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Schloss Wackerbarth

5500 Jungreben gepflanzt

In den ersten Maitagen herrschte ein reges Treiben in den Weinbergen im sächsischen Elbtal. Denn hier pflegen die heimischen Winzer ihre ganz eigene Maitradition: das Setzen neuer Reben.

von Redaktion Quelle Schloss Wackerbarth erschienen am 12.05.2025
Eine GPS-gesteuerte Pflanzmaschine setzt junge Rebstöcke in den Boden. © Schloss Wackerbarth
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Schloss Wackerbarth pflanzte in diesem Jahr insgesamt 5500 Jungreben auf einem Weinberg in Weinböhla. Auf einer 1,4 ha großen Fläche wachsen künftig die beiden pilzwiderstandsfähigen Sorten „Blütenmuskateller“ und zum ersten Mal in Sachsen auch „Merlot Khorus“. Mit dieser Neupflanzung testet das Sächsische Staatsweingut, wie sich die beiden modernen Piwi-Sorten im hiesigen Klima entwickeln und welches Potenzial sie für den Weinbau im Elbtal zukünftig haben.

Der aromatische Blütenmuskateller entstand 1947 und wächst heute unter anderem in Österreich auf einer Fläche von über 123 ha – erfreut sich aber auch in Deutschland zunehmender Beliebtheit. Die weiße Rebsorte ist eine Kreuzung aus den Sorten Severnyj und Muscat Blanc. Sie treibt spät aus und ist weniger anfällig für Spätfröste. Im Glas zeigt sich der fruchtige Weißwein mit einem feinen Blütenduft und Aromen von Muskat.

Merlot Khorus entstand vor etwas mehr als 20 Jahren in Italien aus dem Merlot, einer der weltweit beliebtesten Rotweinsorten. Die Neuzüchtung ist – wie der Blütenmuskateller – sehr widerstandsfähig gegen Frost und wird heute bereits vereinzelt im Schweizer Kanton Tessin angebaut. Im Glas zeigt sich der Merlot Khorus als fruchtbetonter Rotwein.

Weinbauleiter Till Neumeister mit den jungen Blutenmuskateller-Reben in Weinböhla.
Weinbauleiter Till Neumeister mit den jungen Blutenmuskateller-Reben in Weinböhla. © Schloss Wackerbarth

Früher dauerte es mehrere Tage, einen 1,4 ha großen Weinberg aufzureben. Heute setzt eine moderne, GPS-gesteuerte Pflanzmaschine die 4000 Blütenmuskateller-Reben und 1500 Merlot-Khorus-Jungreben innerhalb weniger Stunden zielgenau in den Boden. Doch nicht alles lässt sich technisch beschleunigen.

Wackerbarths Winzer sind auch heute noch an den Takt der Natur gebunden: Bevor die neuen Sorten ihr volles Potenzial im Glas zeigen können, braucht es Zeit und Geduld. In den ersten drei Jahren steht der Aufbau eines kräftigen und gesunden Rebstocks im Vordergrund. Er ist die Grundlage dafür, dass die Reben über Jahrzehnte den gewünschten Ertrag und die hohe Qualität liefern. Voraussichtlich im Herbst 2029 erntet Schloss Wackerbarth erstmals die roten und weißen Trauben der jetzt neu gepflanzten Stöcke.

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