
Schmitt: Kalium- und Natriumhydrogencarbonat zulassen
Es wird in vielen Kuchen oder Gebäck eingesetzt und gegessen. Tausende gewerbliche Bäcker nutzen es täglich, und Millionen Hobbybäcker desgleichen. Es ist in fast jedem Haushalt zu finden und wird neben dem Verzehr auch zum Reinigen von Küchen und Bädern verwendet. Die Rede ist von Kalium- oder Natriumhydrogencarbonat – den Hauptbestandteilen von Backpulver.
von Haus des Frankenweins erschienen am 12.05.2025Die Winzer nutzen es zur Gesunderhaltung der Trauben. Denn Kaliumhydrogencarbonat und Natriumhydrogencarbonat sind für den Ökoanbau zugelassen und wirken vor allem gegen den Echten Mehltau (Oidium). Die Pflanzenkrankheit ist ein Pilz, der natürlich auf der Pflanzenoberfläche wächst und somit der Pflanze die benötigten Nährstoffe entzieht. Aus dem gleichen Grund wird das Mittel nicht nur im Weinbau eingesetzt, sondern auch in vielen anderen gärtnerischen Kulturen sowie im Obst- und Beerenanbau.
Höhere Kosten für Winzer
Doch Kalium- und Natriumhydrogencarbonat sind seit Neuestem nicht mehr EU-weit zugelassen. Mit der Zulassung des Produkts „Natrisan“ durch die Firma Biofa wurde ausschließlich für Deutschland und Österreich deren Einsatz verboten, und eine Aufbrauchfrist wurde nicht freigegeben. Betriebe dürfen in diesen beiden Ländern den identischen Wirkstoff nur noch in zugelassener Form und damit zu deutlich höheren Kosten einsetzen. In allen anderen Ländern der EU darf weiterhin der Grundstoff eingesetzt werden.
Durch die EU-Entscheidung erwartet der Fränkische Weinbauverband für seine Winzer höhere Kosten von rund 470 Euro pro Jahr – berechnet für ein Weingut mit zehn Hektar Rebfläche.
Der Geschäftsführer des Fränkischen Weinbauverbands, Hermann Schmitt, dazu: „Fakt ist: Mit der Streichung der Zulassung von Kalium- und Natriumhydrogencarbonat werden die Winzer sowie alle gärtnerischen Kulturen in Deutschland und Österreich gezwungen, deutlich höhere Preise zu zahlen. Dies ist in keinster Weise gerechtfertigt, legt den Winzern einen weiteren Stein vor die Füße und ist ein echter Wettbewerbsnachteil.“
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