
Carlo Award vergeben
Der Verband für ganzheitliche Nachhaltigkeit Fair and Green e. V. hat Nachhaltigkeitspreise für herausragende Leistungen an das Weingut Scherr (Pfalz), das Weingut Braunewell (Rheinhessen) und die Weinmanufaktur Stuttgart (Württemberg) vergeben. Außerdem wurde jeweils die besten Bachelor- und Masterarbeit zum Thema Nachhaltigkeit ausgezeichnet.
von Fair and Green e. V. erschienen am 02.04.2024Zum mittlerweile dritten Mal hat der Fair and Green e. V. Auszeichnungen an unterschiedliche Akteure der Weinwirtschaft vergeben, die sich um das Thema Nachhaltigkeit besonders verdient gemacht haben. Der Preis ist benannt nach Carl von Carlowitz, einem Begründer des Nachhaltigkeitsprinzips. Eine zehnköpfige Jury aus namhaften Vertretern der Weinbranche haben 2024 die folgenden Preise verliehen:
Nachhaltige Betriebe
Mit dem Carlo Award in der Kategorie „Nachhaltigstes Weingut“ wurden in diesem Jahr gleich zwei Weingüter ausgezeichnet, die nach der Bewertung der Jury durch besondere Nachhaltigkeitsleistungen hervortraten. Das Weingut Scherr aus der Pfalz und das Weingut Braunewell aus Rheinhessen konnten mit ihren herausragenden Leistungen, unter anderem in den Bereichen Ökologie, Ökonomie, und Soziales gleichermaßen überzeugen. Die Laudatio hielt Weinhändler Guido Walter, der betonte, wie sehr die Jury von der langjährigen und umfassenden Nachhaltigkeitsleistung der Weingüter und ihrem jeweiligen gesellschaftlichen Engagement beeindruckt war. Beide Betriebe setzen Maßnahmen zum Klimaschutz ein (unter anderem Photovoltaikanlagen), ergreifen Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität und engagieren sich auch stark sozial in ihrer Region.
Die Weinmanufaktur Stuttgart (ehemals Untertürkheim) freute sich über den CARLO Award in der Kategorie „Nachhaltigste Genossenschaft“. Prof. Dr. Simone Loose von der Hochschule Geisenheim lobte die gute wirtschaftliche Situation der Genossenschaft in einem schwierigen Branchenumfeld. Hervorgehoben wurden neben umfangreichen Biodiversitätsmaßnahmen, wie Hecken, Totholz, Steinhaufen & offenen Wasserstellen auch die detaillierte Erhebung von wirtschaftlichen Kennzahlen. Darüber hinaus betreibt die Weinmanufaktur eine eigene Photovoltaikanlage und kann so ein Viertel des eigenen Stromverbrauchs decken. Über den Verein „Helfende Hände“ engagiert sich die Genossenschaft für Kinder, die in schwierigen Verhältnissen aufgewachsen sind.
Das Weingut Schloss Sommerhausen erhielt den CARLO Award in der Sonderkategorie „Biodiversität“ für das langjährige und umfassende Engagement in diesem Bereich. Entgegengenommen wurde die Auszeichnung vom Chef und Eigentümer des Weinguts, Martin Steinmann. Die Laudatorin Monica Reule vom DWI würdigte den hohen Einsatz des Betriebs für die Artenvielfalt, unter anderem durch die Installation und Pflege von Strukturelementen, Ausgleichsflächen und den gezielten Erhalt wichtiger Beikräuter. Auf dem Weingut finden sich ökologisch wichtige und seltene Arten wie die Gottesanbeterin, Rebhühner und Wiedehopfe.
Bachelor- und Masterarbeit gewürdigt
Mit seiner Bachelorarbeit zum Thema Pflanzenschutzroboter im Weinbau zur Verringerung von Bodenverdichtungen konnte Herr Maximilian Borner von der DHBW Heilbronn überzeugen und erhielt die Auszeichnung für die beste?Bachelorarbeit. Laudator Prof. Dr. Dominik Durner vom Weincampus Neustadt lobte den hohen wissenschaftlichen Grad der Arbeit, die über den Umfang einer Bachelorarbeit hinaus geht. Mit seiner Arbeit thematisiert Maximilian Borner ein wichtiges, aber noch wenig betrachtetes Problem - die Bodenverdichtung.

Der Preis für die beste Masterarbeit wurde an Annabelle Koopman vom Weincampus Neustadt verliehen. Die Arbeit der Neuseeländerin beschäftigt sich im Rahmen einer Fallstudie mit Weingütern in Neuseeland, mit Ansätzen der CO2-Reduktion sowie der Kreislaufwirtschaft für Weinbaubetriebe und zeichnet sich durch einen sehr hohen Innovations- und Nachhaltigkeitsgrad aus. Die Laudatio wurde von?Christian Schwörer, Generalsekretär des Deutschen Weinbauverbandes, gehalten. Er lobte die große Herausforderung eine solche Arbeit in Neuseeland zu verfassen und diese aktuelle und sehr wichtige Thematik, welche zukunftsweisend ist, so innovativ zu untersuchen, wie es Frau Koopman tat.
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