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Deutschland | Rebenzüchtung

Prof. Reinhard Töpfer geht in den Ruhestand

Prof. Dr. Reinhard Töpfer verabschiedet sich nach 29 Jahren in den Ruhestand. Er als Leiter der Rebenzüchtung des Julius Kühn-Instituts (JKI) beziehungsweise seiner Vorgängereinrichtung, der Bundesanstalt für Züchtungsforschung (BAZ), die Forschung des Fachinstituts am Standort Siebeldingen geprägt. Konsequent hat er die Züchtung pilzwiderstandsfähiger Rebsorten (Piwis) vorangetrieben und sich für die Einführung der neuen Sorten in den Markt starkgemacht.

von JKI erschienen am 26.04.2024
Institusleiter Rheinhard Töpfer verabschiedet sich zuversichtlich. Die Fortschritte in der Rebenzüchtung über die letzten Dekaden seien gewaltig und das Fundament gesetzt, um den Herausforderungen wirksam zu begegnen. © Fuchs/JKI
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Dabei war dieser intensive Bezug zur Kultur Weinrebe zu Beginn seiner Forscherkarriere noch nicht absehbar. Bevor er 1995 in die Pfalz zur Rebenzüchtung wechselte, betrieb er zehn Jahre Grundlagenforschung im Bereich Pflanzenzüchtung an Weizen und Raps am Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung in Köln-Vogelsang. Diese Expertise zur Erforschung genetischer Grundlagen von Pflanzeneigenschaften, etwa zu Krankheitsresistenzgenen und deren Vererbungswege sind jedoch auch für die Züchtung neuer Rebsorten essenziell. Und gerade heute, wo zusätzlich zu den bekannten Pilzkrankheiten auch der Klimawandel den traditionellen Sorten zu schaffen macht, ist Präzisionszüchtung das Gebot der Stunde.

Fortschritte in der Rebenzüchtung

„Die Herausforderungen an den Weinbau waren zu allen Zeiten groß. Aber die Fortschritte in der Rebenzüchtung über die letzten Dekaden sind gewaltig und das Fundament ist gesetzt, um den gewachsenen Herausforderungen wirksam zu begegnen“, sagt Töpfer.

Töpfer selbst hat an dem besagten Fundament entscheidend mitgewirkt, indem er Gen-Merkmals-Beziehungen für züchterisch relevante Eigenschaften aufgeklärt hat, Züchtungsstrategien entwickelte, neue Verfahren zur Hochdurchsatz-Phänotypisierung etablierte und die Möglichkeiten der Digitalisierung der Züchtung in Labor, Gewächshaus, Freiland ausgeschöpft hat. Dabei behielt er auch die genetischen Ressourcen der Weinreben im Blick, denn „sein“ Institut betreibt am Standort nicht nur eine eigene Genbanksammlung mit rund 3800 verschiedenen Rebsorten und Wildarten sowie züchterisch wertvollen Zuchtstämmen, sondern koordiniert auch das nationale Netzwerk Deutsche Genbank Reben. Töpfer selbst unternahm zwei Sammelreisen in den Osten der USA, um Vitis-Wildarten für die JKI-Sammlung zu sichern.

Der Präsident des JKI Prof. Dr. Frank Ordon (links) verabschiedet den Leiter der JKI-Rebenzüchtung Prof. Dr. Reinhard Töpfer beim Fachkolloquium auf dem Geilweilerhof in den Ruhestand.
Der Präsident des JKI Prof. Dr. Frank Ordon (links) verabschiedet den Leiter der JKI-Rebenzüchtung Prof. Dr. Reinhard Töpfer beim Fachkolloquium auf dem Geilweilerhof in den Ruhestand. © Fuchs/JKI

In der JKI-Genbank befinden sich alte und bislang in der Züchtung vernachlässigte Rebsorten aus dem deutschsprachigen Raum und seltene osteuropäische Kelter- und Tafeltrauben. Mehr als die Hälfte der Rebsorten sind Träger von Resistenzen gegen Mehltaupilze und damit wichtig Grundlage für die Züchtung neuer Rebsorten. Unter Töpfers Ägide erhielten folgende Neuzüchtungen aus dem Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof den Sortenschutz:

  • Felicia (2004)
  • Reberger (2004)
  • Villaris (2004)
  • Calandro (2011)
  • Calardis Blanc (2018)
  • Calardis Musqué (2023)

Zudem wurden gerade erst zwei neue Zuchtstämme zum Sortenschutz angemeldet.

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