
Gründung eines Rheingauer Wasser- und Bodenverbandes
Der Zusammenschluss zur Gründung eines Rheingauer Wasser- und Bodenverbandes kann sich über 250.000 € Fördermittel freuen. Sie werden für den Aufbau eines Wasser- und Bodenverbandes im Weinbaugebiet Rheingau zur Klimaanpassung der Landnutzung genutzt.
von Rheingauer Weinbauverband e.V. erschienen am 02.10.2024Die durch den Klimawandel bedingten Häufungen von extremen und ungewöhnlichen Wetterereignissen, wie beispielsweise zunehmende Dürreperioden oder Starkregenereignisse, stellen den zukünftigen Weinbau ebenso wie das Management aller Landnutzungen zusätzlich vor große Herausforderungen. Diese Situation wirkt sich negativ auf die Rebengesundheit und die Landschaftsfunktion aus. Hiervon ist auch das Weinanbaugebiet Rheingau betroffen. Um gerade im Weinbau die Landnutzungen aufrecht zu erhalten, muss verstärkt Niederschlagswasser in Boden und Gewässern zurückgehalten und insbesondere Junganlagen bewässert werden.
Die Gründung eines Rheingauer Wasser- und Bodenverbands (RWB) hat das Ziel, die Einzelprojekte zum Wasserrückhalt, zur Bewässerung und Anfragen auf Wasserrechte zu bündeln und rheingauweit den Wasserbedarf langfristig und zukunftsorientiert über die Gemarkungsgrenzen hinaus zu decken. Während fachliche Konzepte nach aktuellem Stand des Wissens vorliegen, mangelt es an einer Kooperationsstruktur, welche – idealerweise als Körperschaft öffentlichen Rechts organisiert – die vorliegenden Konzepte und allgemein, nicht flächenscharf formulierten Vorschläge zur Klimaanpassung in großem Maßstab umsetzt. Die Aufgaben eines Wasser- und Bodenverbandes umfassen dabei Beratung und Unterstützung, Überwachung und Kontrolle, Förderung von Maßnahmen sowie Öffentlichkeitsarbeit.
Zukunftsfähige Kulturlandschaft
„Uns ist es großes Anliegen, den Wasser- und Bodenverband zu gründen, um den Rheingau zukunftsfähig aufzubauen und die Kulturlandschaft zu erhalten“, freut sich Weinbaupräsident Peter Seyffardt über den positiven Fördermittelbescheid. Dabei wird nicht nur die weinbaulich genutzte Fläche berücksichtigt, auch die Vielfalt an Streuobstwiesen und anderen wertvollen Flächen, die zur Biodiversität und Attraktivität in der Kulturlandschaft beitragen, sollen dabei Berücksichtigung finden.
In den nächsten drei Jahren wird der Zusammenschluss zur Gründung eines Rheingauer Wasser- und Bodenverbandes daher eine verlässliche Arbeitsstruktur aufbauen. Ein weiterer Schwerpunkt wird die Sichtung, Planung und Durchführung von Studien, Maßnahmenplanung und Genehmigungsverfahren sein, um anschließend schnell in die Umsetzung gehen zu können. Hierbei soll die Umsetzung von Maßnahmen zur Klimaanpassung, vorrangig in Form von naturbasierten Lösungen für den Wasserrückhalt in der Fläche (Nutzung Feuchtgebiete, Grünflächen und Aufforstung für Wasserspeicherung und Reduzierung von Überschwemmungen) und ressourcenschonender Bewässerung (z.B. durch intelligente Bewässerung, bei der das Wasser effizient genutzt wird, um Pflanzen zu versorgen) durchgeführt werden.
Weinbauverband Hauptverantwortlicher
„Mit der Gründung des Rheingauer Wasser- und Bodenverbandes setzen wir einen bedeutenden Schritt in Richtung nachhaltiger Bewirtschaftung unserer wertvollen Ressourcen. Der Rheingauer Weinbauverband e.V. als Hauptverantwortlicher, gemeinsam mit dem Zweckverband Rheingau, der Hochschule Geisenheim University, Institut für Landschaftsplanung und Naturschutz und allen weiteren Akteuren, vereint Fachkompetenz und Leidenschaft für unsere Region. Dieser Zusammenschluss ist nicht nur ein Zeichen der Zusammenarbeit, sondern auch ein Bekenntnis zu einer zukunftsfähigen Entwicklung, die den Erhalt unserer einzigartigen Landschaft und die Förderung des Weinbaus in Einklang bringt. Lassen Sie uns gemeinsam für eine blühende Zukunft unserer Heimat arbeiten!“, so der Vorsitzende des Zweckverbandes Rheingau und Kiedricher Bürgermeister Winfried Steinmacher.
Auf der Homepage www.rwbv.de kann sich über den Stand des Vorhabens informiert werden. Vorschläge, Impulse und Denkanstöße können gerne in der Kommentarfunktion hinterlassen werden.
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