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Württemberg | Rebschutzhinweis 22

Lese hat teilweise begonnen

Im aktuellen Rebschutzhinweis finden Sie Informationen zur allgemeinen Situation und zur Kirschessigfliege (KEF).

von LRA HN erschienen am 04.09.2024
Das Gefährdungspotenzial durch einen Kirschessigfliegenbefall ist beim Lemberger durch die Beschaffenheit der Beerenhaut deutlich geringer als beispielsweise beim Trollinger. © Natalie Krampfl
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Allgemeine Situation

Das Gewitter am Montag brachte gebietsweise bis zu 20 Liter Niederschlag. Die angekündigte Witterung für diese Woche soll weiterhin warm und trocken bleiben, jedoch kann es auch gebietsweise zu einzelnen Gewittern oder Regenschauern kommen. In der kommenden Woche soll es nach aktueller Wetterprognose wieder etwas abkühlen und Temperaturen um die 19 °C geben. Auch Schauer sind aktuell angekündigt. Dies bietet nahezu ideale Bedingungen für die Kirschessigfliege. Der allgemeine Gesundheitszustand der Trauben ist überwiegend, als gut zu bezeichnen. Vereinzelt sind bereits Anlagen mit einem leichten Essigstich wahrnehmbar, diese bilden jedoch die Ausnahme. Aufgrund der zügigen Reifeentwicklung hat die Lese in einigen Teilen des Beratungsgebietes mit den Frühsorten bereits begonnen. So richtig wird diese im Laufe der nächsten Woche starten.

Kirschessigfliege (KEF)

Im VitiMonitoring zeigen sich nun auch beim Trollinger an gefährdeten Standorten ansteigende Befallszahlen. Das Gefährdungspotenzial durch einen KEF-Befall bei Burgundersorten (inklusive Schwarzriesling) und Lemberger ist durch die Beschaffenheit der Beerenhaut deutlich geringer als beispielsweise beim Trollinger. Bei besonderen Bedingungen (extrem reife und poröse Beerenhaut, Befallsdruck vom Randbereich und bei bereits vorhandenen primären Beerenverletzungen) ist allerdings auch bei den unanfälligeren Sorten ein Befall nicht komplett auszuschließen. Prüfen Sie daher in kürzeren Abständen Ihre Weinberge.

Informationen zur tagesaktuellen KEF-Situation können Sie über die Plattform Vitimeteo-Monitoring abrufen: https://monitoring.vitimeteo.de/ (? bei Klasse „Probe/Bonitur“ die Gruppe „Schädling“ auswählen ? Objekt „KEF Eiablage Probe“ auswählen).

Jede Behandlung mit einem Insektizid verschiebt das mögliche Lesefenster nach hinten! Je nach Situation wird eine vorgezogene Lese sinnvoller sein. Somit kann eine Insektizid-Anwendung nur noch bei späten Rebsorten und damit insbesondere beim Trollinger zeitnah in Erwägung gezogen werden. Eine generelle Behandlung wird jedoch auch beim Trollinger nicht empfohlen! Allerdings ist es sinnvoll, speziell in Randlagen, an bekannt gefährdeten Standorten oder in vorgeschädigten Anlagen (zum Beispiel Hagel/abdrückende Beeren/Mehltau) die Situation genau zu beobachten. Sofern es erste festgestellte KEF-Symptome gibt, kann eine Behandlung durchgeführt werden. Die Wartezeiten der eingesetzten Pflanzenschutzmittel müssen zwingend eingehalten werden! Alternativ kann vorbeugend das Repellent Surround zum Einsatz kommen. Hinweise zum Einsatz des Produktes können Sie dem letzten Rebschutzhinweis entnehmen.

Bitte beachten Sie auch die nachfolgenden Hinweise:

  • Generell sind geplante Behandlungen im Vorfeld mit den Vermarktungsbetrieben abzustimmen! Achten Sie auf die Hinweise und Terminvorgaben Ihres Vermarktungsbetriebes!
  • Jeder Bewirtschafter von Rebflächen muss das Befallsrisiko und damit auch die evtl. Durchführung einer Behandlung auf seinen Flächen selbst festlegen. Es sind unbedingt die an dem jeweiligen Standort vorherrschenden Bedingungen, wie beispielsweise Reife- und Gesundheitszustand der Anlage oder angrenzende Saum- bzw. Heckenstrukturen, zu berücksichtigen.
  • Mit Surround ist in diesem Jahr wieder ein Präparat mit repellenter (abschreckender) Wirkung zugelassen. Der Wirkstoff Aluminiumsilikat ist auf Kaolinbasis und besteht damit aus fein zermahlenem Gesteinsmehl. Das Mittel ist bienenungefährlich, hat keine Wartezeit und stellt eine ökologisch sinnvolle Alternative in der KEF-Bekämpfung dar. Problematisch und erklärungsbedürftig ist lediglich die weiße Verfärbung der Trauben zu sehen. Daher sollte der geplante Einsatz immer mit dem Vermarktungsbetrieb abgestimmt und evtl. durch Hinweisschilder an der Fläche auf die nicht insektizide und bienenungefährliche Wirkung des Mittels hingewiesen werden.
  • Bei geplanten Insektizidbehandlungen muss die Wartezeit zwingend eingehalten werden. Insbesondere in frostgeschädigten Flächen mit einem reduzierten Traubenertrag kann die Reife bei der anhaltend warmen Witterung sehr schnell voranschreiten!

Alle weiteren Informationen zur KEF hinsichtlich vorbeugender Maßnahmen und insbesondere auch zu den zugelassenen Produkten entnehmen Sie bitte den Empfehlungen zur Bekämpfung der Kirschessigfliege 2024.

Der nächste Rebschutzhinweis erfolgt bei Bedarf.

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