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DWI-Forum Export

Marktanalysen und Absatzimpulse im Fokus

Das diesjährige Forum Export des Deutschen Weininstituts (DWI) hat exportinteressierten und -erfahrenen Weinerzeugern erneut eine wertvolle Plattform für Informationen, Austausch und strategische Orientierung geboten.

von Redaktion Quelle DWI erschienen am 21.06.2025
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Rund 80 Teilnehmende aus elf deutschen Anbaugebieten kamen am 4. Juni in der Carl-Zuckmayer-Halle in Nackenheim/Rheinhessen zusammen, um sich über aktuelle Marktentwicklungen und Exportchancen zu informieren.

Aktuelle Exportzahlen

DWI-Geschäftsführerin Monika Reule eröffnete die Veranstaltung mit einem Überblick über die aktuellen Exportzahlen. „Das Interesse der deutschen Weinbranche am Export steigt, auch weil der Weinkonsum in ganz Europa zurückgeht“, betonte Reule. „Als Folge nimmt der Weinexport aus allen großen europäischen Weinbaunationen zu und wir drängen alle auf dieselben wenigen Wachstumsmärkte, wobei andere Weinbaunationen in Europa ihre Absatzförderung auf Drittlandsmärkten mit enormen Summen unterstützen, was es für unsere Weine nicht einfacher macht“, so die Geschäftsführerin. Dennoch gäbe es Absatzmärkte, auf denen sich auch deutsche Weine bis heute sehr erfolgreich behaupten. Ziel des Forums sei es, nicht nur solche Märkte vorzustellen, sondern auch Strategien von Betrieben, die sich sehr erfolgreich im Markt bewegen.

Branchenexpertise zu globalen Trends

Zunächst gab Peter Kinback, Exportleiter bei Les Grands Chais de France, einen Überblick über sein Unternehmen, das Weine in 180 Länder weltweit exportiert und mit einer klaren Markenstrategie sehr erfolgreich ist. Auch die deutschen Marken seien sehr erfolgreich. Chancen für deutsche Weine sieht er im Qualitätsversprechen „Made in Germany“ und der Leistungsfähigkeit der deutschen Weinwirtschaft und deren Produkte. Anschließend skizzierte Prof. Dr. Simone Loose von der Hochschule Geisenheim die aktuellen Entwicklungen des internationalen Weinhandels und stellte ausgewählte Ergebnisse der Geisenheimer Absatzanalyse zum Export deutscher Weingüter vor.

Internationale Perspektiven

Atalanty Rafferty, die das Wines of Germany-Büro in den USA leitet, informierte über die aktuelle Situation auf dem US-Markt – auch im Hinblick auf mögliche Strafzölle. Ihre Einschätzungen wurden von Johannes Selbach vom Weingut Selbach-Oster an der Mosel aus Sicht eines Praktikers ergänzt. Das Weingut hat sich schon frühzeitig auf den Export und hier vor allem auf den Export von gehobenen Weinen in die USA konzentriert. „Konzentrieren und spezialisieren“, so lautete seine Empfehlung.

„Eigentlich gehen die Amerikaner gerne aus und achten dabei auch nicht unbedingt auf das Geld. Dennoch wird jetzt mehr ‚just in time‘ gekauft. Weine, deren Absatz stagniert, werden schnell ausgelistet“, so Selbach. Auch das zunehmend fehlende Weinwissen der Einkäufer und die Zuwendung von Konsumenten zu Cannabis- und „Ready to drink“-Produkten würden den Weinexport nicht einfacher machen.

Abschließend gaben die Wines of Germany-Vertreterinnen Anna Gmurczyk (Polen) und Nadja Öhrlein (Schweiz) aufschlussreiche Einblicke in ihre jeweiligen Märkte, auf denen sich deutsche Weine gut behaupten und sowohl Absatz- als auch Umsatzzuwächse verzeichnen können.

Best Practices

Markus Bonsels führt seit 2017 die erfolgreiche Geschichte des Weinguts Bibo Runge fort. Entalkoholisierten Weinen stand er zunächst skeptisch gegenüber, entschloss sich aber 2020, in deren Vermarktung einzusteigen. Seither entwickelten sich diese Weine, die inzwischen in einer eigenen Weinlinie aufgelegt werden, insbesondere auch im Ausland zu einem Verkaufsschlager. Er ermutigte die Anwesenden, neue Wege zu gehen und an Produktinnovationen zu arbeiten.

Unisono bestätigten alle Referenten, dass es für den Export einen langen Atem brauche und die persönliche Präsenz in den Märkten der Schlüssel für den Erfolg sei. Das nächste DWI-Forum Export findet am 17. Juni 2026 statt.

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