunhofer). © Torsten Silz / Hochschule Geisenheim
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Oben grüner Strom, unten weißer Riesling – so lässt sich die Agri-Photovoltaik-Forschungsanlage „VitiVoltaic“ an der Hochschule stark vereinfacht auf einen Nenner bringen. Es handelt sich um eine komplexe Installation automatisiert gesteuerter Photovoltaik-Module über den Reben im Weinberg. Ziel ist die Erprobung der Doppelnutzung landwirtschaftlicher Flächen für Weinproduktion und Solarstromgewinnung. Gleichzeitig stellt die Anlage und das dazugehörige umfassende wissenschaftliche Projekt eine wichtige nationale und internationale Forschungs- und Transferplattform dar, die den Austausch mit Weinbaubetrieben aus der Region und darüber hinaus zu Fragestellungen der Zukunft im Kontext von Klimawandel und Biodiversität fördert.

Agri-Photovoltaik-Anlage dient als Ausgangspunkt für Weiterentwicklungen

Bei der Konzeption, Umsetzung und Installation wurde die Hochschule Geisenheim von AgriPV-Solutions aus München unterstützt. Im letzten Herbst wurde die Anlage in Betrieb genommen und hat in diesem Jahr erstmals Daten eines kompletten Entwicklungszyklus geliefert. Auch der erste Jahrgang des im Forschungsweinberg gereiften Weins – dem ersten Voltaic-Wein Deutschlands – ist nun verfügbar. Erste Erkenntnisse zeigen einen leicht verzögerten Reifeverlauf, der der beschleunigten Reife durch den Klimawandel entgegenwirkt.

Die offizielle Einweihung markiert den Beginn einer intensiven Forschungsarbeit, von der sich die Geisenheimer Wissenschaftler vielfältige Erkenntnisse erhoffen. Dabei stehen sie in engem Austausch mit internationalen Partnern aus Portugal, Frankreich, den USA und Australien. Die „VitiVoltaic“-Anlage dient zudem als Ausgangspunkt für Weiterentwicklungen, wie etwa dem Prototyp „VitiCULT-PVmobil“, einer mobilen Anlage für Jungreben, entwickelt in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE und sbp sonne.

Gefördert wird die Forschungsplattform „VitiVoltaic“ bis 2025 mit rund 800.000 Euro vom Hessischen Wissenschaftsministerium und dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). Weitere 300.000 Euro für wissenschaftliche Begleitforschung wurden vom Hessischen Landwirtschaftsministerium bereitgestellt.

Stimmen zur Einweihung der „VitiVoltaic“-Anlage:

Timon Gremmels, Hessischer Wissenschaftsminister: „Die Hochschule Geisenheim bietet ein beeindruckendes Spektrum an praxisnahen Studienangeboten und intensiver Forschung. Die VitiVoltaic-Anlage ist ein herausragendes Beispiel dafür.“

Ingmar Jung, Hessischer Landwirtschaftsminister: „Die neue Agri-PV-Anlage in Geisenheim ist ein wichtiger Baustein für die Forschung. Die Hochschule trägt mit praxisnahen Projekten zur Lösung der Herausforderungen in Landwirtschaft und Weinbau bei.“

Prof. Dr. Hans Reiner Schultz, Präsident der Hochschule Geisenheim, bedankt sich bei den beteiligten Ministerien für die Unterstützung beim Aufbau der Anlage und betont die Bedeutung der Plattform für den Austausch mit internationalen Forschungsnetzwerken.

Prof. Dr. Manfred Stoll, Leiter des Instituts für allgemeinen und ökologischen Weinbau, erklärt, dass die Forschung zukünftig das Mikroklima, den Einfluss auf die Traubengesundheit, neue Pflanzenschutzstrategien und technische Innovationen wie autonome Raupen in den Fokus rücken wird.

Prof. Dr. Claudia Kammann, Leiterin des Instituts für angewandte Ökologie, ergänzt, dass die Steigerung der gesellschaftlichen Akzeptanz und die schnelle Integration solcher Systeme in die Praxis zentrale Forschungsfragen seien.

Thomas Franke, Geschäftsführer von Agri-PV Solutions, zeigt sich stolz, das Projekt gemeinsam mit der Hochschule und dem Land Hessen realisiert zu haben.

Weitere Informationen zu den Agri-Photovoltaik-Projekten an der Hochschule Geisenheim finden Sie unter www.hs-geisenheim.de/agri-photovoltaic.

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