
BÖLW und DWV begrüßen Kaliumphosphonat-Zulassung
Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) und der Deutsche Weinbauverband (DWV) begrüßen den Antrag der Bundesregierung bei der EU-Kommission zur Zulassung von Kaliumphosphonat im biologischen Weinbau.
von Redaktion Quelle Deutscher Weinbauverband e. V. erschienen am 21.11.2024Zahlreiche Verbände hatten dies wiederholt gefordert, zuletzt im Rahmen der Donauraum-Resolution. Damit sollen ökologisch wirtschaftende Betriebe eine wirksame Ergänzung zur Bekämpfung von Pilzerkrankungen an Reben erhalten und so ihre Risiken, insbesondere vor dem Hintergrund des Klimawandels, minimieren. Auch die Wissenschaft ist in jahrelanger Forschung zu der Auffassung gekommen, dass derzeit allein Kaliumphosphonat in Ergänzung zu Kupfer als probates Mittel infrage kommt.
„Kaliumphosphonat hat naturstofflichen Charakter und hat sich bis zum Jahr 2013 als Komponente eines Pflanzenstärkungsmittels im Öko-Weinbau bewährt. Der Einsatz entspricht den Prinzipien des Öko-Landbaus und kann dazu beitragen, dass der Weinbau seinen Beitrag zur nachhaltigen Agrarwirtschaft im Sinne der Farm-to-Fork-Strategie sowie der Wettbewerbsfähigkeit der Öko-Betriebe leistet“, sagt Peter Röhrig, geschäftsführender BÖLW-Vorstand.
Zulassung von Kaliumphosphonat
Andere ökologische Pflanzenschutzmittel sind bei langanhaltenden Regenperioden oder feuchtwarmen Witterungen weit weniger wirksam. Feuchtwarme Bedingungen herrschen aber mit steigender Häufigkeit in den weinbautreibenden Teilen Europas, konkret in allen Anbaugebieten der Bundesrepublik (D), der Schweiz (CH), der Champagne (F), dem Burgund (F), dem Jura (F), Bordeaux (F), Südtirol (I), Tschechien (CZ), den Niederlanden (NL) sowie Luxemburg (LU). Die regenreichen Jahre 2016, 2021, 2023 und auch 2024 haben zu massiven Ernteausfällen im Öko-Weinbau geführt.
„Bio darf kein Existenzrisiko sein. Mit der Zulassung von Kaliumphosphonat wird der Praxis endlich eine effektive Pflanzenschutzmaßnahme an die Hand gegeben, mit der sie ihre wirtschaftliche Grundlage sichern kann. Somit schaffen wir auch einen Anreiz, dass sich künftig mehr Betriebsleiter für eine ökologische Bewirtschaftung entscheiden! Die Zulassung von Kaliumphosphonat ist der natürliche und vernünftige Weg für eine biologische Zukunft, das zeigt auch die beispielhafte Zusammenarbeit aller Verbände und politischer Stellen bei diesem Thema“, fasst DWV-Vizepräsident Thomas Walz die Entwicklung aus Sicht des Berufsstandes zusammen.
Unterstützerschreiben aus anderen weinbautreibenden EU-Ländern wie Österreich, Luxemburg, den Niederlanden oder Tschechien zeigen deutlich, dass der EU-Weinbau insgesamt hinter der Neuzulassung steht und die deutsche Initiative begrüßt.
BÖLW und DWV werden den weiteren Verlauf des Antrags aufmerksam begleiten und sind gegenüber den politischen Entscheidungsträgern sowie den Expertengremien jederzeit gesprächsbereit. Beide Verbände hoffen auf eine zeitnahe Zustimmung, um Bio-Betrieben bereits in der kommenden Saison Planungssicherheit zu geben.
Weitere Informationen über Kaliumphosphonat sind unter Rebschutzsituation und Lösungsbausteine: Kaliumphosphonat für den ökologischen Weinbau – DWV abrufbar.
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