Lösungen für die (globale) Weinwirtschaft
Nicht zuletzt der Vortrag von Dr. Jürgen Oberhofer im Rahmen der Württembergischen Weinbautagung zeigt, dass die Weinwirtschaft in einer erheblichen Schieflage steckt.
von Hermann Hohl erschienen am 19.02.2024Neben den erheblichen Marktverschiebungen aufgrund geringeren Konsums und einer Präferenz hin zu günstigeren Weinen, haben die Preissteigerungen in der Produktion einen erheblich negativen Effekt auf die Erlöse unserer Betriebe. Die Folgen spüren wir alle im Geldbeutel und werden auch für Nichtwinzer anhand der vermehrt aufgelassenen Flächen ersichtlich. Aufgrund der weltweiten Überproduktion von Wein liegt der Lösungsansatz von Dr. Oberhofer, dass die Produktionsflächen der Weinnachfrage angepasst werden müssen, nahe. Als eine von vielen Maßnahmen haben wir über den Deutschen Weinbauverband eine weitere Verlängerung der Pflanzrechte und vor allem die Förderung von Blühflächen auf gerodeten Weinbergen gefordert. Ohne großen bürokratischen Aufwand könnte die Produktionsfläche gezielt verkleinert und durch die Biodiversitätsmaßnahmen ein zusätzlicher Nutzen im Vergleich zur Verbuschung der Flächen entstehen. Es ist vermessen zu glauben, dass allein der geregelte Flächenrückgang in Württemberg, in Baden-Württemberg oder in Deutschland einen erheblichen Einfluss auf den Welt-Weinmarkt hätte. Zu klein ist unser Anteil an der weltweiten Rebfläche. Umso wichtiger ist die Einigkeit der großen europäischen Weinbauländer, die Krise gemeinsam bewältigen zu wollen. Die aktuell in den Spitzenverbänden diskutierten kurzfristigen (bis 2030) und langfristigen (bis 2050) Lösungsansätze zur Marktstabilisierung und zur Steigerung der Erlöse der Winzer stimmen mich perspektivisch positiv.
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