
Weinbauverband begrüßt Ablehnung der SUR und Verlängerung der EU-Zulassung von Glyphosat
Dass der Verordnungsvorschlag der EU-Kommission zur nachhaltigen Verwendung von Pflanzenschutzmitteln abgelehnt wurde und die EU-Zulassung von Glyphosat verlängert wurde, lässt die Weinbranche etwas aufatmen. Die umstrittenen, ursprünglich geplanten Maßnahmen hätte viele Winzer bei ihrer Arbeit eingeschränkt. So begrüßt auch der Weinbauverband Württemberg die aktuellen politischen Entscheidungen.
von Weinbauverband Württemberg erschienen am 11.12.2023Der Weinbau ist das kulturprägende Element in vielen Regionen Baden-Württembergs. Mit den im Biodiversitätsstärkungsgesetz verankerten Kompromissen zwischen Politik, Naturschutz und Landwirtschaft hat Baden-Württemberg 2020 eine Vorreiterrolle im Hinblick auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln eingenommen. Auf Basis von Freiwilligkeit und Anreizen, sowie einer intensiven Forschung und Beratung ist es unter anderem das Ziel des Landes, den Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln um 40 bis 50 Prozent bis 2030 zu reduzieren.
Die gefundenen und von allen Seiten getragenen Bestrebungen wären durch den Verordnungsvorschlag der EU-Kommission zur „nachhaltigen Verwendung von Pflanzenschutzmitteln“ (SUR) vollständig ad absurdum geführt worden. Viel mehr noch, als Folge des Verordnungsvorschlags wäre ein Großteil der deutschen Rebfläche stillgelegt worden, in Baden-Württemberg allein rund 30 Prozent. Ende November lehnte das Plenum des EU-Parlamentes die Vorschläge der SUR ab. Der Weinbauverband Württemberg begrüßt, dass damit das Verbot des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln in sensiblen Gebieten vorerst vom Tisch ist. Der Weinbauverband dankt allen Beteiligten und Politikern für die Gespräche, die sie über die Landesgrenzen in Ihren Parteien geführt haben.
Ein konventioneller und biologischer Weinbau ist ohne Pflanzenschutz schlichtweg nicht möglich. Gleichzeitig muss der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln gezielt und so sparsam wie möglich erfolgen. Der Deutsche Weinbauverband hat daher die Leitlinien zum integrierten Pflanzenschutz erstellt, zu finden hier: www.deutscher-weinbauverband.de/leitlinie-ips/ Die Kombination aus den Leitlinien und dem Biodiversitätsstärkungsgesetz sollte die Grundlage für das weitere politische Handeln bilden.
Darüber hinaus begrüßt der Weinbauverband die Verlängerung der Zulassung des Wirkstoffes Glyphosat in der Europäischen Union. Für die regionalerzeugenden Winzer bedarf es nun sehr zeitnah einer Umsetzung der EU-Zulassung in der Pflanzenschutzanwendungsverordnung des Bundes, um für alle Beteiligten eine zügige Rechtssicherheit zu gewährleisten.

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